"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Montag, 31. Dezember 2018
Sylvester
💓💓 Happy New Year Euch Engeln dort oben -
und verzeiht uns unsere Dummheit 💣💥💥💥....
Wir vermissen Euch so sehr und daran ändert kein Jahreswechsel etwas!
Wir wollen glauben
Wir wollen glauben
an ein langes Jahr,
das uns gegeben ist,
neu, unberührt,
voll nie gewesener Dinge,
voll nie getaner Arbeit,
voll Aufgabe, Anspruch,
Zumutung.
Wir wollen sehen,
daß wir´s nehmen lernen,
lohne all zu viel fallen zu lassen,
von dem, was es zu vergeben hat,
an die, die Notwendiges,
Ernstes und Großes
von ihm verlangen.
Rainer M. Rilke
Sonntag, 30. Dezember 2018
Bitten
Bitten
Beruhige mich nicht.
Schütte nicht zu, was aufgebrochen ist.
Halte mich nicht davon ab, den Dingen nachzugehen.
Überrede mich nicht, etwas zu glauben,
was ich nicht glauben kann.
Stehe mir nicht im Weg, wenn ich in die Tiefe gehe.
Entmündige mich nicht mit deinen Vorschlägen.
Entehre mich nicht mit billigen Antworten.
Verhandle mit mir nicht über Heiliges.
Beschwichtige mich nicht,
wenn ich mit der Oberflächlichkeit abrechne.
Belächele mich nicht, wenn ich
meine Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit mit dir teile.
Versuche nicht, meine Leidenschaftlichkeit zu bremsen.
Antworte mir nicht mit Floskeln.
Spiele nicht mit, wenn ich vor mir selbst fliehe.
Verwöhne mich nicht, auch wenn ich dich darum bitte.
Schließe nicht die Augen, wenn ich mich selbst betrüge.
Begleite mich nur, wenn du willst.
Beruhige mich nicht.
Schütte nicht zu, was aufgebrochen ist.
Halte mich nicht davon ab, den Dingen nachzugehen.
Überrede mich nicht, etwas zu glauben,
was ich nicht glauben kann.
Stehe mir nicht im Weg, wenn ich in die Tiefe gehe.
Entmündige mich nicht mit deinen Vorschlägen.
Entehre mich nicht mit billigen Antworten.
Verhandle mit mir nicht über Heiliges.
Beschwichtige mich nicht,
wenn ich mit der Oberflächlichkeit abrechne.
Belächele mich nicht, wenn ich
meine Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit mit dir teile.
Versuche nicht, meine Leidenschaftlichkeit zu bremsen.
Antworte mir nicht mit Floskeln.
Spiele nicht mit, wenn ich vor mir selbst fliehe.
Verwöhne mich nicht, auch wenn ich dich darum bitte.
Schließe nicht die Augen, wenn ich mich selbst betrüge.
Begleite mich nur, wenn du willst.
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Ulrich Schaffer
Aus VERWANDLUNGEN, was nächstes Jahr erscheinen soll.
Donnerstag, 27. Dezember 2018
Das Lied von der Anderwelt
Das Lied von der Anderwelt
es gibt einen See in der Anderwelt,
drin sind alle Tränen vereint,
die irgendjemand hätt’ weinen sollen
und hat sie nicht geweint.
es gibt ein Tal in der Anderwelt,
da geh’n die Gelächter um,
die irgendjemand hätt’ lachen sollen
und blieb statt dessen stumm.
es gibt ein Haus in der Anderwelt,
da wohnen die Kinder beinand
Gedanken, die wir hätten denken sollen
und waren’s nicht imstand.
und Blumen blüh’n in der Anderwelt,
die sind aus Liebe gemacht,
die wir uns hätten geben sollen
und habens nicht vollbracht.
und kommen wir einst in die Anderwelt,
viel Dunkles wird sonnenklar,
denn alles wartet dort auf uns,
was hier nicht möglich war.
Michael Ende
Dienstag, 25. Dezember 2018
Montag, 24. Dezember 2018
Stille Nacht
Weihnachten möchte ich allein sein
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/senior-editor-die-oma-kolumne/stille-nacht-86510
»Ich werde an Heiligabend eine Flasche Wein entkorken. Dann werde ich mich mit einem Glas auf das Sofa setzen und lesen. Um kurz nach acht Uhr werden meine Enkel anrufen und sich für die Geschenke bedanken. Ich werde ihnen fröhliche Weihnachten wünschen. Danach werde ich aufstehen, die Balkontür öffnen und die Winterluft hereinlassen, die die Wärme in meiner Wohnung zerschneiden wird. Mit der Kälte wird die Stille in die Wohnung strömen. Es gibt kaum einen Abend, an dem sie dichter und greifbarer ist als an Weihnachten. Es sind keine Schritte zu hören, niemand läuft durch die Straßen. Wer eine Familie hat, sitzt mit ihr gemeinsam vor dem Weihnachtsbaum. Wer keine Familie hat, sitzt alleine vor dem Nichts. Stille Nacht, heilige Nacht.
Für alle, die Weihnachten alleine sein wollen!
Euch vor allem viel Licht am heutigen Abend und eine stille Umarmung!
Gabriele
Samstag, 22. Dezember 2018
Der Weg zum Grab
Regentropfen meine Augen und die kalten Wangen berühren
Pfützen in denen sich die grauen Wolken des Himmels spiegeln
Äpfel faulig, leblos im nassen braunen Laube liegen
Brennesselspitzen zartgrün sich dazwischen schieben
Rebhölzer kahl, mit ganzer Kraft sich zum Himmel strecken
betend schreiend
Trauben vergessen, wie stumme Glocken
an vertrockneten Stielen schaukeln
Moos frischgrün wie Samt, von Schneeresten bedeckt
Tannennadeln viele viele braun und trocken,
dem Müden ein weiches Bett bereiten
Rosensträucher ledrig dunkelgrüne Blätter,
Blütenköpfe kraftlos hängen, die Farbe ist gewichen
Ringelblumen sonnengelb, wehren sich mit ganzer Kraft dem Sterben
Gänseblümchen sich zum Boden neigen und verlassene Schneckenhäuschen trösten
Spatzen im kahlen Kirschbaum, Wehgeschrei, wie Hilferufe bei Schmerzen
Das Grab, nasskalt, mein Kind...
Engel, Sterne, Kerzen, schwere rote Glasherzen
Christrosen blühen bis Weihnacht
Suchen nach Trost...
„Der Weg zum Grab“ am 1. Advent 29.11.2015
Esther Joos
♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡
Liebe Esther,
ich danke Dir sehr, dass ich diesen berührenden, traurigen Text, den Du für Daniel geschrieben hast, zu Florian stellen darf.
Ein lichtvolles Weihnachten Euch ♡♡♡ und einer ist immer dabei 💓
In großer Verbundenheit
G.
Tage zum Anhalten
Tage zum Anhalten
zum Verweilen im Zauber
befreiender Gedanken
Weihnachten
der Traum von einem Leben
ohne Argwohn und Weh
ohne Krieg und Zerstörung
Weihnachten
der Lichtblick die Hoffnung
auf Veränderung und
Neuwerdung der Welt
Annemarie Schnitt