Donnerstag, 23. August 2012

Ireland is a little Piece of Heaven...



A little piece of Heaven
fell from out the sky one day,
and rested in the ocean
in a land so far away.
When the angels found it,
it looked so fair and grand
So they sprinkled it with stardust
and called it

I R E L A N D


Fotos: David Hughes

Lament for a son



Lament for a Son

There's a hole in the world now. 
In the place where he was, there's now just nothing. 
A center, like no other, of memory and hope and knowledge and affection
which once inhabited the earth
is gone.
Only a gap remains. 

A perspective on this world, unique in this world,
which once moved about within this world,
has been rubbed out.
Only a void is left. 

There's nobody now who saw just what he saw,
 knows what he knew, remembers what he remembered,
loves what he loved. 

A person, an irreplaceable person is gone. 

Never again will  anyone apprehend the world quite the way he did. 
Never again will anyone inhabit the world the way he did. 

Questions  I have can never now get answers. 

The world is emptier. 

My son is gone. 

Only a hole remains, a void, a gap,
never to be filled

(Nicholas Wolterstorff)



Ja, nun stehen die Zeichen auf Abreise - kein leichter Schritt angesichts des bevorstehenden Todes meiner Schwägerin und Freundin, aber sie hat sich verbeten, dass wir bleiben, wissend, dass Irland viel mehr als "Urlaub" ist - es ist "nach Hause kommen" - und sie selbst hat uns vor zwei Jahren auf einer Irlandreise mit meinem Bruder begleitet... unvergessliche Tage.
So werde ich nicht auf Florians Spuren wandeln - sondern meine Gedanken werden oft und viel bei Christiane sein.. Ich kann ihr mehr Kraft und Liebe und gute Energie von dort schicken, wo ich selbst meinem Inneren näher bin als hier. 
Wir werden rechtzeitig zum Abschied ihrer Beisetzung zurück sein. Vielleicht brauche ich dann all die Kraft für die, die zurückbleiben!

Florian wird uns begleiten, wir werden ihn finden im Wind, in der Weite, in der Ruhe und der Schönheit dieser unvergleichlichen Natur. Wieviele Tränen hat dieses Land von mir gesehen - und wieviel Trost hat es mir gespendet... Jahr um Jahr - seit 12 Jahren!

Bleibt gesund und bleibt mir gewogen und vielleicht nutzt Ihr die Pause, um in meinem Irland-blog zu stöbern.




http://ireland-diary2009.blogspot.de/

Und wenn Ihr mich sucht,
sucht mich in Euren Herzen!

Alles Liebe und bis bald
Gabriele

Dienstag, 21. August 2012

Nicht vorüber



Nicht vorüber

Was vorüber ist
ist nicht vorüber
Es wächst weiter
in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder vergangenem Glück

Rose Ausländer

Für Dich, liebste Christiane, die Du Dich nun auf einen Weg machst, auf dem wir Dir (jetzt) nicht folgen können - aber wir begleiten Dich in Gedanken mit all unserer Liebe!
Du hast alles gegeben - Du hast uns alle bis zuletzt mit Deiner Klugheit, Deiner Weisheit und Deinem Humor begleitet.. Nun bist Du müde und wir müssen Dich gehen lassen.
Ich bin traurig, weil Du mir schon jetzt fehlst, wo Du doch noch "da bist"...
Du warst da, als ich durch meine riesige Trauer ging. Du hast mich mit so viel Empathie und Anteilnahme begleitet - jahrelang.  Jetzt wirst Du Florian vor mir begegnen.
Möge er da sein, wenn Du kommst!



Die Kräfte der Seele



„Oft fragen wir verzweifelt oder gar zornig nach dem Sinn allen Leidens. Eine endgültige Antwort vermögen wir nicht zu geben Doch zeigt sich bereits in der Blickrichtung, mit der wir unsere Lage betrachten, die eigene Einstellung gegenüber dem Unveränderlichen. Niemand von uns bleibt davon verschont, einmal in harten Zeiten schmerzlich bis auf den Grund der eigenen Person geprüft zu werden. Nach den Momenten, in denen wir uns ohnmächtig fühlen, kommen Zeiten, in denen wir die Kräfte der Seele und die Weite des Geistes neu entdecken. Wir spüren geradezu körperlich, dass wir im besten Sinne menschlich und berührbar sind. Wer Angst, Zweifel und Schmerzen zulassen kann, wird sie als Lebenszeichen wahrnehmen, die uns wichtige Bereiche des Daseins erschliessen. Natürlich gelangen wir zu dieser Einsicht nicht sofort. Doch die Erfahrung der Tiefe stärkt den Blick nach offen, und wir entdecken einen bisher unbekannten Weg.“   

 Thomas Romanus
 Bild: Little Skellig

Montag, 20. August 2012

Skipping


I didn't have to ask you, just took my hand
Off we went skipping throughout the land
The sky was blue and the blood filled my head
Me and you skipping throughout the land

All of my life from beginning to end
What I remember is holding your hand
And all that I'll cherish is that time that we've spent
Me and you skipping throughout the land

All the loves lost and the one that I found
You lifted my gaze up off of the ground
Forever we'll talk and forever we'll drown
In each other skipping around

Gravity pulls so many men down
The atmosphere breathes but not in this town
You took me away and you held me so proud
Skipping, skipping, skipping around

All the king's horses and all the king's men
Could not keep me from holding your hand
When all that I wanted was something to protect
And all that I needed was your voice in my head
And all I remember from this life that I lived
Is me and you skipping throughout the land

Danke, liebe Kathrin!

One day...


Sonntag, 19. August 2012

Ireland is waiting :)



Manchmal,
wenn ich ans Meer trete,
weiß ich nicht, was ich will.
Das, was nicht ist,
und das, was sein könnte,
überwältigt mich.
Ich versuche meine Aufgabe im Leben zu erspüren,
diese stille Formel,
nach der sich alles erschließt.
Es gibt so viel zu tun.
Bis ich merke, dass es nicht darum geht,
was ich will,
sondern dass ich erlaube,
auf eine geheimnisvolle Art
gewollt zu sein.
Ich muss nichts tun, ich genüge.
Mit meinen Augen folge ich einer Welle,
atme aus und spüre
wie mein Atem um die Welt geht.

Ulrich Schaffer


Nur noch 4 Tage!!!!

Freitag, 17. August 2012

Das bist du


Wie klares Wasser.
Wie blauer Himmel.
Wie feiner weißer Sand bist du.
Wie Muscheln am Strand.
Ein Schmetterling im Wind.
Wie ein Schweigen,
das alles umarmt -
so bist du.
Ein Freudenfeuer
in der Nacht der Welt,
ein Lächeln im Gesicht des Mondes.
Die wahre schöne Stille
abseits vom Lärm der Schauspieler -
das bist du.

Hans Kruppa


 Was für ein schöner Text von Kruppa und mir mir wächst Sehnsucht - nach der Stille, der Weite, dem Wind, den Küsten des Antlantk ...  noch eine Woche :)   Florian we are coming!

Donnerstag, 16. August 2012

Joshua James - Soul & The Sea



The Soul and the Sea
I dream of dusty roads, paved with gold that lead me in your eyes.
The marmeladed paintings sing a song that not the crows will try.
The Piano screams a sound inside your lips I have found,
Something I could never save.
The current pulls me down, into your river deeper now, than I had
Ever planned to sink, planned to sink
Chorus:
Scattered winds blow me cross the ocean,
Turns and spins, leaves me breathless, but with
No sense of my direction, or
Where the main land sits, where I find my soul.
The battles fought and fight inside these walls, the blood still stains my dress.
Through we spoke, my broken bones, the chandelier means more you said.
The thunder screamed a light into the thick black painted night, but not
A muscle did you move for me.
The rapids growing taller than I ever do recall,
Dragging my soul to sea, my soul to sea
and I said
Lord what have I done? And I said Lord what have I done?
Chorus:
Scattered winds blow me cross the ocean,
Turns and spins, leaves me breathless, but with
No sense of my direction, or
Where the main land sits, where I find my soul.

Mittwoch, 15. August 2012

Für Christiane



Schwebend
auf Weltenbahnen
Wartend
auf ein Wunderwort

Schweigen

Ich bleib
Stumm

Engel
warum
hilfst du nicht


Rose Ausländer

Donegal



Eine Empfehlung:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/mare_tv/media/maretv339.html

Die Grafschaft Donegal ist eine mystische Gegend, voller Sagen und Legenden. MareTV besucht Menschen, die das Meer und die Mythen geprägt hat.

Noch  1 1/2  Wochen, dann geht es nach Irland!

Dienstag, 14. August 2012

Wo ist das Licht


Wo ist das Licht

das uns aus der Dunkelheit führt
wenn der Tag nicht hell werden will?
Wo bleibt die tröstende Hand
die sich um unsere Seele legt
wenn wir untröstlich scheinen?
Vielleicht bedeutet Sehnsucht
allein schon ein Hauch von Licht?
Ein Hoffnungstraum
der uns auf Händen trägt?

© Ute Leser

Montag, 13. August 2012

As humans we are only visitors...


"As humans we are only visitors on this earth. We have been given permission to use what we need on the understanding that in the end the land will take back that which we have borrowed."

- Maria Studholme

Sonntag, 12. August 2012

Immer wieder


      Immer wieder

verlierst du dich
findest dich wieder
wachst auf reibst dir die Augen
immer wieder
fällt du aus allen Wolken
      rätselst an dir und dem Leben
      wagst wieder Mut zu fassen
wie lange noch und immer neu
steigst du wie Phönix
aus der Asche
schüttelst den Staub
      von den Flügeln 

      Annemarie Schnitt 

     Bild: Duy Huynh


Wie wundervoll sich manche Texte ergänzen! Danke - immer wieder auch Dir, liebe Annemarie; unerschöpflich Deine Quelle :)

Samstag, 11. August 2012

Und irgendwann



Und irgendwann

wenn sich die Zeit
nach Zukunft sehnt
und Licht getauchte
Blütentropfen
in das Dunkel webt
wird auch Deine Trauer
Hoffnungsfäden spinnen.
Um jedem kostbaren
Samen der Erinnerung
eine Heimat zu geben
um nur mit ihrer Kraft
zu überleben.

© Ute Leser



Liebe Ute, vielleicht - oder für mich - einer Deiner schönsten Texte, für den ich Dir sehr danke!
 

Freitag, 10. August 2012

This is my letter to the world

Emily Dickinson:

Dies ist mein Brief
an diese Welt

Dies ist mein Brief an diese Welt,
die niemals noch mir schrieb, -
vom Neuen, das Natur erzählt
mit würdevoller Lieb'.

Die Botschaft hab ich abgesandt,
an Hände außer Sicht:
um Ihrer Lieb, ihr Leut im Land,
schenkt mir ein mild' Gericht!



Übersetzung: Walter A. Aue

Donnerstag, 9. August 2012

Bleib dir treu


Bleib Dir treu

Niemand darf von dir verlangen,

dass du etwas gibst,
das dir nicht entspricht;
dass du etwas kannst,
das deine Kräfte übersteigt;
dass du schneller arbeitest,
als es dir möglich ist;
dass du etwas erreichst,
das dich überfordert.

An dir ist es zu geben, was du hast;
zu leisten, was du kannst;
einzusetzen, was dir möglich ist.

Wer sich einsetzt, bemüht,
sich fordert, Lösungen sucht,
begangene Wege überdenkt,
hat sein Ziel erreicht.

Erwarte nicht,
dass alle sich freuen, wenn du sagst,
was du fühlst und denkst.

Erwarte nicht, dass alle applaudieren,
wenn du tust, was dir richtig scheint.

Erwarte nicht,
dass es keinen Widerstand gibt,
wenn du ganz du bist,
deine Überzeugung lebst.

Rechne damit, dass es viel fordert,
trotz aller Anfechtungen den eigenen Weg zu gehen.

Und doch:
Es ist die einzige Möglichkeit,
dir selbst treu zu bleiben
und glücklich zu werden.

Max Feigenwinter

Mittwoch, 8. August 2012

Angels


Angels, answer me,
are you near if rain should fall?
Am I to believe
you will rise to calm the storm?
For so great a treasure words will never do.
Surely, if this is,
promises are mine to give you.
mine to give...

Here, all too soon the day!
Wish the moon to fall and alter tomorrow.
I should know
heaven has her way
- each one given memories to own.

Angeles, all could be
should you move both earth and sea
Angeles, I could feel
all those dark clouds disappearing...

Even, as I breathe
comes an angel to their keep.
Surely, if this is
promises are mine to give you.
mine to give...

Dienstag, 7. August 2012

Dein Platz

Dein Platz 
zwischen Tür und Angel
immer im Aufbruch
zwischen Gestern und Heute
immer unterwegs
zwischen Tag und Nacht
halb träumend halb wach
dein Platz ein Leben lang
zwischen Heute und Morgen
zwischen Himmel und Erde
festen Fußes  flügelleicht
anzukommen bei dir  

Annemarie Schnitt




Montag, 6. August 2012

Das Auge



Die Welt ist eine große Seele
Und jede Seele eine Welt;
Das Auge ist der lichte Spiegel,
Der beider Bild vereinigt hält.

Und wie sich dir in jedem Auge
Dein eignes Bild entgegenstellt,
So sieht auch jeder seine Seele,
Sei eignes Ich nur in der Welt.


 Friedrich Emil Rittershaus, 1834-1897

Sonntag, 5. August 2012

In memory of Bibian Harmsen

"...Nur der trauert, der am Grab eines Fremden weint..."

So ähnlich lautet ein Satz, den ich vor vielen Jahren in einem Buch las und der für mich eine große Wahrhaftigkeit besitzt.Nur wer sich der eigenen Trauer stellt, kann sein Herz auch für die Trauer anderer öffnen. Und so höre ich immer wieder von Schicksalen, die mich sehr berühren und denen ich hier im blog auch Raum einräume.
Heute ist es Bibian Harmsen, eine junge Frau aus Holland, von deren Schicksal ich über meine holländische Freundin Andrea erfuhr. Sie hat auch den wundervollen Text, der im Nachruf auf Bibian stand, ins Deutsche übersetzt.

"...Bibian Harmsen ist 41 Jahre alt geworden, Im November 2011 erfuhr sie, dass sie unheilbar an Bauchspeicheldruesenkrebs erkrankt ist; sie ist Ehefrau (ihr Mann ist der Gitarrist) und Mutter von drei Kindern Valentijn 12, Swip 11 und Lulu 7 Jahre alt, schreibt wundervolle Kolumnen, einen tollen Blog, macht Musik.
Am 25. Juli ist sie gestorben. Diese Kolumne ist ihre letzte in der "Magriet" (einer holländischen Frauenzeitschrift).."




Some say the present is
a precious little gift
the past and future are just
weights that you must lift

you hope for sunny days
but all you see are clouds
you have no hand in fate
get your umbrella out

just try to be here without sorrow
tomorrow is just so far away

you may curse the stone
that caused you so much pain
but water flows and you will
never meet again

you wish for tearless days
you dream of endless smiles
but pain and effort seem to
make it all worthwhile

and if it starts to rain in your heart
wear a raincoat and a hat

Schweben ... heißt die Kolumne und der Untertitel "Ich wirbel im Sonnenlicht und weiss nicht wohin"
"Als ich heute morgen aufwachte, gab es erst wieder den kurzen Moment, dass NICHTS ist. Die paar herrlichen, zeitlosen und gewichtslosen Sekunden, in denen du unbefangen deine Augen oeffnest, schaust und noch nichts denkst. Ich sah in dem Sonnenstrahl, der durch die Gardinen auf mein Bett schien kleine Staubteilchen rauf und runter wirbeln. Ein faszinierendes Schauspiel.. eine Kreuzung zwischen Fluessigkeitsprojektionen und einen Film ueber die Milchstrasse und den Sternenhimmel. Die kleinen Staubteilchen zirkulieren voellig beliebig in alle Richtungen; jedes Staubteilchen in seinem eigenen Tempo und seinen eigenen Weg, ohne sichtbares Ziel oder deutliche Richtung.
Gleichzeitig kamen alle nicht so unbefangenen Gedanken wieder zurueck in meinen Kopf. Wir sind alle Staubteilchen, die willkuerlich durch Zeit und Raum wirbeln. Niemand weiss wohin und wie lange du in der Luft schwebst, aber letztendlich werden alle Staubteilchen Opfer der Schwerkraft.
Ich dachte an die Zeit, die ich als Kind in meinem Bett gelegen habe und die kleinen geheimnisvollen Stoffteilchen im Licht tanzen sah. Woher kommen all diese Stoffteilchen bloss? Sieht jeder Mensch sie? Wo schweben sie hin?
Draussen begann ein Vogel zu singen und ich war wieder voellig durchdrungen von intensiver Trauer und dem melancholische Gefuehl, dass alles vergaenglich ist.
Es ist schwierig die Balance zwischen dem Akzeptieren der Tatsachen und der Hoffnung, dass doch noch alles ein unerwartet gutes Ende findet.
Ich wirbel durchs Sonnenlicht und weiss nicht wohin Vielleicht schwebe ich noch ein ganzes Stueck nach oben, ein Stueckchen nach links, ein bisschen nach rechts, vielleicht noch einmal noch etwas hoeher, um dann endlich herunter zu wirbeln .... auf den Boden.... oder wo immer es auch ist wo alle Stoffteilchen hingehen".

May she rest in Peace

Sonntag


Alles in Ruhe angehen,
den Tag in sich einströmen lassen
wie frische Morgenluft
und den Gedanken Zeit schenken,
sich zu finden.
Dankbar sein über das,
was gelingen und glücken will,
und das aus der Hand legen,
dem heute kein Erfolg
beschieden ist.
Den Stunden ihre Zeit lassen
im Kommen und Gehen
und sich ausstrecken
nach der seligen Erfüllung
des Augenblicks.

Christa Spilling-Nöker

Bild: Wally Fialkowska

Samstag, 4. August 2012

Reden, Schweigen, Weinen, Lachen


Reden –
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der nicht nur hinhört,
sondern zuhört.

Schweigen –
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der auch die
Stille ertragen kann.

Weinen –
und die Gewißheit haben,
das einer da ist,
der nicht nur abwartet,
sondern wartet.

Lachen –
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der nicht nur auslacht,
sondern mitlacht.

NN

Freitag, 3. August 2012

Only Love



Heute hörte ich diesen Sänger, den ich bisher nicht kannte, im Radio
und ich habe sofort an Dich gedacht, Florian.
Dies ist Musik, die wir geteilt hätten. 
Jetzt höre ich sie für Dich
mit Deinen Ohren.
Und in diesen Momenten fehlst  Du besonders!

Glück


Was suchst du?
Warte und wache so laut du kannst.
Wache und horche.
Das Glück, das berauschende, wonnezitternde Glück,
Es kommt nie. Es ist.
Es umarmt dich jäh,
Aus der pochenden Ahnung geboren.
Rosen, starke schwellende Rosen häufen ihren Duft.
Das ist kein Atem.
Und sein Lachen?
Es gibt nur ein Lachen.
Und das Lachen heißt "Glück."
Und seine Augen! O diese Augen,
Die Strahlenblume des Himmels,
Der Sternentau silberner Nächte,
Schrill und melodisch.
Aber so ist es nicht immer.
Es kriegt in sich,
Lustsaugend an der Erinnerung.
Und dann leben die blendenden Träume,
Versteinert, stumpf und hart,
Wie des Mondlichts marmorne Lilien.
Aber nicht lange.
Wühlende Glockenlaute,
Taumelnd, schweigend,
Von Freude gewiegt,
In Freude schwingend und schäumend
Das ist seine Stimme,
Seine allüberflutende Stimme.
Wird es nie müde?
Müde! Todesmüde.
Aber dann ist es nicht mehr,
Und wird nie mehr sein.
Es flackert noch rot,
Rot, purpurrot,
Aber ohne glühende Kraft,
Nur noch die Farbe von Flammen und Rosen.
Stockend kalt ekelgronnenes Blut.
So ernst wird es dann,
Und so angstfromm,
Und Weihrauch kriecht ihm zu Füßen.
Tief im Dunkel,
In modernder Einsamkeit
Tasten die blassen Gedanken.
Horch! Harfen, ferne, ferne Harfen...
Da breitet die Sehsucht
Schluchzend die Arme:
O Glück! Glück!

O Glück! 

Max Dauthendey, 1867-1918

Mittwoch, 1. August 2012

Einer ist immer da


Einer ist immer da

wenn es still um dich wird
und dir keiner mehr zuhört.
Einer gibt dir unbewusst Halt
wenn du dich traurig fühlst.
Einer fängt deine Tränen auf
wenn du sie ihm anvertraust.
Einer weiß darum dass selbst
die Zeit keine Wunden heilt.
Und hat ein tief verwurzeltes Wissen
um deine entwurzelte Gegenwart. 

© Ute Leser


Danke, liebe Ute!