Mittwoch, 30. September 2009

Hoffnung


Eine unstillbare Sehnsucht
die sich aus dem Dunkel schält?
Ein gebrochener Flügelschlag
der sich nach Heilung sehnt?
Eine himmlische Stimme
die unaufhaltsam für uns singt?
Ein sterbendes Lied
das wieder und wieder
die tröstliche Melodie
des Lebens anstimmt?

Hoffnung
ein Gefühl
das niemals aufhört
uns zu tragen
wenn wir haltlos
nach dem Weg
des Lichtes fragen.

© Ute Leser

Foto: Ute Leser

Dienstag, 29. September 2009

Hoffende



...da sitzt jemand ganz still
und verändert die Welt.
Da rast einer umher und trägt dazu bei,
dass alles so bleibt, wie es ist.

Die Treue zur Hoffnung ist nicht sichtbar,
sogar die Hoffnung selbst
ist oft nicht sichtbar,
weil sie so unscheinbar ist.
Und doch wird
die ganze Welt
von dem Hoffenden
getragen.

Ulrich Schaffer

Bild: August Macke

Montag, 28. September 2009

Kleine Prinzen



In unserer Welt
aus Granit
finden kleine Prinzen
kein Zuhause.

Sie erbitten
den Biß
einer Schlange,
um ihre Hülle
abzustreifen,
zu schwer
für ihren Weg
zu den Sternen.

Um zurückzukehren
zu ihrer
einsamen Rose,
die ihnen mehr ist
als tausend Rosen
dieser Erde.

Uns schicken sie
den Glanz
ihrer Sterne,
den wir nur
mit unseren Herzen
sehen.

Renate Salzbrenner

Sonntag, 27. September 2009

Inneres Bild..



Man kann nichts verlieren, was
man je wesentlich erfaßt
und besessen hat. Das innere Bild
bleibt bestehen.

Carl Zuckmayer

Samstag, 26. September 2009

Vorgefühl



Ich bin wie eine Fahne von Fernen umgeben.
Ich ahne die Winde, die kommen, und muß sie leben,
Während die Dinge unten sich noch nicht rühren;
Die Türen schließen noch sanft, und in den Kaminen ist Stille;
Die Fenster zittern noch nicht, und der Staub ist noch schwer.
Da weiß ich die Stürme schon und bin erregt wie das Meer.
Und breite mich aus und falle in mich hinein
Und werfe mich ab und bin ganz allein
In dem großen Sturm.

Rainer Maria Rilke

Foto: 17.10.2008 - Florians Geburtstag naht...

Freitag, 25. September 2009

Das Vermächtnis



Erlösung kommt von innen, nicht von außen,
und wird erworben nur und nicht geschenkt.

Sie ist die Kraft des Inneren, die von draußen
rückstrahlend Deines Schicksals Ströme lenkt.

Was fürchtest Du? Es kann Dir nur begegnen,
was Dir gemäß und was Dir dienlich ist.

Ich weiß den Tag, da Du Dein Leid wirst segnen,
das Dich gelehrt, zu werden, was Du bist.

Ephides

Mittwoch, 23. September 2009

Noch ist Sommertag


Noch ist Sommertag

und offen der Himmel
die Luft voller Samen
nd süßem Duft
in den Feldern der Mohn
in den Gärten Margriten
am Steilhang
zwischen Moos
mein kleines Gedicht

noch ist Sommertag
und offen der Himmel
es dreht sich der Drachen
lautlos im Wind
der Surfer spannt den Flügel
zum Flug über Fluten
am Spinnennetz spinnt
mein kleines Gedicht

noch ist Sommertag
und offen der Himmel
es atmet die Erde
ganz arglos im Traum
was tun-wenn durch Menschen
Zerstörung einbricht
schon wachsen Taubenflügel
meinem kleinen Gedicht.

A. Schnitt

Danke, liebe Annemarie Schnitt, dass ich Ihre Gedichte in meinen blog aufnehmen darf!

Dienstag, 22. September 2009

Krieger des Lichts


Ein Krieger des Lichts glaubt.
Weil er an Wunder glaubt, geschehen auch Wunder.
Weil er sich sicher ist, dass seine Gedanken
sein Leben verändern können, verändert sich sein Leben.
Weil er sicher ist, dass er der Liebe begegnen wird,
begegnet ihm diese Liebe auch.
Manchmal wird er enttäuscht, manchmal verletzt,
Aber der Krieger weiss, dass es sich lohnt.
Für jede Niederlage gibt es zwei Siege.
Alle die glauben, wissen das."


Paulo Coelho

Erinnerungen bleiben Geschenke



Vielleicht ist es manchen Menschen nicht bestimmt,
lange hier bei uns auf der Erde zu sein.
Vielleicht sind manche Menschen nur auf der Durchreise
oder sie leben ihr Leben einfach schneller als andere.
Sie brauchen gar nicht hundert Jahre hier unter uns zu sein,
um etwas zu erledigen.
Sie schaffen es im Handumdrehen!
Manche Menschen kommen in unserem Leben nur kurz vorbei,
um alles zu bringen:
Ein Geschenk, eine Hilfe oder eine Lektion,
die wir gerade brauchen, irgend etwas.
Und was ist der Grund, warum sie zu uns kommen?
Nur auf einen Sprung, sozusagen?
Dieser Mensch hat uns etwas beigebracht,
über die Liebe, über das Geben und auch über das Loslassen,
darüber, wie wichtig jemand sein kann.
Das war ein Geschenk für uns.
Er hat es uns beigebracht und dann ist er wieder gegangen.
Vielleicht musste er nicht länger bleiben,
denn er hat sein Geschenk abgegeben
und dann war er frei, weiterzureisen,
weil er eine ganz besondere Seele war.

Aber das Geschenk bleibt uns für immer!


Heute lüfte ich noch einmal Kleidung von Florian, die bisher im Karton darauf wartete, in die Sonne gehängt zu werden. Ein jährliches Ritual, das auch im Jahr Zehn nicht leichter ist...Erinnerung an jedes Stück, das ich in die Hand nehme - Erinnerung an Florian!

Montag, 21. September 2009

Erinnerung



unsere Traumtage
versponnen voll Lachen voll Leben
unsere Traumtage
heute eingefangen
in ein Goldnetz
glüklicher Erinnerung

A.Schnitt

Sonntag, 20. September 2009

Du hast ...



Du hast
meine zweige
beschnitten
meine bäume
wachsen
nicht mehr
in den himmel
ich ziehe mich
zurück
auf die wurzeln
in die tiefen
der erde

Helen Schüngel -Straumann

Samstag, 19. September 2009

Khalil Gibran


Die große, die Natur übertreffende Wahrheit
gelangt nicht durch Reden
von einem Geschöpf zum anderen.
Die Wahrheit sucht die Stille,
um der liebenden Seele
ihre wirkliche Bedeutung aufzutun.

Khalil Gibran

Freitag, 18. September 2009

Sie sagen...


Sie sagen, dass es einen Grund gäbe
sie sagen, die Zeit heile
aber weder Grund noch Zeit
werden etwas an dem, was ich fühle ändern

Gedenktafel auf einem Kindergrab.

Donnerstag, 17. September 2009

Von Zeit zu Zeit


der Welt verloren gehen
in Träumen
den Lärm der Stunden
unterlaufen
die rotierende Zeit
überspringen
von Zeit zu Zeit
der Welt verloren gehen
um neu anzukommen

A. Schnitt

Mittwoch, 16. September 2009

Mit dem Herzen sehen



Mit dem Herzen sehen

Still sitzt du da,
mit einem Schleier von Trauer
in deinen Augen.
Dein Schweigen,
ein eiserner Ring,
an dem du dich kettest,
möchte ich mit sanfter Berührung sprengen,
deine uferlose Traurigkeit
fortspülen,
und mögen unsere Hände
zueinander finden,
unsere Blicke
tief in unsere Herzen tauchen,
wie zwei Gewässer,
die ineinander fließen -
eins werden,
und die Mauer des Schweigens
öffnen.

Edith Maria Bürger

Könnt ich


aufwachen
mit heiterem Herzen
die Leiter angelegt
an das Glück
der Schwerelosigkeit
Verlorenes wiederzufinden
im freien Flug

A. Schnitt

Dienstag, 15. September 2009

Lied



Wenn der Wind auf dem Meer schlafen geht
und ein Traum wie von fern zu mir weht.
Steigt aus dunkler Flut, weiß ein Segelboot,
dieses Boot war mein Traum lange her.

Wer den Wind liebt wie ich kennt auch gut,
das Gefühl, wenn man treibt mit der Flut.
Ringsum Meer und Wind und die Wellen sind
weiße Wände aus Glas um Dich her.

Auf Schwingen gleiten wir ins Morgengraun.
Auf Wellen reiten wir durch Gischt und Schaum.
Getaucht in Meeresgrün und Sonnenglanz.
Der Wind spielt dazu seinen wilden Tanz.

Schöne Zeit, Fahrenszeit, war vorbei
als ein Sturm brach das Boot mir entzwei.
Warf es an den Strand, wo`s ein Ende fand.
Dieses Boot war mein Traum, doch vorbei.

Lebewohl, weißes Boot, lebewohl.
Meine Liebe, mein Traum, mein Idol.
Flammensegel steigt, bis der Wind sich neigt.
So ein Boot bleibt mein Traum, allezeit.

Auf Schwingen gleiten wir ins Morgengraun.
Auf Wellen reiten wir durch Gischt und Schaum.
Getaucht in Meeresgrün und Sonnenglanz.
Der Wind spielt dazu seinen wilden Tanz

Danke, liebe Birgit, für diesen schönen Liedtext!

Bild: Edward Hopper

Allnächtlich im Traume


Allnächtlich im Traume seh ich dich,
Und sehe dich freundlich grüßen,
Und lautaufweinend stürz ich mich
Zu deinen süßen Füßen.

Du siehst mich an wehmütiglich,
Und schüttelst das blonde Köpfchen;
Aus deinen Augen schleichen sich
Die Perlentränentröpfchen.

Du sagst mir heimlich ein leises Wort,
Und gibst mir den Strauß von Zypressen,
Ich wache auf, und der Strauß ist fort,
Und das Wort hab ich vergessen.

Heinrich Heine

Samstag, 12. September 2009

heart days in Ireland



Es ist soweit, liebe FreundInnen und LeserInnen meines blogs: ich habe begonnen, meine Tagebuchaufzeichnungen in einem gesonderten blog niederzuschreiben... und Ihr könnt (wenn Ihr wollt) dort über die Tage in Irland nachlesen. Ich habe erst begonnen - werde mir aber die Zeit nehmen, diesen blog möglichst schnell fertigzustellen..
Die Tage waren voller Herzen, die ich überall entdeckte: am Himmel, am Strand, in den Wiesen - im Sand!
Laßt Euch ein wenig entführen... nach Connemara. http://ireland-diary2009.blogspot.com/
(Wenn Euch der Fortgang der Tage interessiert, könnt Ihr den blog abonnieren... und bekommt eine Nachricht, wenn ich wieder schreibe. Leider müßt Ihr den blog "rückwärts" lesen.. aber das läßt sich wohl technisch nicht anders machen...)

..."Das Universum lädt uns förmlich von Natur aus dazu ein, uns auf die Reise zu begeben und es zu entdecken. Die Erde will, dass unser Geist aufmerksam zuhört und wachsam um sich blickt, damit wir ihre Geheimnisse erkennen und sie benennen können. Wir sind die Echo-Spiegel der kontemplativen Natur. Es ist eine unserer heiligsten Pflichten, offen zu sein für die feinen Stimmen des Universums, die in unserer Sehnsucht zum Leben erweckt werden. Aristoteles sagte, der Grund dafür, dass wir überhaupt etwas erkennen können, sei die -- innige und exakte -- formale Affinität, die zwischen uns und der Natur besteht"....

John O'Donohue

Freitag, 11. September 2009


There is a deep beauty
hidden in the
luminosity at the heart
of the soul
behind the dull
facade of our daily lives.
Only in your solitude
will you actually
find it, find the
neglected beauty of your life!"

John O’Donohue

Donnerstag, 10. September 2009

Schicksalserde


Dann scheint sie sich
für einen Schmerzmoment
in Frieden aufzulösen.
Dann wacht sie augenblicklich
mit neuen Wundgefühlen auf.
Diese tränenschwere
gebrochene Trauererde
die sich Jahr für Jahr
zur selben Zeit
auf ihre unheilbaren
Schicksalsspuren besinnt.

Dann scheint sie uns
für eine kleine Ewigkeit
durch alle Schatten zu tragen.
Dann wieder zerbricht sie
im eigenen Hoffnungslicht.
Diese aufgewühlte
erstarrte Sehnsuchtserde
die sich Jahr für Jahr
am selben Ort
Zeit zum Trauern nimmt.

Und irgendwann
zur selben Zeit
am selben Ort
werden vielleicht
Herbstzeitlose
auf dieser Schicksalserde blühen.
Um ihren unsterblichen Wurzeln
für immer und ewig
eine lebendige Heimat zu geben.


© Ute Leser

Gäbe es diese wunderbaren Begegnungen mit der Natur nicht, gäbe es auch keine heilsamen Wege. Dort, wo etwas abgebrochen ist, brauchen wir das Gefühl der Vollkommenheit. Und lassen uns von ihr tragen. Um dem Untragbaren etwas entgegenzuhalten.

Mittwoch, 9. September 2009

Back from Ireland


Wie du in mir noch lebst,
bin ich mit dir gestorben.
Wie sich ein Teil von dir
noch regt in meinem Tun,
so will ein Stück von mir
in deinem Frieden ruhn.
Wie du noch Heimat hast
durch mich in dieser Welt,
so wird im andren Land
durch dich mein Haus bestellt.

(Lily Sauters)

Danke für dieses schöne Gedicht!
Zurück aus Irland und trotz Herbsteinbruch und stürmischer Wolken war in meinem geliebten Land die Zeit angefüllt von tiefen,bewegenden Eindrücken und vielen kleinen Wundern.
Ich habe ein Tagebuch geschrieben und werde es - mit Fotos - demnächst als eigenen blog veröffentlichen.. Ich benachrichtige Euch!
Erst einmal "Welcome back"!

Foto: von den unzähligen HERZEN, die uns Irland schenkte, war dies das größte und beeindruckendste - als sei es vom Himmel gefallen!