"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Dienstag, 31. Oktober 2017
Zwischen Weinen und Lachen
Zwischen Weinen und Lachen
schwingt die Schaukel des Lebens.
Zwischen Weinen und Lachen
fliegt in ihr der Mensch.
Eine Mondgöttin
und eine Sonnengöttin
stoßen im Spiel sie
hinüber, herüber.
In der Mitte gelagert:
Die breite Zone
eintöniger Dämmerung.
Hält das Helioskind
schelmisch die Schaukel an,
übermütige Scherze,
weiche Glückseligkeit
dem Wiege-Gast
ins Herz jubelnd,
dann färbt sich rosig,
schwingt er zurück,
das graue Zwielicht,
und jauchzend schwört er
dem goldigen Dasein
dankbare Treue.
Hat ihn die eisige Hand
der Selenetochter berührt,
hat ihn ihr starres Aug,
Tod und Vergänglichkeit redend,
schauerlich angeglast,
dann senkt er das Haupt,
und der Frost seiner Seele
ruft nach erlösenden Tränen.
Aschfahl und freudlos
nüchtert ihm nun
das Dämmer entgegen.
Wie dünkt ihm die Welt nun
öde und schal.
Aber je höher die eine Göttin
die Schaukel zu sich emporzieht -
je höher
schießt sie auch drüben empor.
Höchstes Lachen
und höchstes Weinen,
eines Schaukelschwungs
Gipfel sind sie.
Wenn die Himmlischen endlich
des Spieles müde,
dann wiegt sie sich
langsam aus.
Und zuletzt
steht sie still
und mit ihr das Herz
des, der in ihr saß.
Zwischen Weinen und Lachen
schwingt die Schaukel des Lebens.
Zwischen Weinen und Lachen
fliegt in ihr der Mensch.
(Christian Morgenstern)
Sonntag, 29. Oktober 2017
Was mich am stärksten verwandelt habe?
Was mich am stärksten
verwandelt habe?
Immer wieder die Liebe
die mich erhöht
und erniedrigt hat
und Schnee zurück liess
mit einer Fährte
weiss Gott wohin
verwandelt habe?
Immer wieder die Liebe
die mich erhöht
und erniedrigt hat
und Schnee zurück liess
mit einer Fährte
weiss Gott wohin
Erika Burkart
Bild: Andrey Aranishev
Samstag, 28. Oktober 2017
No frontiers
If life is a river and your heart is a boat
And just like a water baby, baby born to float
And if life is a wild wind that blows way on high
And your heart is Amelia dying to fly
Heaven knows no frontiers
And I've seen heaven in your eyes
And if life is a bar room in which we must wait
'Round the man with his fingers on the ivory gates
Where we sing until dawn of our fears and our fates
And we stack all the deadmen in self addressed crates
In your eyes faint as the singing of a lark
That somehow this black night
Feels warmer for the spark
Warmer for the spark
To hold us 'til the day
When fear will lose its grip
And heaven has its way
Heaven knows no frontiers
And I've seen heaven in your eyes
If your life is a rough bed of brambles and nails
And your spirit's a slave to man's whips and man's jails
Where you thirst and you hunger for justice and right
Then your heart is a pure flame of man's constant night
In your eyes faint as the singing of a lark
That somehow this black night
Feels warmer for the spark
Warmer for the spark
To hold us 'til the day when fear will lose its grip
And heaven has its way
And heaven has its way
When all will harmonise
And know it's in our hearts
The dream will realise
Heaven knows no frontiers
And I've seen heaven in your eyes
Heaven knows no frontiers
And I've seen heaven in your eyes
Jimmy McCarthy
Freitag, 27. Oktober 2017
Sonett 73 Shakespeare
"Den späten Herbst kannst Du in mir besehen:
Die letzten gelben Blätter eingegangen
An Zweigen, die dem Frost kaum widerstehen,
Und Chorruinen, wo einst Vögel sangen.
In mir siehst Du den späten Tag sich neigen,
Das Dunkel in die graue Dämmrung dringen,
Die Nacht mit ihrer Schwärze langsam steigen
Und Todes Bruder, Schlaf, die Welt umschlingen.
In mir siehst Du die Glut von alten Bränden,
Gebettet auf die Asche bessrer Zeiten -
Ein Sterbelager, wo sie muss verenden,
Verzehrt vom Brennstoff eigner Lustbarkeiten.
Siehst Du all dies, wird's Deine Liebe steigern:
Denn was Du liebst, wird Tod Dir bald verweigern."
Das Sonett 73
William Shakespeare
Bild: Alexi Zaitsev
Mittwoch, 25. Oktober 2017
Im Herbst
Im Herbst sammelte ich alle meine Sorgen
und vergrub sie in meinem Garten.
Und als der April wiederkehrte und
der Frühling kam, die Erde zu heiraten,
da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen,
nicht zu vergleichen mit allen anderen Blumen.
Und meine Nachbarn kamen, um sie anzuschauen,
und sie sagten zu mir:
Willst du uns, wenn der Herbst wiederkommt,
zur Saatzeit, nicht auch Samen dieser Blumen geben,
damit wir sie in unseren Gärten haben?
Khalil Gibran
und vergrub sie in meinem Garten.
Und als der April wiederkehrte und
der Frühling kam, die Erde zu heiraten,
da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen,
nicht zu vergleichen mit allen anderen Blumen.
Und meine Nachbarn kamen, um sie anzuschauen,
und sie sagten zu mir:
Willst du uns, wenn der Herbst wiederkommt,
zur Saatzeit, nicht auch Samen dieser Blumen geben,
damit wir sie in unseren Gärten haben?
Khalil Gibran
Dienstag, 24. Oktober 2017
Min Leben ist wie leise See
Mein Leben ist wie leise See
Wohnt in Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn
aufgestörte Wünsche ziehn
darüber wie silberne Möwen.
Und dann ist alles wieder still...
Und weißt du, was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
will es, rauschend und muschelschwer,
an deiner Seele landen.
(R.M.Rilke)
Montag, 23. Oktober 2017
Solange ihr mich liebt
Was gewachsen ist und Liebe war,
ist unvergänglich, unumkehrbar,
es wird dich tragen, wenn du dich tragen lässt.
Du kannst leben, glaube mir, jetzt, sofort und immer mehr.
Jochen Jülicher
"Solange ihr mich liebt"
Texte und Gedicht zum Abschied
Freitag, 20. Oktober 2017
Für Lukas - im Gedenken
....denn es fehlt einer
Wir wären eigentlich vier
Und sind doch nur drei
denn es fehlt einer
und dennoch fehlt keiner
denn einer ist immer dabei.
Wir wären eigentlich vier
vier freunde, die durchs Leben gingen
vier, die gemeinsam Lieder singen
vier Kameraden, die zusammen lachten
vier waren’s, die oft nur Späße machten
aber wir sind nur drei
denn es fehlt einer
und dennoch fehlt keiner
denn einer ist immer dabei.
Dabei, wo drei gehen und singen
In Wirklichkeit kann uns niemand trennen:
auch wenn es so aussieht, als wär’n wir nur drei...
denn – einer ist immer mit dabei.
Jutta Klinkhammer-Hubo
aus: »Noch einmal sprechen dürfen von der Wärme des Lebens...«
Für Euren Lukas, liebe Andrea, lieber Rob, der heute seinen Geburtstag im Licht begeht!
Viele werden Euch heute in Gedanken begleiten und die, die Lukas kannten, voller Liebe + sicher mit einem Lächeln an ihn denken! Ich durfte ihn nicht kennenlernen, aber er hat unsere Wege verbunden. Dafür bin ich ihm sehr dankbar!
Florian und Lukas sind uns nur vorausgegangen. Heute sitzen sie zusammen auf Wolke Sieben!
Eure Gabi
Donnerstag, 19. Oktober 2017
Mittwoch, 18. Oktober 2017
Augenblick des Dankes
„Dies ist ein schöner Augenblick, denn es ist ein
Augenblick des Dankes, und ich kenne kein glücklicheres Gefühl als das der
Dankbarkeit.
Erfreulicher Weise ist Dankbarkeit eine Eigenschaft
und Gabe, die man sich zuschreiben und derer man sich rühmen darf, ohne
hoffärtig zu erscheinen, und dass vielleicht am meisten sie mir geholfen hat,
meines Lebens froh zu sein.
Niemand ist dankbarer als ein Leidender, ja, man
könnte sagen, dass Dankbarkeit der Leidensfähigkeit entstammt, und dass sich
die Fähigkeit zu ihr danach bemisst, wie tief einer gelitten hat….“
Zitat aus „Lob der Dankbarkeit“ von Thomas Mann
Dankbar bin ich heute, dass ich Florian, diesem besonderen Menschen Mutter sein durfte und weiter Mutter sein kann...
Dankbar bin ich, dass ich - auch nach 17 Geburtstagen in Florians ewiger Abwesenheit noch lebe und sein Andenken weitertragen darf.
Dank allen, die mich seit vielen Jahren begleiten, manchmal ertragen, mir Mut machen und ihren Schmerz mit meinem verbinden..
Dank meinem geliebten Mann, der mich immer wieder aufzurichten vermag, wenn ich denke, es nicht zu schaffen...
Dank auch für die schweigenden und stillen Menschen, die hier eine Heimat für ihre verletzte Seele fanden.
Danke Florian, dass Du mich vor 41 Jahren als Mutter augesucht hast!
Dankbar bin ich heute, dass ich Florian, diesem besonderen Menschen Mutter sein durfte und weiter Mutter sein kann...
Dankbar bin ich, dass ich - auch nach 17 Geburtstagen in Florians ewiger Abwesenheit noch lebe und sein Andenken weitertragen darf.
Dank allen, die mich seit vielen Jahren begleiten, manchmal ertragen, mir Mut machen und ihren Schmerz mit meinem verbinden..
Dank meinem geliebten Mann, der mich immer wieder aufzurichten vermag, wenn ich denke, es nicht zu schaffen...
Dank auch für die schweigenden und stillen Menschen, die hier eine Heimat für ihre verletzte Seele fanden.
Danke Florian, dass Du mich vor 41 Jahren als Mutter augesucht hast!
Dienstag, 17. Oktober 2017
Birthday in Heaven
Wärmende Liebe
Wenn meine Traurigkeit lächelt
und mein Lächeln weint,
dann bin ich dir so nah,
auch wenn du ewig fern bist.
UH
Wenn meine Traurigkeit lächelt
und mein Lächeln weint,
dann bin ich dir so nah,
auch wenn du ewig fern bist.
UH
Geliebter Florian,
auch wenn mein Leben sich so völlig verändert hat in diesen 17 Jahren ohne Dich - geblieben ist die große Lücke, die Du hinterläßt, die Sehnsucht nach dem was war und die Liebe, die nicht endet!
Der Tag Deiner Geburt bliebt ein Meilenstein in meinem Leben. Danke, dass es Dich gab, den wundervollsten Sohn, den ich mir nur wünschen konnte... das bleibt - für immer!
auch wenn mein Leben sich so völlig verändert hat in diesen 17 Jahren ohne Dich - geblieben ist die große Lücke, die Du hinterläßt, die Sehnsucht nach dem was war und die Liebe, die nicht endet!
Der Tag Deiner Geburt bliebt ein Meilenstein in meinem Leben. Danke, dass es Dich gab, den wundervollsten Sohn, den ich mir nur wünschen konnte... das bleibt - für immer!
Happy Birthday in Heaven beloved Son
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