Regentropfen meine Augen und die kalten Wangen berühren
Pfützen in denen sich die grauen Wolken des Himmels spiegeln
Äpfel faulig, leblos im nassen braunen Laube liegen
Brennesselspitzen zartgrün sich dazwischen schieben
Rebhölzer kahl, mit ganzer Kraft sich zum Himmel strecken
betend schreiend
Trauben vergessen, wie stumme Glocken
an vertrockneten Stielen schaukeln
Moos frischgrün wie Samt, von Schneeresten bedeckt
Tannennadeln viele viele braun und trocken,
dem Müden ein weiches Bett bereiten
Rosensträucher ledrig dunkelgrüne Blätter,
Blütenköpfe kraftlos hängen, die Farbe ist gewichen
Ringelblumen sonnengelb, wehren sich mit ganzer Kraft dem Sterben
Gänseblümchen sich zum Boden neigen und verlassene Schneckenhäuschen trösten
Spatzen im kahlen Kirschbaum, Wehgeschrei, wie Hilferufe bei Schmerzen
Das Grab, nasskalt, mein Kind...
Engel, Sterne, Kerzen, schwere rote Glasherzen
Christrosen blühen bis Weihnacht
Suchen nach Trost...
„Der Weg zum Grab“ am 1. Advent 29.11.2015
Esther Joos
♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡
Liebe Esther,
ich danke Dir sehr, dass ich diesen berührenden, traurigen Text, den Du für Daniel geschrieben hast, zu Florian stellen darf.
Ein lichtvolles Weihnachten Euch ♡♡♡ und einer ist immer dabei 💓
In großer Verbundenheit
G.