Mittwoch, 31. Juli 2013

Irischer Segen - Ängste -




Viele Ängste kommen aus Enttäuschung und Einsamkeit.
Sei diszipliniert, aber freundlich zu dir selbst.
Auch du bist ein Kind Gottes, auch du hast ein Recht gelegentlich zu versagen.
Auch du bist Teil einer Welt, die manchmal über dich bestimmt.
Lebe in Frieden mit Gott, was immer für eine Vorstellung du von Ihm hast.
Strebe behutsam danach, glücklich zu sein.
Was auch immer deine Arbeit oder dein Sehnen ist,
erhalte dir den Frieden mit deiner Seele.
Denn trotz aller Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten
ist die Welt schön und das Leben lebenswert. 

Irischer Segen
Bild: Paul Emil Chabas

Montag, 29. Juli 2013

Im Sommerwald





Im Sommerwald,  wo sich die Blätter drücken,
Liegt Sonnenschein in kleinen Stücken,
Drinnen die Mücken schweben und rücken.  
Ich muss mich unter die Stille bücken.
Vor den finstern Tannenlücken 
Sah ich einen Schmetterling weiß wie einen Geist aufzücken.


Der Wald riecht nach Kien und ist heiß.
Vielleicht hat hier ein Herz gebrannt,  und nur der Wald davon weiß

Max Dauthendey

Bild: Sir Lawrence Alma Tadema 

Sonntag, 28. Juli 2013

Wie viel ? ...



Wie viele Tränen muss man weinen,
um das Leid der Welt zu verstehen?

Wie viele Höllen muss man durchschreiten,
um einen Zipfel des Himmels zu sehen?

Wie viele Tode muss man sterben,
um zum Leben "ja" zu sagen?

Wie viel Verständnis braucht ein Mensch,
um anderer Menschen Last zu tragen?

Wie viel Atem braucht eine Lunge,
um in der Enge nicht zu ersticken?

Wie viel Liebe braucht ein Kind,
um sich ein Leben lang nicht zu bücken?

Wie viel Kraft muss man verwenden,
um ein Meister des Lebens zu sein?

Wie viel Widerstand kann man entwickeln,
um nicht zu toben und zu schreien?

Wie viele Pforten muss man durchschreiten,
ehe man zur Erleuchtung gelangt?

Wie viele Engen muss man erweitern,
ehe man sich bei sich selber bedankt?

Wie viele Tempel muss man zerstören,
um die gefesselte Seele zu befreien?

Wie viele Zweifel muss man durchfechten,
um endlich man selbst zu sein?

Wie viel Zeit muss man zerschlagen,
um Herr über die Zeit zu sein?

Wie viel Geduld muss man erlernen,
um dem anderen zu verzeihen?

Wie viele Tränen muss man weinen,
ehe man endlich lächeln kann?

Wie viele Höllen muss man durchschreiten?


  Peter Jahns - aus dem Gedichtband =du und ich=

Danke, liebe Birgit!

Samstag, 27. Juli 2013

Die Menschen reisen in fremde Länder...


Die Menschen reisen in fremde Länder und staunen über die Höhe der Berge, die Gewalt der Meereswellen, die Länge der Flüsse, die Weite des Ozeans, das Wandern der Sterne; aber sie gehen ohne Staunen aneinander vorüber. 

Augustinus Aurelius 

Bild: Alexi Zaitsev

Freitag, 26. Juli 2013

Erstrebenswert



Wenn Augenblicke zur Ewigkeit verschmelzen,
und Nähe den Regenbogen in unseren Herzen aufgehen lässt,
wer begreift, daß jeder Rückschlag einen Schritt nach vorne bedeutet,
und alles seinen Sinn im Leben hat,
der ist glücklich...
Auch wenn dieses Glück eine salzige Spur auf unseren Gesichtern hinterlässt.
Je tiefer diese Spuren sind, umso reicher ist man.

Riggs

Donnerstag, 25. Juli 2013

Connemara



"...Zwischen den Gezeiten wirkt dieses zerklüftete Ufer verletzlich, als sei es in einer Pose erstarrt, aus der es sich nicht mehr zu lösen vermag.
Dies erinnert an Uferlinien in unserem Leben, wo alles ins Stocken gerät. In solchen Zeiten emotionaler Verzweiflung ist das Innere verletzt und zerrissen, die Seele nackt und preisgegeben. Der natürliche Rhythmus vermag nicht mehr zu fließen. Man muss sich zu jeder Gebärde, jedem Gedanken, zu jeder Handlung zwingen. Alles wird furchtbar schwierig. Dinge, die man zuvor ohne großes Nachdenken erledigt hätte, werden zu scheinbar unüberwindlichen Hindernissen.
Doch die Hoffnung flüstert einem zu dass die Flut immer wiederkehrt. Ganz allmählich vollzieht sich die Verwandlung. Wir waren preisgegeben und abgezehrt, erstarrt in den Klauen des Schmerzes; selbst der Boden unter unsern Füßen war nackt und zerklüftet.,
Und nun kommt alles wieder in Fluss. Wir gewinnen unsere Spontaneität zurück und unser Herz ist froh und erleichtert, wenn das Meer wieder zum Ufer zurückströmt und sich alles im spielerischen Tanz der jungen Wellen vereint....."

John O'Donohue

Ich träume mich so oft nach Irland, nach Connemara, in diese wilde, wundervolle Landschaft..Ende August fliegen wir zurück und mit sehr viel Glück, werden wir das neue Zuhause beziehen...
 

Mittwoch, 24. Juli 2013

Naher fremder Mensch...


Naher
fremder Mensch
Ich kenne nicht deine Geschichte
weiß nichts von deinen Sehnsüchten
spüre nur
du suchst
meine Nähe

Naher
fremder
Mensch
du trittst hervor
gehst auf mich zu
Zurückhaltung und Neugier
verpasste Gelegenheit
geglückte Begegnung
Spannungsbogen zwischen Menschen

Margot Bickel
Bild: Claude Monet

Dienstag, 23. Juli 2013

Blick durchs Fenster


 


Der alte Apfelbaum
vor meinem Fenster:
Gestern hat ihn 
der Nachbar gefällt.

Er brachte mir 
keinen Nutzen mehr,
sagte er lakonisch.
Niemand wollte mehr
seine Äpfel.

Ich frage mich
ob es ihm nicht genug sein konnte,
dass der Baum
jedes Jahr blühte?

Gottlob Haag
aus: Abschiednehmen ist wie leises Sterben

Montag, 22. Juli 2013

Simeon

 

Ich lausche Deinen Schritten. Jeden Tag.
Und erwarte Dein Lachen zwischen den Stimmen der anderen.
Und lausche Deinem Atem, der verging.
Und lausche Deinen Worten,
die der Wind mit sich nahm, von Ewigkeit zu Ewigkeit stürmend.
Und lausche Deinen Gedanken,
die im Gefäß Deines Seins aufgehoben sind.
Wortlos. Unvollendet.
Ich. Du.
Du. Ich.
Jeden Tag.

Kat Stojanov für Simeon
2011

http://www.simeon-stojanov.de/

Liebe Kat, nichts kann es besser ausdrücken als Deine
eigenen Worte an Deinen Sohn! 
Ich denke an Euch - fest und  in Verbundenheit!
 
 

Sonntag, 21. Juli 2013

Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist





Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist
von hier an einen anderen Ort,
und wenn es wahr ist, was man sagt,
dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden,
welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?

Sokrates

Samstag, 20. Juli 2013

Air



Heute teile ich mit Euch dieses wundervolle
Stück Musik. Immer wieder begleitet es uns seit Florians Tod -
begegnet uns an den verschiedensten Orten. 

Einen sonnig-schönen Sonntag!

Freitag, 19. Juli 2013

Nie mehr zu Zweit



Nie mehr zu Zweit

Immer allein
wo immer du stehst
immer leer
der Platz neben dir

immer stumm
das Bild an der Wand
beseelt von warmer Erinnerung


Annemarie Schnitt

******

Für Dich, liebe Dorothea in tiefem Mitgefühl
zum Tod Deines geliebten Mannes

Donnerstag, 18. Juli 2013

Mein Lächeln



Mein Lächeln,
das von innen kommt,
kommt von dir.

Du lächelst in mir,

lächelst aus mir -

und wenn ich

in den Spiegel schaue,
lächelst du mich an.

Hans Kruppa

Mittwoch, 17. Juli 2013

Leben heisst lernen




Leben heisst lernen,  
dass wir uns Zeit nehmen müssen,  
wenn wir welche haben wollen;
  dass wir verantwortlich sind
  für Gedachtes und Nichtgedachtes,
  Gesagtes und Nichtgesagtes,
  Getanes und Nichtgetanes; 
dass der Sinn des Lebens
 darin liegt, immer die Liebe
 und das Leben im Sinn zu haben.
 Leben heisst lernen,
 dass es nicht darauf ankommt,
 ob wir uns etwas schenken,
 sondern darauf, ob wir imstande sind,
 uns gegenseitig etwas zu geben,
 dass das Wesen des Lebens
 die Veränderung ist;
 dass wir Liebe säen müssen,
 wenn wir Liebe ernten wollen.

Leben heisst lernen,
 die Kunst der Gelassenheit auszuüben:
 das Weglassen, das Zulassen,
 das Loslassen;
 dass die schwierigste Aufgabe
 unseres Leben darin besteht,
 nie aufzugeben;
 dass unser Mensch-Sein untrennbar
 mit dem Mensch-Werden verbunden ist.
E. Ferstl

Dienstag, 16. Juli 2013

Für Einen

Die andern sind das weite Meer.
Du aber bist der Hafen.
So glaube mir: kannst ruhig schlafen,

ich steure immer wieder her.

Denn all die Stürme, die mich trafen,
Sie liessen meine Segel leer.
Die andern sind das bunte Meer,
Du aber bist der Hafen.

Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel.
Kannst, Liebster, ruhig schlafen.
Die andern ... das ist Wellen-Spiel.

Du aber bist der Hafen.



Mascha Kaleko

Montag, 15. Juli 2013

Irlandträume

 
http://ireland-diary2009.blogspot.de/

Heute habe ich an meinem Irland-Blog weitergeschrieben... Die Arbeiten am School House gehen voran und in Gedanken bin ich so häufig dort. 
Wenn es Euch interessiert - lest - und vielleicht fahrt Ihr selbst einmal hin und erlebt diesen Zauber Connemaras.  Wer weiß?

Her image had passed into his soul...




"Her image had passed into his soul for ever and no word had broken the holy silence of his ecstasy. Her eyes had called him and his soul had leaped at the call. To live, to err, to fall, to triumph, to recreate life out of life! 
A wild angel had appeared to him, the angel of mortal youth and beauty, an envoy from the fair courts of life, to throw open before him in an instant of ecstasy the gates of all the ways of error and glory. On and on and on and on!"

- James Joyce-

Sonntag, 14. Juli 2013

Ich wünschte




Ich wünschte 

ich könnte es auf den Rücken 

eines Nachtfalters binden 


und ihn zu dir fliegen lassen.  
Und du, du dürftest das Glück behalten, 


dem Schmetterling schenke aber bitte die Freiheit.

Denn das ist sein Glück.


Ich wünsche 

ich könnte all meine Liebe für dich 

in eine Rose verwandeln,
die jeden Tag in deinem Garten blüht. 

Bitte schneide sie nicht ab, 

lass sie für dich blühen.
Denn das ist mein Glück.



 Riggs

Samstag, 13. Juli 2013

Heute




Heute sind meiner Trauer
Flügel gewachsen
sie springt mich
nicht mehr an
aus dem Versteck
sie beißt sich
nicht mehr fest
in meinen Gedanken
sie verdunkelt nicht
länger meinen Tag
 Heute
sind meiner Trauer
Flügel gewachsen
aufzuheben den Schmerz

Annemarie Schnitt 

Foto:  Birgit Botschen-Mehler

Freitag, 12. Juli 2013

Wenn ich mit Worten nach dir suche



Wenn ich mit Worten
nach dir suche,
geschieht etwas in mir.
Ich komme dir näher,
wo immer du auch sein magst -

und ich spüre,
wie auch du mir näher kommst,
als würden meine
zärtlich nach dir tastenden
Gedanken und Gefühle
dich magisch zu mir führen.

Hans Kruppa 

Bild: G.C. Lambdin

Donnerstag, 11. Juli 2013

Eintauchen



Eintauchen
in die Stilleund abstreifen
das Laute,
das Gemeine,
die Sehnsucht,
die unstillbar ist,
die sich um das Herz legt
und um den Geist,
die unfrei macht,
die verbrennt mit ihrer Glut.

Aushalten
die Stille
und die Leere,
die Mögliche,
die Wahrhaftige,
zulassen Gedanken
und Trauer
und den Abschied.
Die Wunden kühlen
und Tränen weinen
sich wiederfinden.

Auftauchen
und gehen
in das Leben,
vorsichtig,
tastend,
Schritt für Schitt.
Wiederfinden,
all das,
was man gern hat
und das, was man liebt,
und das, was noch blieb,
finden auch Dich.

Annette Gonserowski

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Danke, liebe Kathrin - wunderschön!


Mittwoch, 10. Juli 2013

after the day's hot journey




….after the day’s hot journey she
stood by the sea-wall and smelt the heard
and beheld again all of this unchanging
unforgotten paradise....

-Kate O' Brian
“The Land of Spices”, 1941

Foto: Birgit Botschen-Mehler