Samstag, 31. Oktober 2009

Überlegt mal....



Der Friedhofsgärtner, mit dem ich immer ein paar Wort wechsele, fragte mich gestern: "Frau G., wie lange kennen wir uns jetzt?".. und ich antwortete ihm ohne zu zögern: "Seit dem 3. Juli 2000"! "So lange schon? Wie die Zeit vergeht"...
Ja, über NEUN JAHRE!

Überlegt mal: Wie viele Menschen kennen wir, bei denen wir den Tag der ersten Begegnung sofort wissen?.... Das hat mich den ganzen Weg nach Hause begleitet!

Freitag, 30. Oktober 2009

Nachthimmel und Sternenfall


Der Himmel, groß, voll herrlicher Verhaltung,
in Vorrat Raum, ein Übermaß von Welt.
Und wir, zu ferne für die Ausgestaltung,
zu nahe für die Abkehr hingestellt.
Da fällt ein Stern! Und unser Wunsch an ihn,
bestürzten Aufblicks, dringend angeschlossen:
Was ist begonnen, und was ist verflossen?
Was ist verschuldet? Und was ist verziehn?

Rainer Maria Rilke

Foto: Abendhimmel über der Dahme

Sie wußte nur vom Tod...

Sie wusste nur vom Tod, was alle wissen:
Dass er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber er, fern von ihr fortgerissen,
und leis aus ihren Augen ausgelöst,

hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als sie fühlte, dass sie drüben nun
wie einen Mond sein Jungenlächeln hatten
und seine Weise wohlzutun:

da wurden ihr die Toten so bekannt,
als wäre sie durch ihn mit einem jeden
ganz nah verwandt; sie ließ die andern reden

und glaubte nicht und nannte jenes Land
das gutgelegene, das immersüße –
Und tastete es ab für seine Füße.

Frei nach Rainer Maria Rilke
ein Geschenk von Christiane 2006

Donnerstag, 29. Oktober 2009

TV-Tipp



"Warum wollte Jakob sterben"?



Wieder bekomme ich einen TV-Tipp, den ich gerne auch an Euch weitergeben möchte.
Danke, liebe Anna Maria!

Mysteries


http://www.youtube.com/watch?v=nJrRVl7goLE

God knows how I adore life
When the wind turns on the shores lies another day
I cannot ask for more

When the time bell blows my heart
And I have scored a better day
Well nobody made this war of mine

And the moments that I enjoy
A place of love and mystery
I'll be there anytime

Oh mysteries of love
Where war is no more
I'll be there anytime

When the time bell blows my heart
And I have scored a better day
Well nobody made this war of mine

And the moments that I enjoy
A place of love and mystery
I'll be there anytime

Mysteries of love
Where war is no more
I'll be there anytime

Beth Gibbons

Für Kathrin im Gedenken an Lilli

Schlaflied für die Sehnsucht



O lege, Geliebter,
den Kopf in die Hände
und höre, ich sing' dir ein Lied.
ich sing' dir von Weh und von Tod und vom Ende,
ich sing' dir vom Glücke, das schied.

Komm, schließe die Augen,
ich will dich dann wiegen,
wir träumen dann beide vom Glück.
Wir träumen dann beide die goldensten Lügen,
wir träumen uns weit, weit zurück.

Und sieh nur, Geliebter,
im Traume da kehren
wieder die Tage voll Licht.
Vergessen die Stunden, die wehen und leeren
von Trauer und Leid und Verzicht.

Doch dann - das Erwachen,
Geliebter, ist Grauen -
ach, alles ist leerer als je -
Oh, könnten die Träume mein Glück wieder bauen,
verjagen mein wild- heißes Weh

Selma Meerbaum-Eisinger

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Gelebte Träume


Draußen dunkeltrübe
drinnen wohlig warm
Lichtschein der Kerze
im Laternenwindlicht
erhellt mein Herz

blicke tief in mich
sehe dich
spüre dich
in den Klängen
der Klavier-Träume

Zauberstunde
voller Magie
auf dem Weg zu dir
spüre deinen Atem
in mir

lebe dich weiter
höre für dich
schaue für dich
voller Wärme
Nähe

du und ich
verbunden
für immer und ewig -
nichts als Liebe
sichtbar, hörbar, spürbar

********************UH

http://www.youtube.com/watch?v=4_0umDHCfSE

Dienstag, 27. Oktober 2009

Remember me

To the living I am gone,
To the sorrowful, I will never return
To the angry, I was cheated
But to the happy, I am at peace
And to the faithful, I have never left
I cannot speak but can listen
I cannot be seen but I can be heard
So as you stand upon the shore,
Gazing at the wonderful sea, remember me.
As you look in awe at the mighty forest
And its great majesty, remember me.
Remember me in you hearts
In your thoughts and memories
Of the times we loved, the times we cried,
The battle I fought and the times we laughed
For you will always think of me,
I will never be gone

Montag, 26. Oktober 2009

Grüne Erde

Grüne Erde
lehr uns ein paar
weise Worte
für beklommene Tage
wenn ein Freund stirbt
und die Trauer
sich ins Herz frißt
wenn wir fallen
liegen bleiben
auf der dunkelbraunen Erde

Rose Ausländer

Foto: Daniel Cid

Sonntag, 25. Oktober 2009

Forever - Der Friedhof Père Lachaise


Ein Filmtipp - zum Vormerken:
Maria Callas, Jim Morrison, Frédéric Chopin, Marcel Proust, Georges Méliès, Amadeo Modigliani - sie ruhen an einem gemeinsamen Ort - der Friedhof Père Lachaise ist die Ruhestätte von Künstlern aus aller Welt. Für viele Besucher besitzen die geheimnisvollen Gräber des berühmten Pariser Friedhofs eine ganz spezielle Bedeutung - und dienen als inspirierende Quelle für das Leben."Forever" ist ein Film über die Kraft und die Lebendigkeit der Kunst, über einen Ort, wo die Liebe und der Tod sich die Hand reichen, wo die Schönheit alles überlebt: der Friedhof Père Lachaise in Paris.Père Lachaise ist einer der weltweit bekanntesten und schönsten Friedhöfe. Viele renommierte Künstler der vergangenen Jahrhunderte haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Einige von ihnen werden heute noch von vielen Besuchen beehrt. Andere sind in Vergessenheit geraten - oder bekommen nur ab und zu Besuch von einzelnen Bewunderern.In "Forever" entdeckt der Zuschauer die geheimnisvolle, beruhigende und tröstende Schönheit dieses einzigartigen Friedhofs durch die Augen der heutigen Besucher. Viele kommen, um ihrer eigenen Angehörigen oder Freunde zu gedenken. Andere ehren "ihren" Künstler mit einer persönlichen Nachricht oder einer Blume. Sie erzählen von der Bedeutung, die Kunst und Schönheit in ihrem Leben haben und von dem Verlust, den sie durch den Abschied ihrer Lieben erfahren haben. Oder sie kommen wie Leone Desmasures einfach, um die alten Grabsteine zu pflegen und zitieren dabei Gedichte von Apollinaire. Die Grabstätte enthüllt sich nicht nur als Ort der Ruhe und Stille, sondern auch als Ort des Friedens und als Quell des Lebens.Friedhöfe sind wie offene Geschichtsbücher, sie beherbergen Geschichten und Schicksale längst vergangener Zeiten, sie erinnern an Menschen und erhalten auf ewig die Erinnerung an geliebte Menschen aufrecht. Die Welt des Friedhofs besteht abseits des alltäglichen Trubels und ist doch so fest mit dem Leben als solches verbunden wie sonst kaum ein zweiter Ort. Hier scheint die Zeit stillzustehen, hier ist jeder Teil eines Ganzen, Teil des Lebens und des natürlichen ewigen Kreislaufes von Leben und Tod. So wie die Erinnerung an geliebte Menschen ewig währt, so überschreitet Kunst Jahrzehnte, Generationen und Jahrhunderte.
Wiederholung: 06.11.2009 um 09:55
Danke, liebe Uschi, für diesen Hinweis!

Wenn du über dein Kind nachdenkst



Wenn Du über Dein Kind nachdenkst,
bleibe nicht bei den einzelnen Erinnerungen stehen.
Frage Dich vielmehr, was es Dir
mit seinem Leben eigentlich vermitteln wollte,
was die Botschaft ist, die es Dir sagen möchte.
Welche Spur hat es in diese Welt eingegraben?
Dabei ist es völlig gleichgültig, wie alt Dein Kind war,
als es gegangen ist, ob es vielleicht schon im Mutterleib gestorben ist.
Es geht nicht darum, das Kind loszulassen,
welche Mutter, welcher Vater könnte sei geliebtes Kind loslassen!?
Es geht darum herauszufinden, was die Botschaft dieses Kindes für Dich war,
wie hat es Dich verändert,
wie viel Liebe ist in Dir gewachsen,
was hat also Dein Kind aus Dir herausgeliebt?
Wie viel neue Liebe ist in Dir gewachsen.
Dein Suchen wird Dir helfen,
die Spur Deines Kindes in Dich aufzunehmen
und weiter zu tragen.

Anselm Grün

Ich bin seit einigen Tagen dabei, aus Kinderbildern von Florian ein erstes Fotobuch zu erstellen und tauche tief ein in unser gemeinsames Leben und gerade diese Zeilen von Anselm Grün berühren mich sehr.
Die Spur von Florian aufnehmen und weitertragen - was für ein schöner Gedanke und vielleicht ist es das, was ich auch hier tue!
Seid bedankt, die Ihr mich begleitet und wie gerne begleite ich auch den Weg, den Ihr für Eure Kinder und vorausgegangenen Lieben weitergeht!
Danke für jeden Beitrag, jedes feed-back, auch wenn ich vielleicht einmal nicht antworte. Ich freue mich sehr und es macht mir immer wieder Mut auf diesem Weg und für diesen Weg der Wunder!

Freitag, 23. Oktober 2009

Weg im Nebel



Nun wird die Spur der Füße langsam ungetan,
Und aus der Tiefe, aus der tiefen Tiefe steigt
Das Trübe, schwadengrauer Nebel himmelan.

Nun wird der Augen-Aufblick langsam leer,
Und aus der Höhe, aus der hohen Höhe neigt
Die Wolke sich, sinkt Nebel erdwärts schwer.

Nun drängt zu dem verwandten Un-Gesicht
Das Wesenlose aus den fahlen Gründen
Und hebt sich sehnend ins versäumte Licht.

Nun flieht, was war: es fliehen Busch und Baum,
Flieh'n Berg und Tal, die sich zur Flucht verbünden,
Es fliehst du, Herz. Es floh'n die Zeit, der Raum.

Land wurde Meer. Meer wurde schwälend Schaum.
Ihn schlürft, sich fröstelnd zu entzünden,
Das ungelebte Leben und der ungeträumte Traum.

Maria Luise Weissmann
(1899 – 1929)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Herbstzeitlose

Ein herbstlicher Bote
im Frühlingskleid?
Ein Blütenwunder
ohne Jahreszeit?
Eine Blumenseele
die auch zeitlos
den Weg zu uns findet?
Ein Hoffnungsfunke
der sich selbst
im sterbenden Licht
noch entzündet?

Vielleicht
hat der Himmel sie gesät.
Vielleicht auch nur
ein Sehnsuchtstraum.
Wer seine Sternenblüten
so entschlossen
in das Dunkel webt
muss mehr als Blume sein.
Und größer als die Zeit.

Gewachsen aus den Wurzeln
der Liebe.
Vermehrt um das Licht
der Ewigkeit.

© Ute Leser

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Herbstblick



Aus dem Fenster
wandert mein Blick
durch die bunte Herbstwelt
vergoldet vom Sonnenschein
weiter ins Blau des Himmels

zu dir
mit all meinen Erinnerungen
mit so unendlicher Sehnsucht

und kehrt in mein Herz zurück
wo ich dich so nah finde
du bei mir

ich bei dir
stille Herbstwanderung
goldenes Licht
du
in mir

und draußen tanzen flirrend
Arabesken der lichtdurchfluteten Bäume
Stämme werfen lange Herbstschatten
die in mein Herz fallen
doch das Licht - es ist da und wärmt

**********UH

Dienstag, 20. Oktober 2009

Für Lukas



Euer Ich ist nicht eingekerkert
in eurem Leib, noch ist es beschränkt
auf eure Häuser und Felder.
Euer wahres Selbst weilt über dem Berg
und streift mit dem Wind.
Es ist ein freies Wesen, ein Geist,
der die Erde umspannt
und sich im Weltall bewegt.

Khalil Gibran

Happy Birthday in Heaven!

Montag, 19. Oktober 2009

Vom Atmen unter Wasser



Ich möchte Euch noch einmal diesen Film sehr ans Herz legen, der am 21. Oktober um 22.30 Uhr auf SWR wiederholt wird. Kaum ein anderer Film hat in meinen Augen das Thema "Trauer" so gut und authentisch umgesetzt. Ein MUSS für Trauernde!

Hier noch mal der Inhalt:

"Ein Jahr nach dem grausamen Mord an seiner kleinen Schwester steht die Ehe von Simons Eltern vor dem Zusammenbruch. Um die Familie zu retten, unterbricht er sein Studium. Doch er muss begreifen, dass es nie mehr so werden kann, wie es einmal war ...
Schon als kleiner Junge heckte Simon Pläne aus, um seine Schwester Sarah loszuwerden, die als Nesthäkchen der Familie die gesamte Zuneigung und Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zog. 14 Jahre später werden diese kindlichen Wunschvorstellungen brutale Realität: Sarah wird auf dem Nachhauseweg von einer Party erdrosselt.
Nach dem gewaltsamen Tod des Mädchens droht der Familie ein Jahr später auch noch der Verlust der Mutter: Anne wird mit dem unerträglich lähmenden Schmerz nicht fertig und versucht kurz vor Sarahs erstem Todestag, ihrem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Immer größer wird der Kokon, den sie wie eine schützende Hülle um sich gesponnen hat und immer tiefer versinkt sie in dem Sumpf des Vergangenen, in der Zeit vor Sarahs Tod. Anne kann nicht in der Gegenwart leben, sie verhält sich zunehmend rücksichtsloser und bringt damit die bestehende Familie heftig ins Wanken.
Annes Mann Jo hat als engagierter Bewährungshelfer schon vielen Menschen geholfen, doch zu seiner eigenen Frau findet er keinen Zugang. Verzweifelt bittet er schließlich ihren gemeinsamen Sohn Simon, das Medizinstudium für ein Semester zu unterbrechen und übergangsweise wieder zu Hause einzuziehen.Simon, der sich in seiner Kindheit von seiner kleinen Schwester immer in den Schatten gestellt fühlte, fällt es zunächst schwer, seiner Mutter eine tragende Stütze zu sein. Er beobachtet, wie verschieden seine Eltern mit der Trauer umgehen, und muss miterleben, wie der Schmerz die Familie langsam aushöhlt. Es quält ihn, mit anzusehen, wie weit sich seine Eltern in diesem Jahr voneinander entfernt haben. Er sucht nach Wegen, seiner tief in ihren Kummer eingekapselten Mutter den Alltag wieder lebenswert zu machen und sich für den Zusammenhalt der gläsern gewordenen Familie einzusetzen."

Du warst nur kurze Tage mein Gefährte



Du warst nur kurze Tage mein Gefährte,
Doch ist mein Wesen so von dir durchstrahlt,
Und so dein Bild in meinem Tun gemalt,
Als ob ein Leben deine Nähe währte.
So kann, ins Glas gesprüht, ein Tropfen Wein
Des Wassers Nüchternheit in sich verschlingen
Und es mit Süße, Farbe, Duft durchdringen,
Daß keins vom andern je mehr zu entzwein.
So schwingen Sterne sich und aber Sterne
Um eine Sonne, die sich nie enthüllt,
Mit ihrer Kraft und ihrem Licht sie füllt,
Und sie regiert aus unermeßner Ferne.

Ricarda Huch

Sonntag, 18. Oktober 2009

...um der Liebe willen..



"Wir haben Leid und Krankheit erlebt, wir haben Freunde durch den Tod verloren, und der Tod hat bei uns nicht nur von außen ans Fenster geklopft, er hat auch in uns innen Arbeit getan und Fortschritte gemacht.
Das Leben, das einst so selbstverständlich war, ist zu einem kostbaren, immer bedrohten Gut geworden, der selbstverständliche Besitz hat sich in eine Leihgabe
von ungewisser Beständigkeit verwandelt. Aber die Leihgabe mit unbestimmter Kündigungsfrist hat ihren Wert keineswegs verloren, die Gefährdung hat ihn eher noch erhöht. Wir lieben das Leben nach wie vor und wollen ihm treu bleiben, unter anderem um der Liebe und Freundschaft willen, die nicht abnimmt sondern wächst.
-
Die Dahingegangenen bleiben mit dem Wesentlichen, womit sie auf uns gewirkt haben, mit uns lebendig, solange wir selber leben. Manchmal können wir sogar besser mit ihnen sprechen, uns besser mit ihnen beraten und uns Rat von ihnen holen als von den Lebenden. "

Hesse
Briefe

Nichts war umsonst

Wenn wir einmal gehen müssen - was bleibt?
Ist es die Liebe,
die wir in andere Herzen gelegt haben;
ist es die Hoffnung,
die wir anderen Menschen geschenkt haben;
ist es der Glaube,
der uns auf ein Wiedersehen hoffen lässt;
ist es der Trost,
den wir verbreitet haben;
ist es der Gedanke an unsere Arme,
die uns beschützt haben;
sind es die schönen Worte,
die wir gesprochen haben?
Das alles bleibt - nichts war umsonst.

Hildegard Peresson

Ein wenig Frieden


Ein wenig Frieden
in den letzten Stunden
des fast verflossenen Tages
ein wenig Ruhe
zwischen den Tagen
damit das werdende Gestern
nicht in Vergessenheit gerät
und das Morgen zum Heute gelebt wird.

Margot Bickel

Samstag, 17. Oktober 2009

Birthday in Heaven

Deine Geburt
habe ich eigentlich
nicht begriffen.
Wo kamst du her?
Rasch besetzte ich
dein Kindergesicht
mit meiner Liebe.
Der Unendlichkeit
deines Daseins
war ich mir sicher.
Deinen Tod
habe ich eigentlich
nicht begriffen.
Wo gingst du hin?
Meine Liebe ist
auf der Suche
nach dir.
Der Unendlichkeit
deines Daseins
bin ich mir sicher.

Renate Salzbrenner

http://www.youtube.com/watch?v=OCfmBumHNSQ&feature=related

Ich habe Dir ein Lied ausgesucht, mein Sohn und hoffe, Du hörst mich! Ich weiß, dass unsere Seelen ihr ganz eigenes Gespräch führen, das keiner Worte bedarf! Wir vermissen Dich so sehr!

Happy Birthday in Heaven, my son!
Love Mom

Freitag, 16. Oktober 2009

Wundermoment

Unter allen Lebenswundern
ist dieses winzigkleine
das größte dieser Welt.
Als löste sich mit
eurer Erdenankunft
ein menschlicher Stern
vom Himmelszelt.

Euer erster scheuer Blick
scheint sichtbar noch
in sanfte
Jenseitsträume eingebettet
als ob ihr tief in euch
ein unverklärtes, klares Wissen
um eure wahre Herkunft hättet.

Woher nehmt ihr
so viel Weisheit
und wer gab euch
diesen Strahlenkranz?
Eure hellwachen Augen
spiegeln noch den
ungetrübten Himmelsglanz.

Was ihr so wissend
von dort mitbringt
gerade erst geboren
hat unser Leben hier
schon längst verloren.

Woher wir kommen
Wohin wir gehen
ein verborgenes Geheimnis
das nur eure kleine
Seele kennt.
Die unfassbare Stunde
eurer Erdenankunft
bleibt ewig währender
Wundermoment.

© Ute Leser

Heute vor 33 Jahren lag ich bereits mit einsetzenden Wehen im Krankenhaus und es sollten über 30 Stunden werden, bis zu Florians Geburt.. Sein schwerer Weg auf diese Welt hatte begonnen.
Heute bereite ich einen Gedenktag vor und mein Herz droht zu zerspringen unter der Last und klopft zugleich voller Glück, dass ich diesen wunderbaren Sohn 23 Jahre begleiten durfte.

Der Satz, den ich ihm damals auf seinen Lebensweg mitgab lautete:

Nichts ist schwierig auf der Welt
ist da der Wille
die Höhen zu erklimmen

und an diesen Worten klammere ich mich fest!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Warum weinst du bloß?

Können Blumen schlafen? Ist der Mond ein Mann?
Bindet man im Hafen auch das Wasser an?

Fallen Sterne runter? Wem gehört der Wind?
Gehen Wellen unter? Warst du auch ein Kind?

Kann man Liebe malen? Gibt es bunten Schnee?
Wie erzählt man Zahlen? Warum tun Schmerzen weh?

Krieg' ich auch mal Sorgen? Guckt der liebe Gott?
Ist es weit bis morgen? Gibst du mir Kompott?

Weisst du kein Gedicht mehr? Werde ich bald groß?
Brauch ich dich dann nicht mehr?

Warum weinst du denn bloß?

Miriam Frances

Mittwoch, 14. Oktober 2009

We can be one



Say its true its true...
And we can break through
Though torn in two
We can be one ...

U2

Nachts



Nachts
kommt sie
mit Macht
die Sehnsucht
die Sehnsucht nach dir

Unfaßbarkeit
immer wieder
es darf doch nicht wahr sein
du dort
ich hier

Sehnsuchtsschrei
nach dir
stumm
zerreißend
du fehlst

nachts
sterbe ich
wieder und wieder
deinen Tod
und meinen

***************UH

Dienstag, 13. Oktober 2009

Schattenfrüchte

Jeder von uns
träumt heimlich
von ihnen.
Den Sonnenfrüchten
des Lebens
die wir nur
aus gesäter Liebe
pflücken können.
Doch Früchte
wachsen nicht
nur im Licht.
Auch das Dunkel
lässt sie manchmal
zögernd reifen.
Die wir vom Schicksal
halb verzehrt
aus Schattenbäumen
greifen.

©Ute Leser
Foto: Ute Leser

Montag, 12. Oktober 2009

I'll talke the rain


http://www.youtube.com/watch?v=SDJubHFlZAE

In den Tagen vor Florians 33stem Geburtstag filtere ich aus dem sich drehenden Kaleidoskop der inneren Bilder eines heraus, das ihn als erwachsenen jungen Mann zeigt - hier bei uns am Fluß und dann wird er in meinen Erinnerungen wieder zum kleinen, geliebten Jungen, für dessen Leben ich die Verantwortung übernommen habe... es ist eine so berührende, sanfte, gedankenverlorene, sehnsuchtsvolle Zeit - die Zeit des größten Wunders in meinem Lebens -
die Geburt meines Sohnes!

Es ist auch die Zeit der Suche nach verbindenen Erinnerungen, nach Musik, die wir zusammen hörten, liebten. Dieses Lied ist eines, das ich immer mit Irland verbinde.. Eimear liebte den Regen und Florian gewöhnte sich bei seiner Arbeit auf dem Feld schnell an ihn. "It's just rain, Mom..."
Ich vermisse Florian so sehr!

the rain came down
the rain came down
the rain came down on me
the wind blew strong
and summer's song
it fades to memory.

I knew you when
I loved you then
in summer's yawn, now hopeless
you laid me bare
and marked me there
the promises we made

I used to think, as birds take wing,
they sing through life, so why can't we?
we cling to this, and claim the best
if this is what you're offering
I'll take the rain, I'll take the rain,

the nighttime creases
summer schemes
and stretches out to stay
the sun shines down
you came around
you love the easy days

but now the sun,
the winter's come
I wanted just to say
that if I hold
I'd hope you'd fold
and open up inside, inside of me

I used to think, as birds take wing,
they sing through life, so why can't we?
we cling to this, and claim the best
if this is what you're offering
I'll take the rain, I'll take the rain, I'll take the rain.

this winter's song
I'll sing along
I've searched its still refrain.
I'll walk alone
if given this
take wing, and celebrate the rain.

I used to think, as birds take wing,
they sing through life, so why can't we?
we cling to this, and claim the best
if this is what you're offering
I'll take the rain, I'll take the rain, I'll take the rain.

Sonntag, 11. Oktober 2009

In Memory of Stephen Gately

http://www.youtube.com/watch?v=u7mDoa1Isnk

Stephan Gately, irischer Rocksänger der Gruppe "Boyzone" starb mit 33 Jahren plötzlich und unerwartet auf Mallorca während eines Urlaubs.

Erinnerungen werden wach...

May he rest in Peace


Nähe des Geliebten



Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
in Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
der Staub sich hebt;
in tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
die Welle steigt.
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
wenn alles schweigt.
Ich bin bei Dir, Du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne -
oh wärst du da!

Johann Wolfgang von Goethe

Samstag, 10. Oktober 2009

Der nicht gegangene Weg



Zwei Wege trennten sich im fahlen Wald
und, weil ich nicht auf beiden konnte gehn
und einer bleiben, macht' ich lange Halt
und schaute auf des einen Wegs Gestalt,
soweit ich durch die Büsche konnte sehn.

Ging dann den andern - der, genauso schön,
den größer'n Anspruch hatte auf Gebrauch,
denn Gras wuchs drauf und brauchte Drübergehn -
obgleich die Wand'rer, muß ich schon gestehn,
gebrauchten einen wie den andern auch.

Sie lagen vor mir, beide gleich, zuhauf
mit Blättern, die kein Tritt noch aufgestört.
Ich hob mir einen Weg für später auf!
Doch Wege führ'n zu and'rer Wege Lauf:
Ich wußte wohl, daß keiner wiederkehrt.

Und seufzend werd' ich einmal sicherlich
es dort erzählen, wo die Zeit verweht:
Zwei Waldeswege trennten sich und ich -
ich ging und wählt' den stilleren für mich -
und das hat all mein Leben umgedreht.

Robert Frost
Übersetzung: Walter A. Aue

The Road Not Taken
Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Freitag, 9. Oktober 2009

Mein erstes Fassen sei von dir



Mein erstes Fassen sei von dir,
wenn warm der Morgen lacht -
und erste Angst, dass And'res nicht
umschling' dich in der Nacht -

Emily Dickinson


Let my first Knowing
be of thee

Let my first Knowing be of thee
With morning's warming Light -
And my first Fearing, lest Unknowns
Engulph thee in the night -

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Frühling und Herbst



Fürwahr, der Frühling ist erwacht;
Den holden Liebling zu empfah'n,
Hat sich mit frischer Blumenpracht
Die junge Erde angethan.

Die muntern Vögel, lieberwärmt,
Begeh'n im grünen Hain ihr Fest.
Ein jeder singt, ein jeder schwärmt,
Und bauet emsig sich sein Nest.

Und Alles lebt und liebt und singt
Und preist den Frühling wunderbar,
Den Frühling, der die Freude bringt;
Ich aber bleibe stumm und starr.

Dir, Erde, gönn' ich deine Zier,
Euch, Sänger, gönn ich eure Lust,
So gönnet meine Trauer mir,
Den tiefen Schmerz in meiner Brust.

Für mich ist Herbst; der Nebelwind
Durchwühlet kalt mein falbes Laub;
Die Äste mir zerschlagen sind,
Und meine Krone liegt im Staub.

Adelbert von Chamisso

Mittwoch, 7. Oktober 2009

The Leaf and the Tree


When will you learn, myself, to be
a dying leaf on a living tree?
Budding, swelling, growing strong,
Wearing green, but not for long,
Drawing sustenance from air,
That other leaves, and you not there,
May bud, and at the autumn's call
Wearing russet, ready to fall?
Has not this trunk a deed to do
Unguessed by small and tremulous you?
Shall not these branches in the end
To wisdom and the truth ascend?
And the great lightning plunging by
Look sidewise with a golden eye
To glimpse a tree so tall and proud
It sheds its leaves upon a cloud?

Here, I think, is the heart's grief:
The tree, no mightier than the leaf,
Makes firm its root and spreads it crown
And stands; but in the end comes down.
That airy top no boy could climb
Is trodden in a little time
By cattle on their way to drink.
The fluttering thoughts a leaf can think,
That hears the wind and waits its turn,
Have taught it all a tree can learn.
Time can make soft that iron wood.
The tallest trunk that ever stood,
In time, without a dream to keep,
Crawls in beside the root to sleep.

by Edna St. Vincent Millay (1892-1950

Dienstag, 6. Oktober 2009

Herbst - by Florian

„Mittlerweile hat der Herbst Einzug gehalten. Er kam schnell und ohne Vorwarnung, aber man kann seine Spuren nicht übersehen – die Bäume verlieren langsam ihr saftiges Grün, welches braun den Boden bedeckt. Das schönste an dieser Jahreszeit aber ist das außergewöhnliche einzigartige Licht, dieses extrem helle, grelle Gelb, was die Natur so anstrahlt, als wäre sie die Quelle des Strahlens.“

(Florian 1998 in einem Brief an G.)

Foto: Florians Baum im Garten, die Apfelbeere, deren Laub sich bereits bunt färbt

Montag, 5. Oktober 2009

Wir sind sieben


— Ein schlichtes Kind,
dem leicht der Atem geht,
das munter sich bewegt, wer weiß,
wie es den Tod versteht?

Es traf ein kleines Mädchen ich,
sie sagt, sie sei acht Jahr’;
um ihr Gesichtchen rankte sich
das dichte Lockenhaar.

Das Landkind war ihr anzusehn,
ein bißchen wild ihr Kleid,
die Augen aber schön, sehr schön,
ihr Blick hat mich erfreut.

„Schwestern, Brüder, sag mein Kind,
wieviele seid ihr dann?"
"Wieviel? - Wir alle sieben sind“,
verwundert schaut's mich an.

„Und wo sind sie, kannst Du mir’s sagen?“
„Ja, siebene sind wir,
und zwei sind fort zur See gefahren,
in Conway zwei, macht vier.

Und zwei dann auf dem Friedhof liegen,
die Schwester und mein Bruder,
und da am Friedhof, gleich da drüben,
da wohn’ ich mit der Mutter.“

„Du sagst, daß zwei in Conway sind,
und zwei sind fern zur See,
wieso dann sieben, sag mein Kind,
damit ich Dich versteh!“

Darauf das Mädchen Antwort gab:
„Geschwister sind wir sieben
und zwei von uns sind schon im Grab,
da unterm Baum sie liegen.“

„Du bist, so wie Dein Arm sich regt,
lebend’ge Kreatur;
wenn zwei von euch ins Grab gelegt,
dann seid ihr fünfe nur!“

„Die Gräber grün, Sie könn’ sie sehn!“,
das Mädchen gab Bescheid,
„zwölf Schritte von der Tür zu gehn,
sie liegen Seit an Seit.

Die Strümpfe ich dort öfter strick,
hab mit mein Nähetui
und dort ich auf dem Boden sitz
und sing ein Lied für sie.

Im Sommer, wenn es abends heller
und wenn der Himmel rot,
dann nehm’ ich meinen Suppenteller,
eß dort mein Abendbrot.

Die Schwester Jane, die starb als erste,
lag jammernd noch im Bett,
bis Gott sie von dem Schmerz erlöste,
dann ging sie von uns weg.

Ein Grab im Kirchhof wurd gegraben.
Wenn’s Gras war trocken schon,
ums Grab herum gespielt wir haben,
ich und mein Bruder John.

Und als das Gras war weiß vom Schnee,
als wir da konnten glieden,
da mußte John, mein Bruder, gehn,
kam neben Jane zu liegen.“

„Und wieviel“, fragt’ ich, „seid ihr dann,
wenn zwei im Himmel oben?“
da war die Antwort schnell zur Hand:
„Herr, sieben nicht gelogen!“

„Doch tot sind sie, die zwei sind tot,
die Seelen sind im Himmel!“
Das konnte ich vergeblich sagen,
sie wollte ihren Willen haben:
„Nein, siebene noch immer!“

William Wordsworth
Lyrical Ballads 1798

Herbstgefühle



Du glaubst
dass alles Vergängliche
für immer vergeht?
Entseelt zerfällt
und niemals wiederkehrt?
Verschließt dein Auge
vor all dem
was sterbend sichtbar
so lebendig wird?

Wenn alle Lebensuhren
scheinbar stillstehen
nimmt ein neues
Werden seinen Lauf.
Wachen sterbende
Strukturen
als ganz anderes
junges Leben
wieder auf.

Schau dir die Bäume an
die mitten im
todkalten Winter
ihre warme Seele entfalten.
Und ganz neue
Konturen annehmen.
Vollkommen entblättert
beginnen sie für mich
erst richtig zu leben.


Mitten im Sterben
zeigt die Natur
oft ihr schönstes Kleid.
Und wirkt ganz neu beseelt.
Selbst wenn keine Lebensuhr
und keine Winterzeit
diese tot geglaubten Stunden
jemals zählt.

©Ute Leser

Sonntag, 4. Oktober 2009

Herbst



Rings ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.
Von hinnen geht die stille Reise,
Die Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben ausgesungen,
Und dürre Blätter sinken leise.
Die Vögel zogen nach dem Süden,
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen stets, die müden.
In dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir als hör' ich Kunde wehen,
dass alles Sterben und Vergehen
Nur heimlich still vergnügtes Tauschen.

(Nikolaus Lenau)

Freitag, 2. Oktober 2009

Herbst



Ein welkes Blatt - und jedermann weiß: Herbst
Fröstelnd klirren die Fenster zur Nacht.
O grüne Welt, wie grell du dich verfärbst!

Schon raschelt der Winter im Laube.
Und die Vögel haben, husch, sich aus dem Staube
gemacht.

Wie letzte Früchte fielen ihre Lieder vom Baum.
Nun haust der Wind in den Zweigen.

Die Alten im Park, sie neigen
das Haupt noch tiefer und auch die Liebenden
schweigen.

Bald sind alle Boote im Hafen.
Die Schwäne am Weiher schlafen
im Nebellicht.

Sommer - entflogener Traum!
Und Frühling - welch sagenhaft fernes Gerücht!

Ein welkes Blatt treibt still im weiten Raum,
und alle wissen: Herbst.

Mascha Kaléko

Bild: Michaela Wallus "Herbst"

And nothing else matters...

http://www.youtube.com/watch?v=518XP8prwZo

Inspirationen in Sand

Dies Video schickt mir Eimear gerade.. Schaut es Euch an und laßt Euch verzaubern!


Donnerstag, 1. Oktober 2009

Gebet der Sioux



Der Geist wurde nie geboren
Der Geist wird nie aufhören zu sein.
Nie gab es eine Zeit, da er nicht war.
Ende und Anfang sind nur Träume.
Ohne Geburt, ohne Tod, ohne Wandel
bleibt der Geist ewig bestehen.
Der Tod hat ihn nie berührt,
wenn auch die Hülle als tot erscheint