Montag, 30. Juni 2025

Glücklich war ich früher




 Glücklich war ich früher, 

 auch da wußte ich es, 
war dankbar dafür - 
es war nie selbstverständlich. 

Heute aber ermesse ich erst, 
wie unglaublich groß 
dieses Glücklichsein war!
 
💔 
 

Sonntag, 29. Juni 2025

Tod und Endlichkeit

 

 
.."Sich mit dem Tod und der Endlichkeit des Lebens zu befassen,
kann viele Türen öffnen.
Man wird bewußter, dass nichts im Leben selbstverständlich ist
und das unser Leben eines der größten Geschenke ist
und wir selber dafür sorgen können, dies auch als solches zu empfinden."

C. Fromm

Samstag, 28. Juni 2025

Der Tod




 
 …der Tod ist die uns abgekehrte, von uns unbeschienene Seite des Lebens: wir müssen versuchen, das größeste Bewußtsein unseres Daseins zu leisten, das in beiden unabgegrenzten Bereichen zu Hause ist, aus beiden unerschöpflich genährt…Die wahre Lebensgestalt reicht durch beide Gebiete, das Blut des größesten Kreislaufs treibt durch beide: es gibt weder ein Diesseits noch ein Jenseits, sondern nur die große Einheit

(aus einem Brief, R.M.Rilke)






Freitag, 27. Juni 2025

Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden

 


Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden,
in welchen meine Sinne sich vertiefen;
in ihnen hab ich, wie in alten Briefen,
mein täglich Leben schon gelebt gefunden
und wie Legende weit und überwunden.

Aus ihnen kommt mir Wissen, dass ich Raum 
zu einem zweiten zeitlos breiten Leben habe.
Und manchmal bin ich wie der Baum,
der, reif und rauschend, über einem Grabe
den Traum erfüllt, den der vergang'ne Knabe, 
(um den sich seine warmen Wurzeln drängen) 
verlor in Traurigkeiten und Gesängen."

Rainer Maria Rilke 
(Stundenbuch

Elegie für Florian

  

Elegie für Florian

 

Kein Wort vermag Unsagbares zu sagen,

Drum bleibe, was ich trage, ungesagt.

Und dir zuliebe will ich nicht mehr klagen,

denn du, mein stolzer Sohn, hast nie geklagt.

 

Und hätt ich hundert Söhne, keiner wäre

mir je ein Trost für diesen, diesen einen!

Sagt ich: hundert? Ja, ich sagte hundert

Und meinte hundert. Und ich habe keinen.

 

Dass man doch lernte, sich vor ihm zu neigen,

der grausam nimmt, was er so zögernd gab.

Solang mein Herz schlägt, ist darin dein Grab.

Ich setze dir ein Mal aus purem Schweigen.

 

Kein Wort. Kein Wort. Gefährte meiner Trauer!

Verwehte Blätter, treiben wir dahin.

Nicht dass ich weine, Liebster, darf dich wundern,

Nur dass ich manchmal ohne Träne bin.

 

(Nach: Mascha Kaléko: Elegie für Steven)