Dienstag, 8. März 2011

Von der Zeit

Mein Haus sagte zu mir:
"Verlaß mich nicht, denn hier wohnt deine Vergangenheit".
Und die Straße sagte zu mir:
"Komm und folge mir, denn ich bin deine Zukunft".
Und ich sage zu beiden, zu meinem Haus und zu der Straße:
"Ich habe weder Vergangenheit, noch habe ich Zukunft.
Wenn ich hier bleibe, ist ein Gehen in meinem Verweilen;
und wenn ich gehe, ist ein Verweilen in meinem Gang.
Nur Liebe und Tod ändern die Dinge."

Khalil Gibran

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Abschied muß man üben

Keinen Tag verschenken,
es kann der letzte sein
Jede ungelebte Stunde
wirst du noch bereun.
Jeder Sonnenuntergang
färbt die Erde rot.
Wir sitzen vor dem Wasserfall
im selben lecken Boot

Wenn ich euch mal loslass,
dann nicht von ungefähr.
Abschied muß man üben,
sonst fällt er viel zu schwer

Niemand weiß den Zeitpunkt,
ist auch besser so.
Niemand würde sonst des Lebens
halbwegs Herr und froh.
Viele die du gern hast,
müssen vor dir gehn.
Wenn du wirklich trauern kannst,
bleiben sie bestehn

Denkt an mich dort drüben,
fehlt mir nicht so sehr.
Abschied muß man üben,
sonst fällt er viel zu schwer

Sterben ist die Brücke,
deren Weite keiner kennt,
geh hinaus ins Licht,
das nur wer hierbleibt Dunkel nennt.
Alles was uns trösten kann
ist die Erinnerung.
Jeder steht dem Schluß gleich nah,
egal ob alt ob jung

Ende soll auch Anfang sein,
nichts wünsch ich mir mehr
Abschied muß man üben
sonst fällt er viel zu schwer

Wenn ich euch mal loslass,
dann nicht von ungefähr.
Abschied muß man üben,
sonst fällt er viel zu schwer.

(von Heinz-Rudolf Kunze)


Viele Grüße aus Münster

Christine