"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Donnerstag, 27. Juli 2017
Dienstag, 25. Juli 2017
Von der Einfachheit
Bruno Schulz
im August 2015
"Einfachheit ist das Resultat
der Reife." Friedrich von Schiller
Es sind nun bald zwei Wochen
einfachen Strandlebens. Raubauzige Nordsee. Brüllende Natur. Entschleunigung
total. Ich habe seit mehr als zehn Tagen keinen Schuh mehr getragen. Sand
zwischen den Zehen und Leinen auf der Haut. Unser Haus in den Dünen. Keine
hundert Meter in die Brandung. Mal 4, mal 5 und mal 6 Beaufort. Wind. Gischt.
Salz. So viel Sauerstoff in der Luft. Eine eigene Düne mit Fernwehblick von
Ewigkeitswert. Für den Morgenkaffee und den Abendtee. Schweigsames, einsames
Einverständnis. Sonnenuntergänge für weit offene Münder. Wilde, echte Romantik.
Der Schlaf ist tief und lang. Erholsam. Und die Nacht ist klar und voller
Sterne.
Erst kommt die Ruhe. Dann kommt die
Sehnsucht. Nach der Ruhe. Und der Einfachheit. Die Sehnsucht nach mehr
Einfachheit im Alltag.
Ich lese von der Einfachheit. Und bleibe an Jean-Jacques
Rousseau hängen. Der Genfer Schriftsteller und Pädagoge sagte schon im 18.
Jahrhundert:
"Auf allen Gebieten ist die
Einfachheit verschwunden, selbst aus der Kinderstube. Schellen von Silber, von
Gold, von Korallen, von geschliffenem Kristall, Klappern von jedem Preise und
jeder Gattung - was für unnützes und verderbliches Zeug! Fort mit all diesem
Krame! Fort mit den Schellen! Fort mit den Klappern! Kleine Baumzweige mit
ihren Früchten und Blättern, ein Mohnkopf, in welchem man die Samenkörner
klappern hört, ein Stück Süßholz, an dem es saugen und kauen kann, werden das Kind
in ebenso großes Entzücken versetzen."
Da hat er Recht. Und das adressiert
er sicher nicht nur an die Kinder. Jeder von uns kennt sein eigenes Süßholz.
Oder das, was es ersetzen sollte, aber viel zu selten wirklich kann. Das was
uns in unserem Alltag gefangen nimmt, uns bindet. An seine vorgebliche
Zwangsläufigkeit. An sein scheinbares Muss. Hinterfragen lohnt. Zerlegen. Und
entrümpeln. Atmen.
Eines dieser großartigen, jüdischen
Bonmots sagt weise, leise und darin auch ganz laut und schmerzhaft wahr:
"Während wir dem Glück hinterherlaufen, verlieren wir unsere
Zufriedenheit." Ja. Ich spüre hier gerade einen Anflug von tiefer und
ruhiger Zufriedenheit. Und die mag ich mir erhalten. Ganz unbedingt.
Diesen Beitrag, der mich sehr nachdenklich und zugleich dankbar gemacht hat, möcht eich gerne mit Euch teilen. Ich fand ihn gestern auf Facebook - und denke seither über das Thema "Einfachheit" nach... Vielleicht inspiriert er Euch auch zum Nachdenken!
Montag, 24. Juli 2017
Darkness cannot drive out darkness
“Darkness cannot drive out darkness:
only light can do that.
Hate cannot
drive out hate:
only love can do that.”
― Martin Luther King Jr.
― Martin Luther King Jr.
Sonntag, 23. Juli 2017
An den kleinen Himmel meiner Liebe
An dem kleinen Himmel meiner Liebe
will – mich dünkt – ein neuer Stern erscheinen.
Werden nun die andern Sterne weinen
an dem kleinen Himmel meiner Liebe?
will – mich dünkt – ein neuer Stern erscheinen.
Werden nun die andern Sterne weinen
an dem kleinen Himmel meiner Liebe?
Freut euch, meine Sterne, leuchtet
heller!
Strahlend steht am Himmel, unverrücklich
eures jeden Glanz und macht mich glücklich.
Freut euch, meine Sterne, leuchtet heller!
Strahlend steht am Himmel, unverrücklich
eures jeden Glanz und macht mich glücklich.
Freut euch, meine Sterne, leuchtet heller!
Kommt ein neuer Stern in eure Mitte,
sollt ihr ihn das rechte Leuchten lehren.
Junge Glut wird euer Licht vermehren,
kommt ein neuer Stern in eure Mitte.
sollt ihr ihn das rechte Leuchten lehren.
Junge Glut wird euer Licht vermehren,
kommt ein neuer Stern in eure Mitte.
An dem kleinen Himmel meiner Liebe
ist ein Funkeln, Glitzern, Leuchten, Sprühen.
Denn ein neuer Stern beginnt zu glühen
an dem kleinen Himmel meiner Liebe.
ist ein Funkeln, Glitzern, Leuchten, Sprühen.
Denn ein neuer Stern beginnt zu glühen
an dem kleinen Himmel meiner Liebe.
Erich Mühsam
Wenn es gelänge, die Dinge so zu sehen....
Wenn es gelänge, die Dinge so zu sehen....
Donnerstag, 20. Juli 2017
Das bunte Leben
wie es dich mitzieht
ins Uferlose
Strände auszumachen
zum Verweilen
ins Uferlose
Strände auszumachen
zum Verweilen
Annemarie Schnitt
Sonntag, 16. Juli 2017
Heart days in Ireland
Heart days in Ireland
Wenn Ihr ihn lesen mögt, dann hier noch mal der Link zur Irland-Seite...
Bald sind wir zurück... in Flori-Land!
Mittwoch, 12. Juli 2017
Immer wieder
fängt das Leben von vorne an
mit einem Augenaufschlag
mit ersten Worten und Schritten
wie sich die Welt lm Kreise dreht
solange die Sonne lacht
der Wind weht und der Mond
dich begleitet zur Nacht
mit einem Augenaufschlag
mit ersten Worten und Schritten
wie sich die Welt lm Kreise dreht
solange die Sonne lacht
der Wind weht und der Mond
dich begleitet zur Nacht
Annemarie Schnitt
Montag, 10. Juli 2017
Bist du das noch?
Bist du das noch?
Ohne Herrschaft über das Alphabet
und die Lautstärke
deiner Stimme?
Schmerz, das ist,
was du nicht aushalten kannst.
Der Verlust
des Stolzes,
der Erinnerung
an Glück.
Amoralische
Vereinzelung.
Das Hirn degeneriert
zu einem einzigen Gedanken.
Alptraum,
noch lange danach:
daß du die Hand
nicht an die Klingel bringst.
Rainer Malkowski
Mittwoch, 5. Juli 2017
Ein kleines Lied
Ein kleines Lied. Wie geht's nur an,
Dass man so lieb es haben kann,
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
Ein wenig Wohllaut und Gesang
Und eine ganze Seele.
Für Florian
Wir lassen nie vom Suchen ab,
und doch, am Ende allen unseren Suchens,
sind wir am Ausgangspunkt zurück
und werden diesen Ort zum ersten Mal erfassen.
(T.S. Eliot)
Samstag, 1. Juli 2017
FLORIAN - zum 17. Todestag
"Heute begrabe ich dich in mir"
....nicht in der Erde, nicht im Sarg,
nicht bei den Bäumen im Morgennebel. Da bist du nicht, du bist sicher in mir.
Heute begrabe ich dich in mir. Nicht bei
den Steinen dort in der langen Reihe. Dort bei den alten Namen, dort gehörst du
nicht hin. Nein heute begrabe ich dich in mir.
Dann kann ich mit dir sprechen, dir
Antwort geben. Dann lebst du weiter in meinem Leben. Hier, nimm meine
Augen und schau mit mir. Nimm meine Füße und laufe mit mir. Wir gehen
jetzt nach Hause, wir alle beide. Ab heute lebst du in mir.
Heute begrabe ich dich in mir. Ich werde
dich nicht suchen wo du nicht bist. Bleibe bei uns hier, wo jeder dich kennt.
Deinen Platz am Tisch, den halte ich dir frei.
Wir werden zusammen lachen und wieder Pläne
schmieden. Ich werde mit dir schlafen gehen und mir dir erwachen. Hier nimm
meinen Mund und lache mit mir. Nimm meine Hände und fühle mit mir. Was du noch
tun wolltest, tue ich für dich. Ab heute lebst du in mir.
Nimm das Kreuz und die weißen Blumen weg.
Zerreiße die Zeitung in der sie deinen Namen nennen. Hier nimm meine Augen
schaue mit mir. Nehme mein Herz und lebe mit mir.
Denn dein Tod ist nun vorbei und ab heute
lebst du in mir
Ich werde zwei Leben leben mit dir in mir.
Heute vor 17 Jahren - ich kann es kaum aussprechen... FLORIAN...
(nach einem Lied von Rob de Nijs : Vanaf Vandaag)
Heute vor 17 Jahren - ich kann es kaum aussprechen... FLORIAN...
Für Florian
Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist
von hier an einen anderen Ort,
und wenn es wahr ist, was man sagt,
dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden,
welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?
Sokrates
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