"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Donnerstag, 10. September 2009
Schicksalserde
Dann scheint sie sich
für einen Schmerzmoment
in Frieden aufzulösen.
Dann wacht sie augenblicklich
mit neuen Wundgefühlen auf.
Diese tränenschwere
gebrochene Trauererde
die sich Jahr für Jahr
zur selben Zeit
auf ihre unheilbaren
Schicksalsspuren besinnt.
Dann scheint sie uns
für eine kleine Ewigkeit
durch alle Schatten zu tragen.
Dann wieder zerbricht sie
im eigenen Hoffnungslicht.
Diese aufgewühlte
erstarrte Sehnsuchtserde
die sich Jahr für Jahr
am selben Ort
Zeit zum Trauern nimmt.
Und irgendwann
zur selben Zeit
am selben Ort
werden vielleicht
Herbstzeitlose
auf dieser Schicksalserde blühen.
Um ihren unsterblichen Wurzeln
für immer und ewig
eine lebendige Heimat zu geben.
© Ute Leser
Gäbe es diese wunderbaren Begegnungen mit der Natur nicht, gäbe es auch keine heilsamen Wege. Dort, wo etwas abgebrochen ist, brauchen wir das Gefühl der Vollkommenheit. Und lassen uns von ihr tragen. Um dem Untragbaren etwas entgegenzuhalten.
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