Sonntag, 4. Oktober 2009

Herbst



Rings ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.
Von hinnen geht die stille Reise,
Die Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben ausgesungen,
Und dürre Blätter sinken leise.
Die Vögel zogen nach dem Süden,
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen stets, die müden.
In dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir als hör' ich Kunde wehen,
dass alles Sterben und Vergehen
Nur heimlich still vergnügtes Tauschen.

(Nikolaus Lenau)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Gabi,

wie wunderschön und leise tröstlich.

Danke für dieses Gedicht!

Ein lieber, herbstlicher Gruß in deinen Sonntag.
Mit meinen Gedanken und guten Wünschen bin ich bei dir

Deine Anna Maria

Anonym hat gesagt…

Meine liebe Gabi
so oft lese ich in Deinem blog.
Ich glaube, ich sag Dir viel zu selten, wie Deine Worte meine Seele trösten. Hab innigen Dank dafür!
Deine Christine