"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Sonntag, 30. Mai 2010
Flirrendes Licht
Flirrendes Licht
Stäubchen tanzen
mit Libellen
Schmetterlinge gaukeln
von Blüte zu Blüte
Hoch am Himmel zieht
der Bussard seine Bahn
Es riecht nach Sommer
Die Welt erstrahlt.
Da sind sie wieder
Die Bilder
Kinderlachen
Strahlende Augen
Und das Herz so voll von Glück
Das ist...
Das ist so weit.
So weit fort.
Und doch
Eine Ahnung
Eine Verheißung
Das Leben ist schön
In diesen Momenten
Und Du ganz nah
GG
Auf einer abgelegenen Brücke
Nächtliche Zwiesprache
Samstag, 29. Mai 2010
Eines Tages
Freitag, 28. Mai 2010
Sommerflieder
Wissende Menschen schenkten
einen Buddleia
einen Sommerflieder
einen Schmetterlingsbaum
"Pflanzt ihn nicht aufs Grab
pflanzt ihn in den Garten
in dem euer Sohn einst spielte und mit der Schaukel
in den Himmel flog".
Jetzt sitze ich
alternde Frau
in dem Garten
in dem unser Sohn einst spielte
und mit der Schaukel
in den Himmel flog
beim Buddleia
in der Natur
von der wir ein Teil sind
Ich rede mit ihm
und schicke Grüße
mit jedem Schmetterling
der in den Himmel fliegt
und sage:
warte wir kommen auch
Ilse Karsch
Mein Stern Ritual
Mein Stern-Ritual
jede Nacht lehne ich an der Terrassentür
schaue ins Dunkel des Himmels
sehnsuchtsvoll
atme beruhigt auf
der strahlende Stern im Westen
zwinkert mir zu
heute unverhüllt
du bist da -
meine neue Ordnung
nun kann ich schlafen gehen
gute Nacht, mein Junge,
auf deinem Stern
************UH
Wie schön, liebe Uschi! Hab vielen, vielen Dank!
Mittwoch, 26. Mai 2010
Es gibt Momente
Es gibt Momente
da wünschte ich
ich wäre ein Boot für Dich.
ein Boot, das Dich fortträgt
wo immer Du Dich hinsehnst.
Ein Boot, das schwer genug ist,
für all Deinen Ballast,
den Du mit Dir trägst.
Ein Boot, das niemals kentert
egal, wie unruhig Du bist
egal, wie stürmisch
die Lebenssee ist
auf der wir treiben."
Es gibt Momente
da wünschte ich
ich wär Sonnenstrahlen
für Dich
Sonnenstrahlen,
die Deine Hände wärmen
Deine Tränen trocknen,
Sonnenstrahlen,
die Dich an der Nase kitzeln
und Dich zum Lachen bringen
Sonnenstrahlen,
die Deine dunklen Winkel
in Deinem Innern erleuchten,
Deinen Alltag in helles Licht tauchen,
die Eisberge um Dich
zum Schmelzen bringen.
Margot Bickel
Kinderbilder: Florian, 1981
Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke,
die sich mit ihrem sanften Bogen spiegelte.
Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen,
hinüber und herüber. Einfach so,
des Gehens wegen der Spiegelungen.
Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber.
Hinüber, dorthin, wohin der andere ging.
Und zurück, dorthin, wo man mit ihm war
alle die Jahre des gemeinsamen Lebens.
Und dieses Hin- und Hergehen ist wichtig.
Denn, da ist etwas abgerissen.
Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder.
Da ist etwas verlorengegangen.
Die Erinnerung sucht es auf und findet es.
Da ist etwas von einem selbst weggegangen.
Man braucht es. Man geht ihm nach.
Man muß es wiedergewinnen, wenn man leben will.
Man muß das Land der Vergangenheit erwandern,
hin und her, bis der Gang über die Brücke
auf einen neuen Weg führt.
(Jörg Zink)
die sich mit ihrem sanften Bogen spiegelte.
Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen,
hinüber und herüber. Einfach so,
des Gehens wegen der Spiegelungen.
Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber.
Hinüber, dorthin, wohin der andere ging.
Und zurück, dorthin, wo man mit ihm war
alle die Jahre des gemeinsamen Lebens.
Und dieses Hin- und Hergehen ist wichtig.
Denn, da ist etwas abgerissen.
Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder.
Da ist etwas verlorengegangen.
Die Erinnerung sucht es auf und findet es.
Da ist etwas von einem selbst weggegangen.
Man braucht es. Man geht ihm nach.
Man muß es wiedergewinnen, wenn man leben will.
Man muß das Land der Vergangenheit erwandern,
hin und her, bis der Gang über die Brücke
auf einen neuen Weg führt.
(Jörg Zink)
Looking back...
Dienstag, 25. Mai 2010
Warum erfüllen uns...
Montag, 24. Mai 2010
Leben + Wellen
Sonntag, 23. Mai 2010
Ich bin nicht ich
Ich bin nicht ich
Ich bin der,
der mich unsichtbar begleitet,
den ich manchmal aufsuche
und manchmal vergesse.
Der gelassen schweigt, wenn ich rede,
der milde verzeiht, wenn ich hasse,
der hingeht, wo ich nicht bin,
der stehen bleiben wird, wenn ich sterbe.
Juan Ramón Jiménez, geb. 1881
Yo no soy yo
Soy este
que va a mi lado sin yo verlo;
que, a veces, voy a ver,
y que, a veces, olvido.
El que calla, sereno, cuando hablo,
el que perdona, dulce, cuando odio,
el que pasea por donde no estoy,
el que quedará en pié cuando yo muera.
Endgültige Reise
Endgültige Reise
... Und ich werde gehen. Die Vögel werden weitersingen;
mein Garten verbleibt, mit seinem grünen Baum
und seinem weißen Brunnen.
Jeden Nachmittag ein blauer, gelassener Himmel;
jeden Nachmittag, wie heute, das Läuten
der Glocken im Glockenturm.
Die mich liebten werden sterben;
das Dorf wird sich in jedem Jahr erneuern;
und in jener Ecke meines blühenden und geweißelten Gartens
irrt nostalgisch mein Geist...
Und ich werde gehen; allein werde ich sein, ohne Heim, ohne
grünen Baum, ohne weißen Brunnen,
ohne blauen, gelassenen Himmel...
Die Vögel werden weitersingen.
Juan Ramón Jiménez
El viaje definitivo
...Y yo me iré. Y se quedarán los pájaros cantando;
y se quedará mi huerto, con su verde árbol
y con su pozo blanco.
Todas las tardes, el cielo será azul y plácido;
y tocarán, como esta tarde están tocando,
las campanas del campanario.
Se morirán aquellos que me amaron;
y el pueblo se hará nuervo cada año;
y en el rincón aquel de mi huerto florido y encalado,
mi espiritú errará, nostáljico...
Y yo me iré; y estaré solo, sin hogar, sin árbol
verde, sin pozo blanco,
sin cielo azul y plácido...
Y se quedarán los pájaros cantando.
Pfingsten
Seele + Natur
Wenn die Vögel singen, rufen sie dabei die Blumen des Feldes oder sprechen sie mit Bäumen oder ist ihr Gesang nur ein Widerhall dessen, was das Bächlein murmelt?
Der Mensch mit all seiner Klugheit kann nicht verstehen, was die Vögel sagen oder was der Bach vor sich hinmurmelt oder was die Wellen flüstern, wenn sie langsam und sanft den Strand berühren.
Der Mensch in all seiner Klugheit kann nicht verstehen, was der Regen spricht, wenn er auf die Blätter in den Bäumen fällt oder wenn er aufs Fensterbrett tropft. Er weiß nicht, was der flüchtige Wind den Blüten zu erzählen hat.
Aber das Herz des Menschen ist imstande, die Bedeutung dieser Stimmen zu fühlen und zu begreifen. Oftmals bedient sich die ewige Wahrheit einer geheimnisvollen Sprache,. Seele und Natur unterhalten sich miteinander, während der Mensch abseits steht, sprachlos und verwirrt. Und hat der Mensch nicht Tränen vergossen über diese Stimmen? Sind seine Tränen nicht ein beredtes Zeugnis seines Verstehens?
Khalil Gibran, Ideen
Samstag, 22. Mai 2010
Federleicht
Donnerstag, 6. Mai 2010
Time out...
Die Stille - El silencio
Die Stille
Höre, mein Sohn, die Stille.
Es ist eine Stille in Wellen
Eine Stille
von der Täler und Echos abperlen
und vor der man sich verbeugt
Federico García Lorca
El silencio
Oye, hijo mío, el silencio.
Es un silencio ondulado,
un silencio
donde resbalan valles y ecos
y que inclina las frentes
hacia el suelo.
Mittwoch, 5. Mai 2010
Öffne mir eine Tür
"Mit dem Tod unseres Sohnes hat Gott uns eine Aufgabe zugeteilt, wir müssen lernen, damit zu leben und unseren Sohn in uns weiterleben lassen. Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass das Leben trotz alledem lebenswert ist." Der Sohn von Lutz Steffens starb vor vier Jahren an Leukämie. Um mit dem Schmerz klarzukommen, beschloss Lutz Steffens sich ehrenamtlich zu engagieren, um anderen Menschen mit einem ähnlichen Schicksal zu helfen.
Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 20.000 Kinder und junge Erwachsene. Und überall bleiben trauernde, verzweifelte Eltern, Geschwister und Großeltern zurück. Sie quält die immerwährende Frage nach dem "Warum", denn nichts trifft Eltern härter als der Tod ihres Kindes. Von einer Minute auf die andere ist nichts mehr so wie es einmal war.
Im Labyrinth der Gefühle müssen die Betroffenen ihren ganz persönlichen Weg finden, um mit der Trauer um das geliebte Kind fertig zu werden, denn jeder trauert anders.
So auch Wolfgang Todtenhausen, der vor vier Jahren seine neunjährige Tochter durch plötzlichen Herztod verloren hat. Er hat seinen Kummer über den Verlust seines Kindes verarbeitet, indem er anfing zu malen. Seine Zeichnungen sind Trost für viele Betroffene.
Für "verwaiste Eltern" ist es am schlimmsten, wenn der Tod ihres Kindes tabuisiert wird, wenn betretenes Schweigen herrscht, sobald sie den Raum betreten, einfach, weil die Umwelt unsicher ist, wie sie mit den Eltern umgehen soll.
Das Thema steht ganz im Sinne des Reformationstages. Zu lernen, das Leben mit all seinen Widrigkeiten anzunehmen, damit umzugehen, dass nichts im Leben so sicher ist wie die ständige Veränderung, dazu ist jeder Mensch aufgefordert. Und verwaiste Eltern ganz besonders. Sich vor Gott trotz aller Schicksalsschläge und so wie man ist, geliebt und angenommen zu fühlen, Ballast abzuwerfen und die eigenen Kräfte zu mobilisieren, um bereit für neue Wege zu sein, das ist der Sinn des Reformationstages und das Ziel der verwaisten Eltern.
*************
Ein sehr berührender Beitrag des ZDF zum Thema verwaiste Eltern.
Auch, wenn ich nicht alles teile, was dort gesagt wird, so denke ich doch, dass wir dankbar sind, dass das Thema Trauer immer öfter Einzug hält ins "öffentliche Leben".
Begrabenes Glück
Mitunter weicht von meiner Brust,
Was sie bedrückt seit deinem Sterben;
Es drängt mich, wie in Jugendlust,
Noch einmal um das Glück zu werben.
Doch frag´ich dann: was ist das Glück?
So kann ich keine Antwort geben,
Als die, daß du mir kämst zurück,
Um so wie einst mit mir zu leben.
Dann seh´ich jenen Morgenschein,
Da wir dich hin zur Gruft getragen;
Und lautlos schlafen die Wünsche ein,
Und nicht mehr will ich das Glück erjagen.
Theodor Storm
Dienstag, 4. Mai 2010
Heute
Manchmal
sehne ich mich
so nach dir,
dass ich mich
im Gestern verliere,
als du noch
da warst
Manchmal
sehne ich mich
so nach dir,
dass ich mich
im Morgen verliere,
wenn ich nicht mehr
da bin.
Heute
versuche ich
zu leben.
Renate Salzbrenner
Ich sitze vor zu packenden Koffern. In wenigen Tagen werden wir nach Mallorca fliegen und auf - hoffentlich noch immer blühenden - Pfaden wandern.
Auszeit! Zeit, auszuruhen, Zeit, aufzutanken, Zeit, mich neu inspirieren zu lassen.
Fotos: Ute Leser
Montag, 3. Mai 2010
Ich lebe mein Leben...
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
Rainer Maria Rilke
Message in a bottle
....“Daß die Trennung so weh tut, liegt daran, daß unsere Seelen verbunden sind. Vielleicht waren sie es immer schon und werden es immer bleiben. Vielleicht haben wir tausend Leben vor diesem gelebt und haben uns in jedem Leben gefunden. Und vielleicht sind wir in jedem dieser Leben aus dem gleichen Grunde getrennt worden. ...Wenn ich an Dich denke, sehe ich die Schönheit und Anmut und weiß, daß du mit jedem gelebten Leben stärker geworden bist. Ich weiß, daß ich dich in jedem Leben gesucht habe. Nicht jemanden wie dich, sondern dich, denn deine Seele und die meine sind dazu bestimmt, sich immer wiederzufinden. Doch aus einem Grund, den keiner von uns versteht, sind wir gezwungen, Abschied zu nehmen.....:“
Aus: Message in a bottle
Message in a bottle
An alle Schiffe auf See, an meine Familie, an meine Freunde und Fremde
Dies ist eine Botschaft und ein Gebet.
Ich habe auf meinen Reisen eine wunderbare Wahrheit erfahren -
ich habe bereits besessen, was alle anderen suchen und was nur wenige finden: den einzigen Menschen auf der Welt, den ewig zu lieben ich geboren wurde.
Er ist der Hafen, in dem ich für immer zu Hause sein werde: kein Wind,
kein Ärger nicht einmal ein kleiner Tod kann dies Zuhause zerstören.
Ich bete darum, dass jeder Mensch auf der Welt eine solche Liebe finden möge um durch sie geheilt zu werden.
Wenn das Gebet erhört wird, wird es keine Schuld mehr geben und alle Wut wird versiegen. Darum bitte ich Dich, Gott.
Amen
aus: Message in a bottle
Sonntag, 2. Mai 2010
Friedhof
http://www.youtube.com/watch?v=vh8GekUXO3U
„ Diese Türen sind Tore zu einer anderen Welt. Du trittst ein und plötzlich ist aller Lärm der Welt nur noch Hintergrundmusik der gegenwärtigen Friedhofsstille. Dieser Ort, er ist das Brennglas für die Strahlen der Vergangenheit und Gegenwart. Er fängt sie auf und bündelt sie in Dir dass sie beginnen, in dir zu brennen: eine Glut, die wärmt oder eine Glut, die verbrennt? Du selbst es in der Hand, aus der nährenden Wärme der gegenwärtigen Vergangenheit Zukunft werden zu lassen: Deine Zukunft.
Die Zukunft des Toten ist seine Zukunft. Du hast keinen Einfluß darauf, du kannst sie diesem Menschen weder geben noch nehmen. Jetzt ist deine Zeit der Zukunft. Es ist an dir, sie zu gestalten und zu leben. Die Begegnung mit der Vergangenheit des Grabes kann dir mit seiner wärmenden Glut der Gegenwart Kraft verleihen.....“
schrieb ein junger Geistlicher, der – wie Florian – einen plötzlichen Herztod starb. Seine Mutter schickte mir die Zeilen.
Und: „vieles ist unsicher; sicher ist, dass du zurückkehren kannst an diesen Ort, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so lebendig werden lässt, um dir Kraft zu holen für das Morgen. ...
(von Andreas Hakert, Dorothea’s verstorbenem Sohn)
(von Andreas Hakert, Dorothea’s verstorbenem Sohn)
Samstag, 1. Mai 2010
Jeder kommende Frühling..
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