Mittwoch, 5. Mai 2010

Öffne mir eine Tür




"Mit dem Tod unseres Sohnes hat Gott uns eine Aufgabe zugeteilt, wir müssen lernen, damit zu leben und unseren Sohn in uns weiterleben lassen. Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass das Leben trotz alledem lebenswert ist." Der Sohn von Lutz Steffens starb vor vier Jahren an Leukämie. Um mit dem Schmerz klarzukommen, beschloss Lutz Steffens sich ehrenamtlich zu engagieren, um anderen Menschen mit einem ähnlichen Schicksal zu helfen.
Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 20.000 Kinder und junge Erwachsene. Und überall bleiben trauernde, verzweifelte Eltern, Geschwister und Großeltern zurück. Sie quält die immerwährende Frage nach dem "Warum", denn nichts trifft Eltern härter als der Tod ihres Kindes. Von einer Minute auf die andere ist nichts mehr so wie es einmal war.
Im Labyrinth der Gefühle müssen die Betroffenen ihren ganz persönlichen Weg finden, um mit der Trauer um das geliebte Kind fertig zu werden, denn jeder trauert anders.
So auch Wolfgang Todtenhausen, der vor vier Jahren seine neunjährige Tochter durch plötzlichen Herztod verloren hat. Er hat seinen Kummer über den Verlust seines Kindes verarbeitet, indem er anfing zu malen. Seine Zeichnungen sind Trost für viele Betroffene.
Für "verwaiste Eltern" ist es am schlimmsten, wenn der Tod ihres Kindes tabuisiert wird, wenn betretenes Schweigen herrscht, sobald sie den Raum betreten, einfach, weil die Umwelt unsicher ist, wie sie mit den Eltern umgehen soll.
Das Thema steht ganz im Sinne des Reformationstages. Zu lernen, das Leben mit all seinen Widrigkeiten anzunehmen, damit umzugehen, dass nichts im Leben so sicher ist wie die ständige Veränderung, dazu ist jeder Mensch aufgefordert. Und verwaiste Eltern ganz besonders. Sich vor Gott trotz aller Schicksalsschläge und so wie man ist, geliebt und angenommen zu fühlen, Ballast abzuwerfen und die eigenen Kräfte zu mobilisieren, um bereit für neue Wege zu sein, das ist der Sinn des Reformationstages und das Ziel der verwaisten Eltern.


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Ein sehr berührender Beitrag des ZDF zum Thema verwaiste Eltern.

Auch, wenn ich nicht alles teile, was dort gesagt wird, so denke ich doch, dass wir dankbar sind, dass das Thema Trauer immer öfter Einzug hält ins "öffentliche Leben".

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