...."Er weiß genau, welches Buch welche Krankheit der Seele lindert: Auf seinem Bücherschiff, der »literarischen Apotheke«, verkauft der Pariser Bücherhändler Jean Perdu Romane wie Medizin fürs Leben. Nur sich selbst weiß er nicht zu heilen, seit jener Nacht vor 21 Jahren, als die schöne Provenzalin Manon ging, während er schlief. Sie ließ nichts zurück außer einem Brief - den Perdu nie zu lesen wagte. Bis zu diesem Sommer. Dem Sommer, der alles verändert und Monsieur Perdu aus der kleinen Rue Montagnard auf eine Reise in die Erinnerung führt, in das Herz der Provence und zurück ins Leben..."
Mich hat dies Buch in den letzten Tagen begleitet und ich habe es gerne gelesen!
Ob es "große Literatur" ist, ist mir egal und war mir nicht wichtig -denn das Lesen hat mir Freude bereitet und ich habe schöne Zitate gefunden - wie dieses:
"...Weißt Du, dass es zwischen Ende und Neuanfang eine Zwischenwelt gibt? Es ist die verwundete Zeit, Jean Perdu. Sie ist ein Moor, und darin sammeln sich Träume und Sorgen und vergessene Absichten. Deine Schritte werden schwerer in dieser Zeit. Unterschätze diesen Übergang nicht, Jeanno, zwischen Abschied und Neubeginn. Lass dir deine Zeit. Manchmal sind solche Schwellen breiter, als man in einem Schritt gehen kann.."
Vielleicht sind es Absätze wie dieser, die mich über "banalere" Seiten getragen haben.. Der Umgang mit Verlust, Trauer, Verdrängung und der "Zeit", die jeder braucht, einen Abschied in einen Neubeginn zu verwandeln... dies darzustellen, ist in meinen Augen in diesem Buch ganz gut gelungen..
Möge jeder entscheiden, ob es sich zu lesen lohnt... Der Satz mit der "verwundeten Zeit" ist für mich ein Geschenk. Manchmal muß man ein ganzes Buch lesen - um einige Sätze zu finden, die bereichern!
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