"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Samstag, 31. Oktober 2015
Freitag, 30. Oktober 2015
Mittwoch, 28. Oktober 2015
Du bist ein Wunder
Du bist ein Wunder
Du trägst als größten Schatz
deine eigene Geschichte in dir.
Niemand hat deine Geschichte,
ihren Schmerz und ihr Glück.
Sie gehört nur dir.
Wenn du nach deinem Wesen suchst,
betritt deine Geschichte mit Ehrfurcht,
liebe dich in ihr.
Du liegst in ihren Jahreszeiten,
und deine Seele trägt ihr Gesicht.
Du bist ihr Schwung und ihr Leid.
Du bist nicht so anders als der alte Held,
der von Abenteuer zu Abenteuer
durch die Meere zog, bis er nach Hause fand,
zum Ort seines Herzens, von dem er aufgebrochen war.
Du bist die, mit den tausend Gesichtern,
auf denen zehntausend Geschichten stehen.
Du bist jedermann, jedefrau
auf der Suche nach dem Wesenhaften
und doch unverwechselbar in deiner Geschichte,
in ihrem Gold und ihrer Erde.
Noch ist nicht abgeschlossen, wer du bist.
Lass hinter dir, was du warst –
bewohne diesen Augenblick,
diesen Abend, diese Nacht und den kommenden Tag,
der mit neuen Erlebnissen auf dich wartet.
Erlaube dir deine Schüchternheit, deinen Mut,
dein Abenteuer und deine Vorsicht.
In ihnen allen bist du.
Wie du auch leben magst, du bist ein Wunder,
dein Wesen Ausdruck des Unaussprechlichen.
Ulrich Schaffer
Montag, 26. Oktober 2015
Die Menschen...
Dem Meer. Möchten dorthin zurück.
Das Meer kann hypnotisieren.
Edvard Munch
Bild: Allesandro Barico
Bild: Allesandro Barico
Samstag, 24. Oktober 2015
Freitag, 23. Oktober 2015
Mein Leben ist wie leise See
Mein Leben ist wie leise See
Wohnt in Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn
aufgestörte Wünsche ziehn
darüber wie silberne Möwen.
Und dann ist alles wieder still...
Und weißt du, was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
will es, rauschend und muschelschwer,
an deiner Seele landen.
R.M.Rilke
Donnerstag, 22. Oktober 2015
Ich weiß es
Für alle Flüchtlinge, die sich auf den Weg in eine bessere, friedliche Welt gemacht haben ...ihnen möchte ich ein Licht schicken, das sie begleitet!
1917 geschrieben hat dieser Text eine erschreckende Aktualität!
Plage steht am Wege, den ich schreiten will,
Not steht an dem Wege, den ich schreiten will,
Tod steht an dem Wege, den ich schreiten will,
Klage liegt am Wege, den ich schreiten will.
Und Zungen hat jeder Meilenstein,
Und alle die kleinen Kiesel schrein,
Schrein Weh – wo ein Mädchen röchelnd sank,
Flüchtig, verlassen, müd und krank.
Not steht an dem Wege, den ich schreiten will,
Tod steht an dem Wege, den ich schreiten will,
Und ich schreit ihn doch!
Törichte Mädchen in Schmach und Pein:
Tausend gingen vor mir.
Tausend kommen nach mir.
Ich werde die Tausendhunderste sein.
Meine Lippen auf fremdem Mund:
Und sterben ein Weib wie ein räudiger Hund –
Schreckt’s Dich nicht? Nein.
Meines Herzens Schlag an fremder Brust:
Lache, mein Aug, eh du weinen musst!
Und du weinst ja nicht allein!
Not steht an dem Wege, den ich schreiten will,
Tod steht an dem Wege, den ich schreiten will,
Kummer und Klage, graue Plage:
Ich weiß es – und schreit ihn doch!
Gertrud Kolmar
(aus G. K.: Gedichte, 1917)
Dienstag, 20. Oktober 2015
Nichts bleibt - Im Gedenken an Lukas
Tage kommen und gehen
alles bleibt wie es ist
Nichts bleibt wie es ist
es zerbricht wie Porzellan
Du bemühst dich
die Scherben zu kleben
zu einem Gefäß
und weinst
weil es nicht glückt
Rose Ausländer
Für Dich, liebe Andrea, für Rob und Christoph und für all die Menschen, die heute, am Tag der Geburt von LUKAS an Euch denken. Glückstage wurden Gedenktage und doch bleibt auch dieses Glück - Trauerglück!
Ich hätte Lukas so gerne gekannt! Nun halten wir uns seit Jahren an einander fest - ein Bündnis im Himmel geschmiedet!
Happy Birthday in Heaven, Lukas!
Montag, 19. Oktober 2015
Kummer
Kummer ist eigentümlich.
Du gehst deinen Weg und fühlst dich gut, siehst dann ein Blatt auf dem Boden und fängst an zu weinen.
Rea Revekka Poulharidou
Sonntag, 18. Oktober 2015
Trauerglück
Du hast
meine Zweige
beschnitten
meine Bäume
wachsen
nicht mehr
in den Himmel
ich ziehe mich
zurück
auf die Wurzel
in den Tiefen
der Erde
Helen Schüngel-Straumann
Samstag, 17. Oktober 2015
Zu Deinem Geburtstag
"Making the decision to have a child,
It´s momentous.
It´s to decide forever to have your heart go walking
around outside your body.”
Es war schwer, Dich zur Welt zu bringen - aber es war so viel schwerer, Dich gehen zu lassen! Warum konnte ich Dich nicht halten... ????
Happy Birthday in Heaven, beloved son
Mom
Birthday in Heaven
Deine Stimme ist hörbar,
wenn ich sie laut
nachspreche:
erinnerte Sätze,
die uns gehören.
Seit der letzten Umarmung
nimmt die Entfernung
täglich zu.
auch im Traum
bist du jetzt nicht einzuholen.
Vergiss nicht, wie kurz
der Abschied war
und dass ein Wind
genügt:
Ich werde dich sofort
erkennen.
Richard Exner
Für Flori
Ich liege
in der Dunkelheit
und suche nach dir
in meiner Seele -
die mit deiner
verbunden ist
und schon
verbunden war,
bevor wir uns
zum ersten Mal
begegnet sind.
Hans Kruppa
Freitag, 16. Oktober 2015
Das Schicksal
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Zeit der Besinnung
Zeit der Besinnung
Nebelmeer
lädt ein
zur Rückkehr nach innen
Kraft tanken
Die Gedanken durchwehen lassen
vom Wind
Engelbert
Schinkel
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Das Ankommen
bei dir selbst
nach allem Auf und Ab
nach Zweifel und Fragen
nach Dämmer und Dunkel
nach Wachen und Träumen
nach Licht und Lachen
nach Graben und Grübeln
das Ankommen bei dir selbst
auf geheimen Spuren
des Friedens
Annemarie Schnitt
Dienstag, 13. Oktober 2015
Wunder
Wenn wir bewusst leben,
werden Wunder sichtbar und fassbar sein.
Geheimnisvoll ist die Struktur der Welt.
Wir sind umgeben von Unerklärlichem
und sind selbst Wunder.
Auch nur einen von uns zu zerstören ist ein Sakrileg.
Wir haben soviel darauf verwandt,
realistisch und geerdet zu sein,
unsere Begeisterung zu zügeln und unsere Träume zu vergessen,
dass wir dabei den Sinn für das Wunderbare verloren haben,
das in jede Faser der Welt hineingewebt worden ist,
auf jede vorstellbare und unvorstellbare Art.
Wir gehen auf Zeiten zu,
in denen unsere Augen mehr und mehr geöffnet werden,
und wir werden nicht nur mit unserer Horn- und Netzhaut sehen,
sondern mit unserem Herzen, dem einzigen Organ,
das die Welt so sieht, wie sie ist, unverzerrt.
Dann wird das Unmögliche alltäglich sein,
Wunder werden aus unserer Liebe hervorgehen,
und wir werden unserer Hoffnung und unserem Glauben mehr trauen
als den Schlagzeilen, erfüllt von Katastrophen und Unglück.
Wohlwollend werden wir über das lachen,
was wir früher als vernünftig ansahen.
Wir werden ins Licht gehen,
und tiefer und umfassender als je zuvor
sichtbar füreinander werden.
Und so wie die Welt ein Geheimnis ist,
so sind Gedanken Energie,
Glauben ist Sehen,
und Ahnen ist Wissen.
˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚
Miracles
To those who live consciously
miracles are visible and inevitable.
The structure of the world itself is miraculous.
We are walking through miracles all the time
and are miracles ourselves.
To destroy even one of us, is a sacrilege.
We have spent so much time and energy
to be realistic, to stay grounded,
to curb our ecstasy and to forget our dreams,
that we have lost the sense of the miraculous
woven into the the fabric of the world
in every conceivable and inconceivable way.
We are heading into a time
when our eyes will be opened more and more
and we will see not only with our lens and retina,
but with our heart, the only organ
that sees the whole picture undistorted.
Then the impossible will be common
the miraculous will be an extension of our love
and we will trust our hope and faith more
than the headlines, full of catastrophe und disaster.
We will laugh benevolently at our former sense
of what is reasonable,
we will move into a brightness
that will make us visible to each other
more profoundly and deeply than ever before.
And like the world is a mystery,
so thoughts are energy,
believing is seeing
and sensing is knowing.
Ulrich Schaffer
Montag, 12. Oktober 2015
Wenn ..
Wenn ich schon nichts mehr will,
und fast gar nichts erwarte,
und kaum noch etwas tun kann,
liebe ich dich am meisten.
José Coronel Urtecho
Bild: George Elgar Hicks
und fast gar nichts erwarte,
und kaum noch etwas tun kann,
liebe ich dich am meisten.
José Coronel Urtecho
Bild: George Elgar Hicks
Samstag, 10. Oktober 2015
Ich möcht
Ich möcht
mit deiner Sprache
sprechen
ich möcht
mit deinem Blühen
blühn
mit deiner Farbe
färben
trüber Zeiten
Nebelkleid
Annemarie Schnitt
Foto: Alexa Schecker -unvergessen
mit deiner Sprache
sprechen
ich möcht
mit deinem Blühen
blühn
mit deiner Farbe
färben
trüber Zeiten
Nebelkleid
Annemarie Schnitt
Foto: Alexa Schecker -unvergessen
Dienstag, 6. Oktober 2015
Es gibt dich..
Es gibt dich
weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
daß es dich gibt.....
weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
daß es dich gibt.....
aus:
Es gibt dich
Dein Ort ist
wo Augen dich ansehen.
Wo sich Augen treffen
entstehst du.
wo Augen dich ansehen.
Wo sich Augen treffen
entstehst du.
Von einem Ruf
gehalten,
immer die gleiche Stimme,
es scheint nur eine zu geben
mit der alle rufen.
immer die gleiche Stimme,
es scheint nur eine zu geben
mit der alle rufen.
Du fielest,
aber du fällst nicht.
Augen fangen dich auf.
aber du fällst nicht.
Augen fangen dich auf.
Es gibt dich
weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
daß es dich gibt.
Hilde Domin weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
daß es dich gibt.
Florians Geburtstag rückt näher und mit ihm die Zeit des Rückzugs. Der Herbst hält Einzug und wenn ich die erste Kastanie in der Hand habe, denke ich an ihn.... Jahr um Jahr und das wird immer so sein!
Montag, 5. Oktober 2015
Lebenswichtigkeit
Es kommt im Leben
nicht darauf an,
wie wir etwas machen.
Es kommt vielmehr darauf an,
den Mut zu haben,
überhaupt etwas zu machen.
von Annegret Kronenberg
von Annegret Kronenberg
Samstag, 3. Oktober 2015
Kraft schenken
Immer wieder hängen
meine Gedanken schönen
Worten nach, lassen
mich die Worte spüren.
Ich male mir gedanklich
Bilder daraus,
in die ich tief
eintauchen kann.
Daraus entstehen oft
Tagträume, die das
Leben emporheben
und Kraft schenken.
von Annegret Kronenberg
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