"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Samstag, 30. April 2016
Berge ruhn...
„… Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; -
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.“
Rainer Maria Rilke
Donnerstag, 28. April 2016
Lebenswellen
verlieren sich im Sand
ihr Lauf verlangsamt sich
verebbt in der Ruhe
in Bewegung bleiben
die Gedanken die sich
türmen zu Bausteinen
einer erträumten Welt
Annemarie Schnitt
Bild: Edward Hopper
ihr Lauf verlangsamt sich
verebbt in der Ruhe
in Bewegung bleiben
die Gedanken die sich
türmen zu Bausteinen
einer erträumten Welt
Annemarie Schnitt
Bild: Edward Hopper
Dienstag, 26. April 2016
Heimat
Heimat
heißt zuhause sein
am vertrauten Ort
im warmen Nest
nah beieinander
heißt in der Vielfalt
aufgehoben sein
geborgen im
Wirbel der Welt
am vertrauten Ort
im warmen Nest
nah beieinander
heißt in der Vielfalt
aufgehoben sein
geborgen im
Wirbel der Welt
Annemarie Schnitt
Bild: Daniel Ridghway Knight
Montag, 25. April 2016
Nachtfarben
Nachtfarben
dein Arm und Wort
reichen noch immer in mich
du fehlst
dein Geruch legt sich schlafen
unter mein Zwerchfell
tausendfingrig rührt
dein dunkler Schmerz an meinen
du fehlst
und jedes deiner Lächeln strahlt in mir
dein grüner Blick umspühlt
meine geschlossenen Augen
Nachtfalter tanzen auf Wangenknochen
den letzten Tanz
bevor sie sterbend
in die Nacht stürzen
Dörte Herrmann
Bild: Claude Monet
Samstag, 23. April 2016
anders besser
anders besser
es wird besser, sagen die andern,
es wird anders, sage ich,
denn der schmerz hat sich gewandelt,
doch verlassen will er mich nicht.
es ist anders, sagen die andern,
es ist besser, sage ich,
denn das leben ist jetzt klarer
und viel tiefer auch für mich.
es wird leichter, sagen die andern,
es wird schwerer, sage ich,
denn seit dem zweiten jahr, mein kind,
spricht kaum noch jemand über dich.
es ist schwerer, sagen die andern,
es ist leichter, sage ich,
denn dies leben ist befristet,
ja, ich freue mich auf dich.
anders - besser,
schwerer - leichter,
nichts ist, wie es vorher war.
und mein weg geht nie zu ende,
ich laufe vorwärts, jahr um jahr.
doch für mich ist alles anders,
ob es vorher besser war,
kann ich gar nicht mehr so sagen,
eines ist mir aber klar:
du lebst dort ganz sicher weiter,
anders, besser, leichter, schön!
hast das schwere schon bestanden,
ich kann dich im licht nur sehn.
du scheinst mit hinein ins dunkel,
das mich oft umgibt, mein kind,
hilf mir, an das licht zu glauben,
bis wir dann zusammen sind.
NN
Mittwoch, 20. April 2016
Heute
Heute dachte ich an Unendlichkeit.
Dachte zuerst an Dich -
Dachte Unendlichkeit ist das Licht,
die Dunkelheit, die Weite und da wo du bist,
wo die Stille und der Frieden ist.
Ich dachte schreib es auf du hast es endlich kapiert,
dass sich auch in den Unendlichkeiten nichts verliert.
Das erfüllt mich mit Zufriedenheit und nimmt mir jegliche Angst
vor dem Tod -
der wohl vor der Unendlichkeit wohnt .
Unendlichkeit ist das Leben so wie ich es sah,
heute als ich an dich dachte, dort wo du bist,
erkannte ich wieder,
die Unendlichkeit so wie sie ist ,-
total wunderbar
(Diese Zeilen fielen mir heute im Auto ein, als ich
eine längere Strecke fuhr und wieder an einen Menschen
dachte der mir sehr nah war und der viel zu früh gestorben ist)
Strelia
Bild: Childe Hassam
Dienstag, 19. April 2016
Wenn es gelingt
Wenn es gelingt
die Trauer
zu tauchen
ins Lächeln
wenn es gelingt
die Trauer
zu locken
ins Licht
wenn es gelingt
die Trauer
zu verwandeln
in Leben
was
wenn es gelingt
A. Schnitt
die Trauer
zu tauchen
ins Lächeln
wenn es gelingt
die Trauer
zu locken
ins Licht
wenn es gelingt
die Trauer
zu verwandeln
in Leben
was
wenn es gelingt
A. Schnitt
Sonntag, 17. April 2016
Freude ist ein Geheimnis
Freude ist das Geheimnis - und das Geheimnis ist dies:
ruhig werden und lauschen,
aufhören zu denken,
aufhören sich zu bewegen,
ja, fast aufhören zu atmen.
Eine innere Stille erschaffen, in der,
gleich Mäusen in einem verlassenen Haus,
Fähigkeiten und Bewusstheit sich hervorwagen können,
die zu flüchtig und zu unbeständig sind,
für den alltäglichen Gebrauch.
Alan McGlashan
Danke, liebe Ute, für diesen schönen Text. Ich widme ihn hier Deinem Sohn Bernd zum Gedenken!
Freitag, 15. April 2016
Immer
Immer
dort wo Kinder sterben
werden die leisesten Dinge heimatlos.
Der Schmerzensmantel der Abendröte
darin die dunkle Seele der Amsel
die Nacht heranklagt –
kleine Winde über zitternde Gräser hinwehend
die Trümmer ihres Lichtes verlöschend
und Sterben säend –
Immer
dort wo Kinder sterben
verbrennen die Feuergesichter
der Nacht, einsam in ihrem Geheimnis –
Und wer weiß von den Wegweisern
die der Tod ausschickt:
Geruch des Lebensbaumes,
Hahnenschrei der den Tag verkürzt
Zauberuhr vom Grauen des Herbstes
in die Kinderstuben hinein verwunschen –
Spülen der Wasser an die Ufer des Dunkels
rauschender, ziehender Schlaf der Zeit –
Immer
dort wo Kinder sterben
verhängen sich die Spiegel der Puppenhäuser
mit einem Hauch,
sehen nicht mehr den Tanz der Fingerliliputaner
in Kinderblutatlas gekleidet;
Tanz der Stille steht
wie eine im Fernglas
mondentrückte Welt.
Immer
dort wo Kinder sterben
werden Stein und Stern
und so viele Träume heimatlos.
- Nelly Sachs -
Mittwoch, 13. April 2016
Ihr, ihr die wir lieben
Ihr, ihr die wir lieben,
Ihr seht uns nicht.
Ihr hört uns nicht.
Ihr wähnt uns in weiter Ferne
und doch sind wir so nah.
Wir sind Boten,
die Nähe zu tragen zu denen in der Ferne.
Wir sind Boten,
das Licht zu tragen zu denen im Dunklen.
Wir sind Boten,
das Wort zu tragen zu denen die fragen.
Wir sind nicht Licht, wir sind nicht Botschaft,
wir sind die Boten.
Aus Wim Wenders Film "In weiter Ferne so nah"
Dienstag, 12. April 2016
To where you are
Who can say for certain
Maybe you're still here
I feel you all around me
Your memories so clear
Deep in the stillness
I can hear you speak
You're still an inspiration
Can it be
That you are mine
Forever love
And you are watching over me from up above
Fly me up to where you are
Beyond the distant star
I wish upon tonight
To see you smile
If only for awhile to know you're there
A breath away's not far
To where you are
Are you gently sleeping
Here inside my dream
And isn't faith believing
All power can't be seen
As my heart holds you
Just one beat away
I cherish all you gave me everyday
'Cause you are mine
Forever love
Watching me from up above
And I believe
That angels breathe
And that love will live on and never leave
Fly me up
To where you are
Beyond the distant star
I wish upon tonight
To see you smile
If only for awhile
To know you're there
A breath away's not far
To where you are
I know you're there
A breath away's not far
To where you are
(Music: Richard Marx
Lyrics: Linda Thompson)
Made popular by Josh Groban
Abonnieren
Posts (Atom)