Wieder einmal eine Filmempfehlung!!!!
"Manchaster by the Sea"
Casey Affleck) betreut als Hausmeister vier Apartmentblocks in Boston, als er erfährt, dass sein Bruder Joe (Kyle Chandler) in ihrem Heimatort Manchester-by-the-Sea an einem Herzinfarkt verstorben ist. Lee hat dem Küstenstädtchen schon vor Jahren nach einem schrecklichen Vorfall den Rücken gekehrt, aber nun muss er wohl oder übel zumindest für einige Zeit zurückkehren, um sich um Joes 16-jährigen Sohn Patrick (Lucas Hedges) zu kümmern. Während sich Lee so gut es eben geht bemüht, alles richtig zu machen, wird er immer wieder an seine eigene Vergangenheit erinnert – gerade die in dem kleinen Ort auf Dauer unvermeidlichen Wiedersehen mit seiner Ex-Frau Randi (ist nur in einer Handvoll Szenen dabei, aber in diesen absolut überragend: Michelle Williams) nehmen ihn jedes Mal ziemlich mit…
Kenneth Lonergan erzählt in „Manchester By The Sea“ eine im Kern sehr simple Geschichte – aber was den Film so besonders macht, sind eben die etlichen feinen Beobachtungen abseits des dramaturgischen Trampelpfades. Für Lonergan ist keine Figur und kein Ereignis einfach nur ein Mittel zum Zweck – stattdessen füllt er alles bis zum Anschlag mit echtem Leben auf: In einem schlechten Film besäße etwa die Figur des jugendlichen Sohnes des Verstorbenen nur eine rein dramaturgische Funktion. In einem guten Film hätte sie zumindest einige Ecken und Kanten. In „Manchester By The Sea“ aber ist Patrick eine absolut faszinierende, häufig widersprüchliche Person aus Fleisch und Blut – und mit zwei Freundinnen, die nichts voneinander wissen dürfen. Selbst bei Nebenfiguren wie Joes Geschäftspartner George (C.J. Wilson) oder der Mutter einer von Patricks Freundinnen fühlt es sich so an, als würden hinter ihren kurzen Auftritten noch ganze erzählenswerte Universen schlummern. Und trotz aller Tragik ist der Film an vielen Stellen auch noch unerwartet lustig (dank eines mitunter ganz schön trockenen Humors).
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