Donnerstag, 30. Januar 2020

Anne Frank



Ich war etwa 14 Jahre alt, als ich im Kino den Film "Das Tagebuch der Anne Frank" sah.
Es war wohl auch einer meiner ersten Filme und er war wie eine Erleuchtung für mich, in vielerlei Hinsicht.

Zum ersten Mal habe ich "begriffen", welches Leid der Hitler Faschismus und sein Krieg den Menschen angetan haben.. Ich hatte "den Krieg", der ja eigentlich noch sehr präsent war,  als etwas eher Abstraktes wahrgenommen... Niemand sprach wirklich darüber.. seine Dimension wurde überhaupt nicht erwähnt - auch nicht in der Schule! .. 

Und dann dieser Film!  In Anne Franks Geschichte lag die ganze perfide Grausamkeit dieses Systems das Entsetzen und die Abscheu liesen mich nie wieder los.  An diesem Tag, mit 14 Jahren, wurde ich Antifaschistin - aus tiefstem Herzen und tiefster Seele heraus: gegen Faschismus und Krieg!

Die zweite Spur, auf die Anne mich schob, war die Möglichkeit, all das, was in mir, als unglückliche, Pubertierende, schmerzhaft stumm war, in ein TAGEBUCH zu schreiben.

Anne wurde meine Seelenfreundin: Ich kaufte mir ein Tagebuch und  nannte es "Anne" - und ihr vertraute ich an, was ich mit niemandem besprechen konnte... Ich weiß nicht, ob sie mir vielleicht sogar manchmal das Leben gerettet hat, wenn ich keinen Ausweg mehr wußte und in tiefe depressive Stimmungen verfiel.. Dann zog ich mich zurück - und schrieb an Anne!

Immer wollte ich nach Amsterdam und das Anne-Frank-Haus sehen!
Es war gut, dann irgendwann auch dort zu sein.. die Bedrückung der Räume zu erleben.. Nähe zu ihr, meiner Seelenfreundin, zu haben!

Anne Franks Schicksal wurde mein Vermächtnis:   Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!  Und gegen das Vergessen!  Das habe ich bis heute eingehalten! 

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