Die Trauer Freund, macht meine Hände dumm,
Wie soll ich aus dem schwarzen Blut der Grachten Kränze
winden?
Das Leid mein Freund, macht meine Kehle stumm,
Wo bist du Freund, ich muss dich wieder finden.
Die Tränen sterben mir, denn du bist tot,
Zerbrochne Gräber, scheinen mir die Sterne.
Es fließt, es fließt der Strom der großen Not
Aus jedem Grab der unerreichten Ferne.
Ich möchte einen Mantel weben aus dem Leid
Einsamer Stunden, kann man Tote noch beschenken?
Man kann nur dankbar sein für jede Stunde Zeit
die Gott noch gibt, um liebend zu gedenken.
Irmgard Keun
(Für Joseph Roth Ein Gedächnisbuch 1949)
"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Donnerstag, 29. Dezember 2022
Die Trauer Freund, macht meine Hände dumm
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