"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Dienstag, 31. Dezember 2019
Altjahresabend
Altjahresabend
sich noch mal
am Geglückten erfreuen
Schmerzhaftes betrauern
Zumutungen von fern betrachten
aus Ärger Kraft sammeln
Gewesenes
dankbar zurücklassen
Unvollendetes
in größere Hände legen
frei werden vom Vergangenen
für das Neue
Andrea Rehn-Laryea
Stille
Kristalle in der Sonne
von Frost erstarrt
die Rose auf dem Grab
wie Glas zerspringt die Blüte
Dem Eiswind zum Trotz
tranzt Leben auf Totenhügeln
nach Klängen der Stille
die Schweigen füllt
Draußen braust Leben
rüttelt an den Mauern
der Friede hier ist tief
könnt' ich ihn rübertragen
E. Ruhöfer
💫💫💫💫💫💫
Freitag, 27. Dezember 2019
HAIKU
"Aus den Augen - NIE
Aus dem Sinn", mein lieber Sohn!
Ach, hätt' ich Dich nah...
Rainer von Harnack
für seinen Sohn Mateo
Donnerstag, 26. Dezember 2019
Meine Sonne ist gegangen
Für Florian: 🌟🌟🌟
Meine Sonne
ist scheinen gegangen
in deinem Himmel
Mir bleibt
der Mond den ruf ich
aus allen Wolken
Er will mich trösten
Sein Licht sei wärmer
und heller
Nicht gelb verfärbt
dass man nur noch denkt
ans Erkalten
Sonne komm wieder!
Der Mond ist zu hell und
zu heiß für mich!
Erich Fried
der Mond den ruf ich
aus allen Wolken
Er will mich trösten
Sein Licht sei wärmer
und heller
Nicht gelb verfärbt
dass man nur noch denkt
ans Erkalten
Sonne komm wieder!
Der Mond ist zu hell und
zu heiß für mich!
Erich Fried
Das Geheimnis der Weihnacht
Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin,
dass wir auf der Suche nach dem Großen
und
Außerordentlichen
auf das
Unscheinbare
und
Kleine
hingewiesen
dass wir auf der Suche nach dem Großen
und
Außerordentlichen
auf das
Unscheinbare
und
Kleine
hingewiesen
Love and peace xxxxx
Samstag, 21. Dezember 2019
Fortschritt
Und wieder rauscht mein tiefes Leben lauter,
als ob es jetzt in breitern Ufern ginge.
Immer verwandter werden mir die Dinge
und alle Bilder immer angeschauter.
Dem Namenlosen fühl ich mich vertrauter:
Mit meinen Sinnen, wie mit Vögeln,
reiche ich in die windigen Himmel aus der Eiche,
und in den abgebrochnen Tag der Teiche
sinkt,wie auf Fischen stehend, mein Gefühl.
Rainer Maria Rilke
Bild: Duy Huynh "Dreaming"
Donnerstag, 19. Dezember 2019
BRACHZEIT
Vom Winter lernen
der Stille zu vertrauen
der Sprengkraft des Unsichtbaren
und dem Sammeln in den Kammern
während der Brachzeit
Vom Winter wieder lernen
sich überschneien zu lassen
ohne Furcht
-Eveline Hasler
💫💫💫💫
Ich wünsche Euch einen schönen 4. Advent!
💫💫💫💫
Ich wünsche Euch einen schönen 4. Advent!
Mittwoch, 18. Dezember 2019
....und hätte die Liebe nicht...
Korinther 13
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so daß ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
8 Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Sonntag, 15. Dezember 2019
Es ist nicht die Zeit
um zu ernten.
Es ist auch nicht die Zeit,
um zu säen.
An uns ist es,
in winterlicher Zeit uns
eng ums Feuer zu scharen
und den gefrorenen Acker
in Treue geduldig zu hüten.
Andere vor uns haben gesät.
Andere nach uns werden ernten.
An uns ist es,
in Kälte und Dunkelheit
beieinander zu bleiben und,
während es schneit, unentwegt
wach zu halten die Hoffnung.
Das ist es.
Das ist uns aufgegeben
in winterlicher Zeit.
Lothar Zenetti
Ich wünsche Euch einen gesegneten 3. Advent!
Ich wünsche Euch einen gesegneten 3. Advent!
Donnerstag, 12. Dezember 2019
Somebody else
Mick Flannery gehört für mich zu den wichtigsten Singer-Songwritern
der letzten Jahre.
Wir haben seine Musik in Irland entdeckt - oder durch Irland - und er gehört sicherlich zu den schönsten Entdeckungen auf der Insel!
Seine leisen Töne, seine Ehrlichkeit und Offenheit, sich und seine zerbrechliche Seele in seine Lieder zu legen - berührt mich immer wieder zutiefst.
In seiner Musik liegen Schmerz, Einsamkeit, Selbstzweifel und Überforderung mit dieser Welt - vor allem ihren Menschen!
Heute habe ich einige neue Titel entdeckt und einen möchte ich mit Euch teilen.
Montag, 9. Dezember 2019
den tagen nicht nahe kommen
den tagen nicht nahe kommen
aber die tage nahe kommen lassen
wenn sich der himmel öffnet
darauf vertrauen wollen
wieder und wieder
dass sich menschen einlassen
auf die gemeinsamen wegeund doch immer wieder
zu dir selbst schauen
erfüllt von der unbegrenzten liebe
sich sammeln in den gedanken
und in den zwischenzeiten
gedankenlos warten können
wenn etwas noch nicht eingetreten ist
ohne uhrzeiten darauf vertrauen
dass die bäume auch im neuen jahr wachsen
geschichten unter glas erfindendem blau ein hinreißendes grün schenken
aber auch bei dir selbst bleiben
immer und immer wieder
den tagen heimat anbieten
und dem eigenen herzen die größte heimat sein
die liebe wie eine wachsende lichtblume begrüßen
sinnlich bleiben in worten und
unter der haut unzertrennlich werden
am weichen ufer der meere
so kommen die tage nahe
und auf den hellen blättern
schreiben sich worte von selbst
Hermann Josef Schmitz
Danke, liebe Kathrin!
Sonntag, 8. Dezember 2019
Candle Lightning Day 2019
Es ist kälter geworden
seitdem er fortging
über den Horizont hinaus
seitdem sein Lächeln erloschen
seine Hand nicht mehr spürbar
seine Stimme verstummt
es ist kälter geworden draußen
seitdem lebe ich von der Wärme
unentrinnbarer Erinnerung
Annemarie Schnitt
seine Hand nicht mehr spürbar
seine Stimme verstummt
es ist kälter geworden draußen
seitdem lebe ich von der Wärme
unentrinnbarer Erinnerung
Annemarie Schnitt
Mittwoch, 20. November 2019
Euch finden
Ein Windhauch
Das Rascheln im Laub
Ein Duft aus längst vergangenen Tagen
Worte, die an Vertrautes erinnern
Eure Spuren sind überall in unseren Leben
Begleiten uns
Halten uns
Machen uns traurig und glücklich
Machen uns glücklich und traurig
Petra Wiegner
💛💛💛💛💛
Foto: Bevor wir - der Vorweihnachtszeit entfliehend - noch einmal in unser "Nest" nach Zypern fliegen, haben wir Florians Grab gestern adventlich gestaltet.... 💓💫💫💫
Samstag, 16. November 2019
Wir sterben mit den Sterbenden
Wir sterben mit den Sterbenden
Sieh, sie scheiden, und wir gehen mit ihnen.
Wir werden mit den Toten geboren:
Sieh, sie kehren wieder und führen uns mit.
TS Elliot
Donnerstag, 14. November 2019
Irrgarten
du kennst ihn
den Irrgarten vor Ort
immer irren wir
um uns herum
durch uns hindurch
an uns vorbei
bis wir im Wegegewirr
Halt finden
an festen Entschlüssen
den Irrgarten vor Ort
immer irren wir
um uns herum
durch uns hindurch
an uns vorbei
bis wir im Wegegewirr
Halt finden
an festen Entschlüssen
Annemarie Schnitt
Freitag, 8. November 2019
All of the stars - Im Gedenken an Lukas
Wenn die Trauerwelle kommt
und sich an meiner Seele bricht
dann lade ich sie ein zu mir
und wenn jede Zelle dann in mir
ganz gesättigt ist von ihr
dann fließt sie wieder heraus aus mir
und sich an meiner Seele bricht
dann lade ich sie ein zu mir
und wenn jede Zelle dann in mir
ganz gesättigt ist von ihr
dann fließt sie wieder heraus aus mir
und ich fange sie auf
in einer großen Schale
in die ich Seerosen setze
in einer großen Schale
in die ich Seerosen setze
Karin Weber 01.05.1999
💫💫💫
Liebe Andrea,
so viele Jahre schon begleiten wir uns durch die unendlich traurigen Tage und jeder neue von ihnen stellt uns vor die Aufgabe, die wir oft glauben, nicht (er)tragen zu können...
Aber wir tragen es - weil uns die Liebe zu unseren Kindern trägt, weil sie nicht sterben wollten und weil wir sie nicht halten konnten...Wir tragen ihr Andenken fort und sind die Hüterinnen der Erinnerung.
Ein lieber stiller Gruß zu Euch
Gabi
Mittwoch, 6. November 2019
Dienstag, 5. November 2019
Es ist nicht leicht
Es ist nicht leicht,
in unserer lauten,
oft so grellen Welt einen Ort zu finden,
wo du bewusst erleben kannst,
wie der Abend sich langsam herabsenkt.
Das allmähliche Eindunkeln trägt etwas seht Behutsames
in sich.
Es ist, als klopfe die Nacht zuerst vorsichtig an,
bevor sie die Welt in Besitz nimmt,
als lasse sie uns Zeit,
uns innerlich auf das Dunkel einzustimmen.
Die Dämmerung ist die tägliche Einladung an uns,
langsamer zu werden
und nach und nach
die Dinge des Tages aus der Hand zu legen.
Antje Sabine Naegeli
Freitag, 1. November 2019
Der November - im Gedenken an Simeon
Ach,dieser Monat trägt den Trauerflor...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten.Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Was man besaß,weiß man,wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet,Freunde.Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb,dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Erich Kästner
❤❤❤❤
Liebste Kat,
das Foto oben habe ich anlässlich eines Besuchs bei Simeon auf dem Friedhof gemacht. Es erinnerte an die Bilder, die ich durch Deine Erzählungen über diesen strahlenden Sohn im Herzen trug. Es war der 1. November 2011 und ich brachte Möni Blumen für den Geburtstag am nächsten Tag.
Blumen auch für Dich, liebste Kat, denn ich wußte um Deinen unendlichen Schmerz und wir waren Schwestern im Leid geworden.
Heute, 8 Jahre später lese ich in Deiner Gedenkseite für Simeon und finde Deine Gedanken von eben diesem Vortag des 1. Geburtstages Deines Sohnes im Licht, die ich gerne hier mit allen teilen möchte, die mit Dir um Deinen Jungen trauern.
Ich bin sehr dankbar, dass ich Simeons Mutter sein durfte. Simeon war ein Geschenk des Lebens an eine Mutter. Ich bin dankbar für jeden Tag und jede Stunde. Dankbar, dass ich für ihn da sein durfte. Dass er mir vom Leben anvertraut war. Dankbar für jedes Wort und jeden Blick, jede Geste, jede Berührung, für jede Erfahrung, für das Glück und für die Wunder, die ich mit Simeon und durch Simeon erleben durfte.
Ich weiß nicht, wie ich den morgigen Tag verbringen werde. Nichts passt. Es ist ein Tag des Erinnerns an die Schönheit des Lebens, an das Glück, an die Zukunft, die sein sollte und doch nicht sein durfte. Es ist ein Tag der Sehnsucht und der Trauer über die Vergeblichkeit des Sehnens.
Ich bitte alle, die Simeon kannten und ihn irgendwie, jeder auf seine Weise sicher, mochten oder gern hatten: Haltet morgen einen kleinen Moment inne und schenkt Simeon einen kleinen Gedanken des Erinnerns. Es ist sein Geburtstag. Er wäre so gern mitten unter uns allen.
In Trauer und Liebe
Kat
Sei von Herzen umarmt und gestützt!
In Stille und traurig mit Dir
Deine Gabi
http://www.simeon-stojanov.de/
Donnerstag, 31. Oktober 2019
The Real Me
Make it up every step of the way
It’s not a movie or a book or a screenplay
Always trying just to keep my cool
Instead of taking it in like a first-time fool
Put my hand on the wheel and drive
We’ve only one chance to get it right
So I’ve been looking for the real me
Just as soon as I find it, I’ll set it free
Tried to dance on the highest wire
Lost my vision walking straight through the fire
It’s a wound that in time will heal
And no one said you have to see to feel
Everyone in disrepair
Every shadow that takes us there
Fades away when the fire dies
Now I’m standing up for the very first time
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