"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Sonntag, 31. März 2019
Jede Sekunde ...
Jede Sekunde verlässt jemand diese Welt.
Das Alter hat damit nichts zu tun.
Wir sind alle in dieser Linie, ohne es zu merken.
Wir wissen nie, wie viele Menschen vor uns sind.
Wir können nicht nach hinten gehen.
Wir können nicht aus der Linie heraustreten.
Wir können die Linie nicht vermeiden.
Also während wir in der Schlange warten -
Genieße jeden Moment.
Mach den ersten Schritt.
Setze Prioritäten
Nimm dir Zeit.
Mach andere Glücklich.
Mach kleine Dinge groß.
Lass jemanden lächeln.
Liebe soviel wie es geht.
Halte Frieden.
Sag deiner Familie wie sehr du sie Liebst.
Bereue nichts
Lebe dein Leben!
NN
Samstag, 30. März 2019
Mutter Erde / Friday for Future
MUTTER ERDE
Sie wurde geboren, ist auch noch nicht gestorben und ich frag mich trotzdem, ob sie lebt. Und wenn wir heute nichts unternehmen, ist es morgen nicht vielleicht, sondern ganz sicher schon zu spät.
Mutter Erde; Ihre Meere: Schmutzig. Dort wo gestern Fische schwammen fängt sich Müll an anzusammeln. In den Mägen der Bewohner liegt kein Essen, dafür liegt unser Müll dort schwer vergraben. All das Plastik ist so schwer zu kauen. All das Grauen so schwer zu verdauen. Sie wissen nicht wohin damit, was sollen sie dagegen tun, wenn sie doch nur ein paar Fische sind.
Mutter Erde; Ihre Tiere: sterben – aus! So viele Arten verschwanden, ihre Lebensräume kamen durch fremde Hände abhanden. Dort wo vorher ein Tierreich war, ist heut‘ ein dichtes Netz von Straßen und Beton. Eisbären schwimmen einsam mit leeren Blicken auf übergebliebenen Schollen davon. Davon ins Unbekannte. Davon in die Zukunft. In welche?
Mutter Erde; Ihr Klima: Fiebrig. Das Thermometer steigt und steigt, doch keine Hilfe weit und breit. Nur gelangweiltes Wegschauen, es sei nur Fieber, kein allzu großes Kaliber. Und manch einer redet bei dieser gefährlichen Erkältung von einer Verfälschung. Ja Mr. Trump, die Fakten hat er leider nicht auf der Hand, denn eins ist klar, wenn es so weiter geht ist Mutter Erde bald verbrannt.
Mutter Erde; Ihre Lüfte: Grau. Grade eben war die Luft noch rein, ja so sollt's doch eigentlich sein. Kein Blau im Himmel. Grade eben war hier noch Natur, doch jetzt ist alles zugebaut, wenn man in die Höhe schaut. Still. Grade eben sangen hier noch Vögel. Und jetzt ist hier kein Gesang, alles was man hört ist der Klang vom Untergang.
Mutter Erde; Ein paar ihrer Menschen: Haben dann ganz viele Träume. Träume von einer besseren Zukunft. Ja von einer überhaupt existierenden Zukunft. Doch vor jedem Traum, steht ein meterhoher Zaun. Es scheint als gäb’s da kein‘ Weg vorbei, als sei da kein Durchgang, als ging es nur daneben den Berg ab entlang. Doch durch die vielen Drahtmaschen kann ich einen Blick erhaschen. Denn ja! Man kann noch etwas ändern, in allen Ländern dieser Welt, wenn man sich zusammenstellt.
Wenn wir uns alle an die eigene Nase fassen und es nicht bei Besuchen zum Demozug belassen.
Wenn wir unser aller Verhalten überdenken und versuchen die Zukunft aktiv in eine andere Richtung zu lenken.
Und wenn ich sage wir, dann seid das nicht nur ihr und ich, sondern natürlich auch die Politik. Wir sind zwar viele, doch für hohe Ziele braucht es Menschen, die am Hebel sitzen. Menschen, die mit Gesetzen unter die Arme greifen, sodass wir nicht noch tiefer in den Klimawandel reiten. Menschen, die uns verstehen und ernst nehmen. Die mit uns aufstehen, anstatt unfähig zu zusehen.
Und dennoch: Jeder der mich kennt weiß ich bin kein perfekter Mensch.
Auch ich bin verantwortlich. Ich fahre Auto. Ich fliege gerne in die Ferne. Ich produziere Müll. Und ja ich esse sogar Avocados.
Und Umweltschutz nervt mich. Er ist anstrengend. Er macht mir keinen Spaß. Und Demos. Demos machen mir keinen Spaß. Ich wär‘ grade auch lieber in der Schule, als mich in engen, lauten Menschenmassen zu befinden.
Und wenn jemand eine in Plastik verpackte Gurke kauft und dann sofort zehn Ökomenschen aus Büschen mit erhobenem Zeigefinger angerannt kommen, dann ist das natürlich nervig. Alles was uns vorschreibt was wir zu tun und zu lassen haben nervt. Aber versteht das nicht falsch, ich bin einer dieser Menschen, die angerannt kommen. Aber ich mach das ja nicht, weil es mir Spaß macht. Ich find‘ Umweltschutz nicht toll oder cool. Umweltschutz ist ja auch kein Hobby. Kein Hobby, das man zweimal in der Woche praktiziert und nach Lust und Laune auch mal ausfallen lässt.
Umweltschutz ist vielmehr dieser nervige Streber, der der immer einmal- mehr-alles besser weiß als du. Der, der sich ungefragt in jede Diskussion einmischt. Der, der mit seinem Klugscheißergeschwätz sogar dem Lehrer auf die Nerven geht.
"Und ich halte nichts von Umweltschutz"
Umweltschutz kann man nicht „finden". Denn letztendlich ist es dem Umweltschutz egal wie du ihn findest.
Denn am Ende bleibt er trotz allem eins: wichtig und nötig.
Denn am Ende hat er vor allem eins: recht.
Umweltschutz ist ein Kampf mit der Politik, mit der Gesellschaft und an erster Stelle mit sich selbst. Und Kämpfe sind immer ätzend. Aber eben nicht immer ohne Grund, sondern auch manchmal mit festem Boden.
Und damit bleibt die Frage: Was machen wir nun mit dem nervigen Umweltschutz? Mit dem kleinen Geschwisterchen, das überall und immer mitkommen will?
Es würde schon langen ihm die Hand zu geben, ihn einzuladen und hören was er zu sagen hat. Umweltaktivisten die Notwendigkeit nehmen mit erhobenem Zeigefinger herumzulaufen.
Wir müssen ihm uns annähern und umsetzen. Denn dann nervt er auch nicht mehr.
Wenn wir keine Gurken und Plastikfolie kaufen, dann kommt auch niemand angerannt.
Wenn die Politik uns hilft umweltbewusster zu leben und anfängt den Umweltschutz öfter mit einzubeziehen, dann kommen wir auch nicht mehr freitags lauthals angerannt.
Und gemeinsam sind wir laut. Und gemeinsam können wir Augen öffnen.
Und ich bin nicht perfekt, aber ich bin bereit mich zu ändern. Auch, wenn Veränderungen immer anstrengend sind.
Denn
Mutter Erde. Sie wurde geboren, ist auch noch nicht gestorben und ich frag mich trotzdem, ob sie lebt. Und wenn wir heute nichts unternehmen, ist es morgen nicht vielleicht, sondern ganz sicher schon zu spät.
Mutter Erde. Auf ihr wurde ich geboren – auf ihr will ich sterben.
Auf ihr. Nicht mit ihr.
Lisa Heubach trug diesen Text am vergangenen Fridays For Future Stuttgart vor.....
Gestern demonstrierten wir hier in Berlin unter 25.000 Schülerinnen und Schülern für Klimaschutz! "Friday for Future" - ist eine Bewegung, die mich sehr berührt und die meine große Unterstützung hat.
Wäre Florian bei diesen jungen Menschen? Ja, er wäre es und ich wäre stolz auf ihn und würde ihn in jeder Hinsicht unterstützen.... Fragt Ihr Euch solche Fragen auch???
Mittwoch, 27. März 2019
Montag, 25. März 2019
Hinter den Zaunaltären
hinter den zaunaltären
an der herzwand
inmitten der sprachlosen blüten
hast du dich angesiedelt
und bist geblieben
- Hermann Josef Schmitz -
an der herzwand
inmitten der sprachlosen blüten
hast du dich angesiedelt
und bist geblieben
- Hermann Josef Schmitz -
Mittwoch, 6. März 2019
Blockpause
Es ist wieder soweit: die Sonneninsel lockt uns und wir freuen uns auf ruhige Tage am Meer. Zeit zum Lesen, Musik zu hören, Zeit für Gespräche und viel Zeit in der Natur zu verbringen - das ist wunderbar!
Wer sich für Zypern interessiert: Hier ein tolles Buch, eine wirkliche Empfehlung!
Lawrence Durrell (1957/2000), Bittere Limonen. Erlebtes Cypern, Rowohlt TB-V., Rnb.Der 1912 in Indien geborene Erzähler und Dramatiker Durrell war nach Reisen durch Griechenland und Ägypten, wo er auch als Presseattaché tätig war, von 1953 bis 1956 als Lehrer und später als Presseattaché auf Zypern. Neben dem Werk von Colin Thubron ist auch dieses Buch ein Klassiker. Durrell schildert sein Leben aus der Sicht eines konservativen Bürgers des Empire. In diesem Buch schildert er unter anderem äußerst farbig Trinkgelage mit Zyprioten oder lange Hauskaufpalaver, alles thematisiert vor dem Hintergrund des sich anbahnenden Befreiungskrieges gegen die britische Kolonialherrschaft. Gleichzeitig ist dieses Buch ein Reiseführer, in dem insbesondere der Nordteil der Insel um Kerýneia/Girne in all seiner Schönheit beschrieben wird. Hier in der Nähe in Bellapais wohnte der Autor während seiner Zeit auf Zypern. Insgesamt ein äußerst empfehlenswertes, sehr gut zu lesendes und mit feinem Humor geschriebenes Buch!
Bis bald und bleibt gesund!
Gabriele
Montag, 4. März 2019
Aus: Kindertotenlieder
In des
Waldes heil´gem Schweigen
Werd´ ich
meine Kinder sehn,
In den
Knospen, an den Zweigen
Werd´ ich
meine Kinder sehn.
In saphirnen
Wiegen schaukelt
Mutter Luft
ihr Frühlingskind;
In den
Knospen, an den Zweigen
werd´ ich
meine Kinder sehn.
In den
Blumen, in der Sonne
Wenden
Kinderaugen zu
Und im Wind
sich kindisch neigen,
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Wo durchs
grüne Laubesgitter
Golden
bricht der Sonnenstrahl,
In der
Sonnenstäubchen Reigen
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Wo im Nest
sich Tauben schmiegen,
Fische
schlüpfen hin im Bach,
Schmetterling´
aus Blumen stiegen,
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Schlank vor
mir emporgewachsen
Als Zypress´
und Pinie,
Mit Gebärden
fremd und eigen
Werd´ ich
meine kinder sehn.
An der
Stelle meines Bildes,
das im Spiegel
von Kristall
Mir der Bach
allein will zeigen,
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Wenn ich
meine Augen schließe,
kann ich
fühlen sie sind nah;
In des
Herzens heil´gem Schweigen
Werd´ ich
meine Kinder sehn.
Friedrich
Rückert
Sonntag, 3. März 2019
Luftige Botschaft
Einen Ballon
lass ich steigen
geb ihm mit
af die Reise
einen versiegelten Brief
er soll fliegen
so weit
meine Gedanken
ihn tragen
soll den Finder
schön grüßen
ihm sagen
dass einer
der ihn nicht kennt
an ihn denkt
Peter Schiestl
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