In des
Waldes heil´gem Schweigen
Werd´ ich
meine Kinder sehn,
In den
Knospen, an den Zweigen
Werd´ ich
meine Kinder sehn.
In saphirnen
Wiegen schaukelt
Mutter Luft
ihr Frühlingskind;
In den
Knospen, an den Zweigen
werd´ ich
meine Kinder sehn.
In den
Blumen, in der Sonne
Wenden
Kinderaugen zu
Und im Wind
sich kindisch neigen,
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Wo durchs
grüne Laubesgitter
Golden
bricht der Sonnenstrahl,
In der
Sonnenstäubchen Reigen
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Wo im Nest
sich Tauben schmiegen,
Fische
schlüpfen hin im Bach,
Schmetterling´
aus Blumen stiegen,
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Schlank vor
mir emporgewachsen
Als Zypress´
und Pinie,
Mit Gebärden
fremd und eigen
Werd´ ich
meine kinder sehn.
An der
Stelle meines Bildes,
das im Spiegel
von Kristall
Mir der Bach
allein will zeigen,
werd´ ich
meine Kinder sehn.
Wenn ich
meine Augen schließe,
kann ich
fühlen sie sind nah;
In des
Herzens heil´gem Schweigen
Werd´ ich
meine Kinder sehn.
Friedrich
Rückert
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