"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Donnerstag, 28. Mai 2009
Vergangene Tage
Vergangene Tage
Oft in der stillen Nacht,
Eh des Schlummers Band mich umsponnen,
Gern denk' ich an Licht und Pracht
Von Tagen, die längst verronnen;
An Lachen und Leid
In der Kinderzeit,
An Worte, die Liebe gesprochen;
Glutaugen, die blind und erloschen sind,
Und Herzen, die nun gebrochen. -
So in der stillen Nacht,
Eh des Schlummers Band mich umsponnen,
In Trauer denk' ich der Pracht
Von Tagen die längst verronnen.
Und schwingt dann die Kette sich
Der Freunde in meine Gedanken,
Die nach und nach um mich
Wie Blätter im Herbstwind sanken
Dann dünk' ich mich fast
Ein einsamer Gast
Im Festsaal nach dem Feste;
Die Lichter sind fort,
Die Kränze verdorrt,
Verschwunden die anderen Gäste.
So in der stillen Nacht,
Eh des Schlummers Band mich umsponnen,
In Trauer denk' ich der Pracht
Von Tagen, die längst verronnen.
Thomas Moore
Foto: John Behan, irischer Künstler
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