http://www.youtube.com/watch?v=MV_BNrw-ucM&feature=related "I will find you"...
Heute vor 11 Jahren um diese Zeit saßen Florian und Eimear im Flugzeug von Berlin nach Dublin. Eimear erzählte, dass Florian in die Wolken unter sich sah und sagte: "So stelle ich mir den Himmel vor". Nur vier Tage später trat er seinen Weg ins Licht an....
Wir waren früh aufgestanden, sehr früh, saßen verschlafen am Tisch, Eimear rieb sich die Augen, wollte nicht frühstücken. Nur Florian war sichtlich wach und freute sich auf Dublin, auf das Nach-Hause-Kommen. Es würde ein sonniger Tag werden, ein weiterer Sonnentag nach den vielen, die wir hier genossen hatten - unsere letzten gemeinsamen Tage. Schnell war das Gepäck verstaut und noch jahrelang sah ich die beiden auf der Rückbank sitzen... Eimear ihren Kopf auf Florians Schulter und Florian, der aus dem Fenster sah.
Wie sehr liebte ich ihn, ohne es ihm in diesen Tagen noch so zeigen zu können, wie ich dies früher konnte.
Er war erwachsen, er gehörte jetzt zu Eimear.. und doch waren unsere Herzen sich so nah geblieben.
Es sollte ein kurzer Abschied sein - kürzer als die letzten. "..Weihnachten bin ich wieder hier - versprochen. No tears!" Ich weiß nicht mehr, worüber wir sprachen, während wir auf den Aufruf der Maschine warteten. Dann umarmten wir uns. Florian mußte sich zu mir herabbücken, um mich in die Arme zu nehmen. Ein fester Druck seiner Arme. Noch einmal nahm ich sein Gesicht in die Hände und küßte ihn auf die Wangen und streichelte sein Haar. "Komm schnell wieder, love"... Dann gingen die beiden durch die Sperre und entschwanden aus unserem Blick. Florian für immer!
Heute vor 11 Jahren!
Das letzte gemeinsame Foto, zwei Tage vor der Abreise... ein gespenstisches Bild, wie ein Blick in die Zukuft: Mein fragender Blick, Florians fast verzweifelter Gesichtsausdruck.. .Hatten unsere Seelen doch eine Ahnung?
Alle, die fortgehen
Durch die Glastür aufs Rollfeld
Durch die Bahnhofssperre
Die sich umdrehen winken
Deren Blicke zu Boden sinken
Deren Gestalten
Langsam undeutlich werden
Alle sind du.
Du stehst bei mir
Wendest dich ab gehst fort
Wirst kleiner und kleiner
Seit wann
Seit dein Tod mir am Hals hing
Mir die Kehle zudrückte
Stehst du immer wieder bei mir
Wendest dich ab gehst fort
Den Bahnsteig entlang
Rollfeldüber
Wirst kleiner und kleiner
Stehst da
Wendest dich ab.
Durch die Glastür aufs Rollfeld
Durch die Bahnhofssperre
Die sich umdrehen winken
Deren Blicke zu Boden sinken
Deren Gestalten
Langsam undeutlich werden
Alle sind du.
Du stehst bei mir
Wendest dich ab gehst fort
Wirst kleiner und kleiner
Seit wann
Seit dein Tod mir am Hals hing
Mir die Kehle zudrückte
Stehst du immer wieder bei mir
Wendest dich ab gehst fort
Den Bahnsteig entlang
Rollfeldüber
Wirst kleiner und kleiner
Stehst da
Wendest dich ab.
(Marie Luise Kaschnitz)
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