„Oft
fragen wir verzweifelt oder gar zornig nach dem Sinn allen Leidens. Eine
endgültige Antwort vermögen wir nicht zu geben Doch zeigt sich bereits in der
Blickrichtung, mit der wir unsere Lage betrachten, die eigene Einstellung
gegenüber dem Unveränderlichen. Niemand von uns bleibt davon verschont, einmal
in harten Zeiten schmerzlich bis auf den Grund der eigenen Person geprüft zu
werden. Nach den Momenten, in denen wir uns ohnmächtig fühlen, kommen Zeiten,
in denen wir die Kräfte der Seele und die Weite des Geistes neu entdecken. Wir
spüren geradezu körperlich, dass wir im besten Sinne menschlich und berührbar
sind. Wer Angst, Zweifel und Schmerzen zulassen kann, wird sie als
Lebenszeichen wahrnehmen, die uns wichtige Bereiche des Daseins erschliessen.
Natürlich gelangen wir zu dieser Einsicht nicht sofort. Doch die Erfahrung der
Tiefe stärkt den Blick nach offen, und wir entdecken einen bisher unbekannten
Weg.“
Thomas Romanus
Bild: Little Skellig
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