Sonntag, 1. Dezember 2013

zum 1. Advent




Worauf warten wir ?

--auf die Geburt des göttlichen Kindes
--auf den Neubeginn
--auf das seelische Urbild der Erneuerung von Sein und Sinn.

Gott wird Kind, davon erzählen nicht nur die christlichen Religionen. Die schöpferische Macht erscheint neu im Schwächsten ,im Gefährdetsten, erscheint im  Ausgeliefertsten:
dem „götttlichen Kind“.
Ein seelisches Bild für die Suche nach unserer Mitte.
Manchmal, vor allem in Zeiten in denen ein Lebensabschnitt zu Ende geht und ein neuer erscheinen möchte, fühlen wir uns kraft- und hilflos, zu nichts fähig, gelähmt, möchten sogar manchmal sterben. Uns halten alte Verletzungen, Verwundungen, unrealistische Einstellungen, Ängste , Unsicherheiten gefangen. Das ist die Zeit, in der nach alter Vorstellung der Mond gestorben, in die Unterwelt eingegangen ist. Schwarz trauert die Nacht um ihn, dunkel ist es in der Seele des Menschen, der das Sterben des Fruchtbaren erlebt und den selbst Todessehnsucht und Furcht  packt.
 Doch die Seele will zu neuem Leben sich wandeln .Will wie die Mondsichel zurück am Himmel erscheinen. Wie Muttermond zurückkehren. So wächst auch nach der Nacht die  Kraft des Mütterlichen, Nährenden, Spendenden , Fruchtbarkeit bringenden der Seele wieder zu.. Der Mensch lebt. Er atmet auf. Befreit, beglückt. Er spürt, wie das silberne Schiff im Meer seiner Seele  sich füllt mit Gaben, Geschenken der großen Mutter, - so wie das Kind zu Weihnachten beschenkt wird.  Das Schöpferische ist wieder erwacht, wird mehr und mehr, heller, strahlender, voller denn je.

Das Schöpferische wird neu geboren, es kann eine Zeit  gesteigerter Aktivität und Kreativität sein- eine Zeit neuer Beziehungen oder die Hinwendung zu neuen Aufgaben, Ideen. Natürlich wird diese Zeit nicht anhalten, Zeit wandert weiter. Der Mond wird nach dem 13. Tag wieder abnehmen, das ist das Schicksal, das ewige Auf und Ab. Aber die große Kraft des Weiblichen, die Fruchtbarkeit des Lebens kehrt zurück, immer wieder aufs neue gebiert sie ihr Kind- unermüdlich,. Das ist gewiss. Das ist das Geheimnis der Seele, dass die Menschen im Wandel des Mondes und in der Geburt des göttlichen Kindes feiern, dass sie umjubeln mit Tanzen und feiern- ein Mysterium, das neugeborene Leben, das göttliche Kind im Licht seiner Mutter. 


Text von Irene zum 1. Advent 2004

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