Lieber Rainer,
ich freue mich sehr, dass ich diesen berührenden Text, den Du nach Mateos Tod in einem kleinen Büchlein schriebst, lesen und zu seinem 15. Todestag hier weitergeben darf!
...."Ganz besonders erinnere ich mich an
ein frühes Erlebnis mit Dir, lieber Mateo, und denke jedes Mal daran, wenn ich
dort vorbeigehe. Du warst noch sehr klein, konntest kaum laufen, es war Sommer,
heiß, aber schön, im flachen Wasser mit Dir zu sein. Um uns huschten viele
kleine und größere Fische, und Du machtest mir unmissverständlich klar, dass Du
so einen haben wolltest. Wie sollte ich das ohne Angel oder Netz anstellen? Na,
man kann's ja mal versuchen. Also Brot in die linke Hand und die rechte lauernd
im Wasser. Du schautest aufmerksam zu, so im Wasser sitzend. Ich musste die
Fische mit ausgestreutem Brot in Deine Nähe dirigieren. Ja, und dann, ich wusste
gar nicht, wie ich das gemacht hatte, war einer in meiner Hand! Ich konnte ihn
Dir präsentieren, und Du wolltest ihn streicheln. Es schien ein richtig
"auserwählter" Fisch zu sein, er ließ sich alles gefallen und wusste vielleicht,
dass ihm nichts passieren und ich ihn nach einer Weile zu den anderen entlassen
würde. Was ich so stark erinnere, war Deine grenzenlose, unbändige, mitreißende
Freude. Und Du konntest Dich so freuen! Der Mund wurde immer breiter, Deine
blauen Augen schienen zu leuchten, Dein helles Lachen war ansteckend, es
vibrierte in Deinem kleinen Körper. Ich sehe Dich immer dort im Wasser und die
Fische, von denen ich nie wieder einen fangen konnte, und meine Freude ist nun
eine stille, immer wieder erinnerte Herzensfreude - mögest Du Deine Freude doch
weiterhin irgendwo ausdrücken können!....."
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