Samstag, 16. April 2011

Abwesenheit

Mögest du erkennen, dass Abwesenheit erfüllt ist von verborgener Gegenwart, dass nichts je verloren ist oder je vergessen.

Mögen die Abwesenden in deinem Leben sich mit dem Widerhall der Ewigkeit füllen.
Mögest du um dich herum das geheime Anderswo spüren,
wo die Gegenwarten derer wohnen, die dahingegangen.

Mögest du großzügig sein in deinem Annehmen von Verlust.

Möge der wunde Quell des Kummers sich in ein stetiges Fließen von Gegenwart verwandeln.

Möge dein Mitgefühl bis zu jenen reichen, von denen wir niemals erfahren.

Mögest du den Mut haben, für die Ausgeschlossenen zu sprechen.

Mögest du zum gnädigen und leidenschaftlichen Ich deines eigenen Lebens werden.

Mögest du dein Geheimnis nicht entwürdigen durch dürre Worte oder falsche Zugehörigkeit.

Mögest du umfasst werden von Gott, in dem Morgen- und Abenrot eins sind.
Möge deine Sehnsucht ihre Träume bewohnen im Großen Zugehören.

John o´Donohue Benedictus: das Buch der irischen Segenswünsche

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