Dienstag, 17. Mai 2011

Gebannt starr' ich auf ferne schwarze Wolken


Gebannt starr' ich auf ferne schwarze Wolken,
Und klagend schweift mein Herz
Im ruhelosen Wind dahin.
Wenn Du nicht sprichst, will ich mein Herz
In Schweigen hüllen und es dulden.
Stille will ich sein und harren
Wie die Nacht, so sternenwach, und,
Tief das Haupt gebeugt, geduldig warten.

Ganz sicher wird der Morgen tagen,
Das Dunkel wird in Nichts zergehen,
Und Deine Stimme strömt hernieder,
Wie goldne Quellen bricht sie aus dem Himmel.
Dann wachsen Flügel Deinen Worten,
Aus allen meinen Vogelnestern
Schwingt sich Dein Lied, und Deine
Melodien brechen in Blumen
Hervor aus allen meinen Waldesgründen.

Rabindranath Tagore (1861-1941)

Keine Kommentare: