Mittwoch, 8. Februar 2012

Heut hab ich dich im Traum gesehn


Heut hab ich dich
im Traum gesehen.
Du tratest durch
Die Tür, die altvertraute,
und warst so still und jünger als vordem.
Ein Lächeln kam
von dir zu mir,
doch leise wehrend
hieltest du die Hand.
Und als ich sehnend
dir entgegen wollte,
wichst du zurück,
das Lächeln, das verschwand
und Dunkelheit umhüllte
das Bild
das Traumbild
das verblich.
Ein weher Schmerz
blieb mir zurück
und stieß mich
in den grellen Tag.

Rainer Maria Rilke

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh, wie ich mir das wünschte - einmal nur, einmal im Traum meinen Stephan zu sehen,
in stiller Umarmung
Anneliese

Gabriele hat gesagt…

Ich wünsche es Dir, liebe Anneliese, von Herzen. Diese Dinge geschehen nicht, wenn wir es "wollen", sie geschehen, wenn wir es "brauchen". Das ist meine Erfahrung. Irgendwann wird Stephan Dich im Traum besuchen!
Alles Liebe und Gute
Gabriele