Mittwoch, 6. Juni 2012

When time stands still


Die Tage des Erinnerns haben begonnen: Heute vor 12 Jahren holten wir Florian und Eimear abends um 22.30 Uhr am Flughafen Schönefeld ab.
Fast auf den Tag - einen Monat später - kam Florian, von Eimear und ihren Eltern begleitet, in einem Sarg zurück aus Dublin und wieder standen wir auf dem Flughafen um die gleiche Zeit; Florian kam mit der gleichen Maschine. 

Vom Augenblick unserer Begegnung bis zu seinem Tod trennten uns nur 25 Tage! 
Auch nach 12 Jahren ist es wie ein böser Traum...

Ich trage diese Daten unter meiner Haut - ich brauche keinen Kalender, um zu wissen, wann sie beginnen. Ich spüre es an meiner inneren Gehetztheit, an meinem Puls der zu schnell schlägt, an meinen unruhigen Nächten.. Heute vor 12 Jahren kam Florian! Heute vor 12 Jahren begann unser Abschied - mit glücklichen, sonnig-schönen Tagen. Wir wußten nichts, wir waren ahnungslos. Wir dachten, es läge noch ein ganzes Leben vor uns!
Heute werde ich an seinem Grab stehen. 

Eimear wird dieses Jahr noch heiraten....
 
Auch wenn die lautlosen Tränen unseres Herzens nach und nach versiegen und wir uns mehr oder weniger wieder in unser Leben finden, bleibt in  uns ein Ort der dem Verschwundenen  vorbehalten ist. Niemand sonst wird je den Schlüssel zur Tür dieses Ortes erhalten.

John O‘Donohue

2 Kommentare:

ninifee hat gesagt…

Ich kann dich so gut verstehen :-(
Bei uns ist es jedes Jahr der 20. November, wo diese Erinnerungen und Gedanken hochkommen...
Am 19. November feierten wir noch fröhlich den Geburtstag meiner Schwester, am nächsten Morgen verbrannte mein Neffe (den ich quasi mit aufgezogen habe) nach einem Unfall bei lebendigem Leibe in seinem Auto...Christian wurde nur 23 Jahre alt...Dieses Jahr jährt sich der 11.Todestag, aber wenn die Gadanken kommen, kommt es einem vor,als wäre es gestern...
Ich fühle mit dir.
LG,Gudrun

Anonym hat gesagt…

In stiller Umarmung,
Anneliese