"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Montag, 8. August 2011
Klage
Ich ging durch die Menge
und stieß an unselige Dinge,
durch meine Finger rieselte Staub.
Ich kam in den Schatten des Waldes,
ein Vogel flatterte einsam,
und aus dem lautlosen Moos
blühte das rötliche Kraut.
Ich bleibe die fremde Gestalt
in meines Zimmers befremdlichem Raum,
ich bin eine Zwergin unter den Aufrechten.
Wer reicht ihn mir nieder,
des Himmels lieblichen Saum?
Paula Ludwig
aus: P.L.: Der himmlische Spiegel, 1927
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