"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Montag, 31. Oktober 2011
Federn
"Ich habe eine Vogelfeder gefunden, länglich und grau. Mit kleinen runden Tupfen wie Geheimbuchstaben. Ich habe sie in meinem Nachttisch vergraben und hüte sie gut. Vielleicht weiß der Vogel, der sie verlor, dass ich sie aufbewahre? Vielleicht, eines Tages, fragt er bei mir an und klopft an mein Fenster: 'He du, hast du meine Feder gefunden? Ich verlor sie irgendwann im letzten Sommer, als ich hoch in der Luft über euren Schornsteinen schwebte'."
Roswitha Fröhlich
Ich glaube an Federn als Boten!
Foto: Ute Leser
Sonntag, 30. Oktober 2011
Stürmische Zeiten
Manchmal gibt es Zeiten, bei denen wir sagen: „Das ist das ideale
Leben!” Wir segeln sozusagen mit Rückenwind, mit der Sonne im
Gesicht—alles läuft wie geplant, alles sieht wunderbar aus. Dann
... plötzlich ändert sich das Wetter in unserem Leben und wir befinden
uns in der Mitte eines Sturms.
Ein paar Stürme des Lebens sind wie Hurrikane: sie geschehen nicht
oft, aber wenn sie losbrechen, dauern sie relativ lang und können ernste
Schäden verursachen. Tatsächlich gibt es in manchen Situationen nur
eine Option nach einem Hurrikan: die Trümmer wieder aufzuräumen
und alles neu aufzubauen. Der Tod eines Familienmitgliedes,
der Kampf gegen Krebs, ein Unfall, der eine permanente Lähmung
verursacht, eine lange Depression, längere Arbeitslosigkeit oder eine
Scheidung könnte wie ein Hurrikan sein, der auf unser Leben
zerstörerisch wirkt.
Welche Folgen haben diese Ereignisse auf unsere Lebenshaltung?
Zerbrechen wir an den Stürmen, oder wachsen wir an diesen Schwierigkeiten?
Um sicher durch die Stürme des Lebens zu segeln und auch während einer
unangenehmen Reisezeit zu wachsen, ist es hilfreich, zwei Gedanken zu berücksichtigen, ohne Dogmen aus ihnen zu machen.
Der erste hat mit unsere Bereitschaft zu tun, innerlich auf alles vorbereitet zu sein:
Früher oder später werden wir auch einmal mit schlimmem Wetter rechnen müssen. Wenn wir uns von der Erwartung lösen, alles läuft so wie wir es uns wünschen, dann sind wir vorbereitet.
Der zweite Gedanke führt zu einem Vorsatz: Was auch passiert, wir haben keine Angst vor der Zukunft denn wir wissen das alles einen Sinn hat.
Warum ist diese Haltung hilfreich? Weil es entscheidend ist, zu welcher Persönlichkeit wir im Laufe unseres Lebens durch die verschiedenen Lebensstürme herangereift sind. Es spielt keine Rolle wieviel Geld oder Erfolg wir haben.
Nur wenn unsere Vertrauen zum Leben erhalten bleibt, wir unseren Mut und unsere Bereitschaft zur Liebe nicht aufgeben, haben die Lebensstürme ihren Sinn erfüllt. Am Ende unserer Reise zählen die Stunden in denen wir geliebt haben. Die Augenblicke in denen wir wirklich glücklich waren. Die Momente in denn wir anderen Trost gaben und Herzen berührt haben. Diese Zeit trägt dazu bei, das wir Wurzeln bilden, die tief greifen und uns in stürmischen Zeiten festen Halt geben.
(Rolf Marohn)
Bild: J. Rapaci
Samstag, 29. Oktober 2011
Diese Leere
Wie leer ist es, da, wo etwas war
Wo WAS war?
Etwas, was nicht mehr da ist
Und ist es nicht mehr da?
Warum nicht?
Und wirklich nicht?
Kann es nicht wieder da sein?
Darf es nicht wieder da sein?
Wie groß muss gewesen sein,
Was da war,
dass alles jetzt,
wenn es vielleicht nicht mehr da ist
oder vielleicht nicht mehr da sein wird,
so leer ist, dass Leere in Leere
übergeht
oder untergeht
oder ruht?
Müsste Ruhe nicht eigentlich anders sein
als das, was leer ist
und doch kalt ist,
obwohl das Leere nicht kalt sein kann
als das, was leer ist
und doch noch brennt,
obwohl das Leere nicht brennen kann
als das, was leer ist,
und doch den Hals zuschnürt,
obwohl das Leere den Hals nicht zuschüren kann.
Was ist es also?
Erich Fried
Für alle, die in diesen Tagen besonders schwer tragen. Für Dich, liebe Andrea, für Dich, liebe Kathrin, die Ihr beide verwaiste Töchter geworden seid.
Bild: Stanca Kordic
Freitag, 28. Oktober 2011
Mit dem Tode Wand an Wand
Die Nebel fallen in das Land.
Ach, mit dem Tode Wand an Wand
Wohnt jeder, der das Leben fand.
Nur wenn wir uns die Lippen reichen,
Ist das der Nacht ein Feuerzeichen,
Und auch die letzten Nebel weichen.
Max Dauthendey
Zum Tod Deiner Mutter, liebe Kathrin. Ich wünsche Dir die Kraft, die Du für diese Tage benötigst und meine Gedanken begleiten Dich.
Ich grübe mir gern in die Stille ein Grab
Ich fühle mich tot, als war' ich erfroren,
Als hätt' sich die Welt zu sterben verschworen.
Ich grübe mir gern in die Stille ein Grab
Und warte begraben deine Wiederkehr ab.
Vom langen Warten versteinen die Wangen
Doch lebt auch im Stein noch ein sehnend Verlangen.
Ich weiß nur, dass ich nichts fühlen will;
Vielleicht steht dann endlich das Warten still.
Der Wind, der heult vor den nächtlichen Toren,
Als würde da draußen nur Unglück geboren.
Er klagt wie ein Hund in die Leere hinein,
Und stets drängen Hunger und Sehnsucht herein.
Max Dauthendey
Zum plötzlichen Tod Deiner Mutter, liebe Andrea. Ich bin traurig mit Dir und wünsche Dir alle Kraft der Welt!
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Wo die Nebel brüten im Tal
Wo die Nebel brüten im Tal
unterm Herbstlaub
schwermütig lag ich...
Dein Antlitz ist ein Kornfeld
auf dem die Sonne liegt
und die Ähren schwer sind...
Wo dein Fuß über die Erde sprang,
holen die Lerchen ihren Jubel.
Dein Blut ist wie Wein von fernen Inseln,
die ruhelos wandern in blauen Wellen.
Wie der Frühling
geht deine Stimme über die Hügel
rührend an schlafenden Klängen.
Hoch schlägt es aus Tälern!
Ich möcht dir eine Blume schenken,
die immer duftet.
Paula Dehmel, 1862 - 1918
For tomorrow's day
If I die tomorrow,
say then to the trees
how much I loved you.
Say it to the wind
that climbs up into the tree
or out of the branches falls,
how much I loved you.
Say it to the child
that is yet young enough to understand.
Say it to the animal,
perhaps just by looking at it.
Say it to the houses of stone,
say it to the city
how dear you were to me.
But don't tell a single person,
they wouldn't believe it.
They wouldn't want to believe that
just a man
just a woman
that a person a person
could love as much as I loved you.
Hans Andreus
say then to the trees
how much I loved you.
Say it to the wind
that climbs up into the tree
or out of the branches falls,
how much I loved you.
Say it to the child
that is yet young enough to understand.
Say it to the animal,
perhaps just by looking at it.
Say it to the houses of stone,
say it to the city
how dear you were to me.
But don't tell a single person,
they wouldn't believe it.
They wouldn't want to believe that
just a man
just a woman
that a person a person
could love as much as I loved you.
Hans Andreus
Du bist der Himmel und du bist das Nest
Du bist der Himmel und du bist das Nest.
Herrlicher du, im Nest ist deine Liebe.
Sie umschließt mit Farben, Tönen, Wohlgerüchen
meine Seele.
Da kommt die Morgenfrühe, den goldnen Korb in ihrer Rechten,
und trägt den Kranz der Schönheit, um schweigend ihn als Krone
der Erde aufzusetzen.
Da kommt die Abendstunde über Wiesen, die einsam,
von Herden schon verlassen sind; pfadlos kommt sie,
bringt im goldnen Krug das kühle Nass des Friedens her
vom Westmeer der Ruhe.
Doch dort, wo unendlich sich breitender Himmel
die Seele zum Fluge verlockt, herrscht weißer Strahlenglanz
des Makellosen.
Dort ist nicht Tag noch Nacht, nicht Form noch Farbe,
Und nie auch nur ein Wort.
Rabindranath Tagore (1861-1941)
Für Dich, liebe Kathrin, in diesen unendlich schweren Stunden und für Deine Mutter in der Zwischenwelt.
Möge sie Frieden finden. Die Kerzen brennen heute für Euch.
Herrlicher du, im Nest ist deine Liebe.
Sie umschließt mit Farben, Tönen, Wohlgerüchen
meine Seele.
Da kommt die Morgenfrühe, den goldnen Korb in ihrer Rechten,
und trägt den Kranz der Schönheit, um schweigend ihn als Krone
der Erde aufzusetzen.
Da kommt die Abendstunde über Wiesen, die einsam,
von Herden schon verlassen sind; pfadlos kommt sie,
bringt im goldnen Krug das kühle Nass des Friedens her
vom Westmeer der Ruhe.
Doch dort, wo unendlich sich breitender Himmel
die Seele zum Fluge verlockt, herrscht weißer Strahlenglanz
des Makellosen.
Dort ist nicht Tag noch Nacht, nicht Form noch Farbe,
Und nie auch nur ein Wort.
Rabindranath Tagore (1861-1941)
Für Dich, liebe Kathrin, in diesen unendlich schweren Stunden und für Deine Mutter in der Zwischenwelt.
Möge sie Frieden finden. Die Kerzen brennen heute für Euch.
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Spätherbst
Der graue Nebel tropft so still
Herab auf Feld und Wald und Heide,
Als ob der Himmel weinen will
In übergroßem Leide.
Die Blumen wollen nicht mehr blühn,
Die Vöglein schweigen in den Hainen,
Es starb sogar das letzte Grün,
Da mag er auch wohl weinen.
Hermann Allmers
Dienstag, 25. Oktober 2011
Lob der Dankbarkeit
„Dies ist ein schöner Augenblick, denn es ist ein Augenblick des Dankes, und ich kenne kein glücklicheres Gefühl als das der Dankbarkeit.
Erfreulicher Weise ist Dankbarkeit eine Eigenschaft und Gabe, die man sich zuschreiben und derer man sich rühmen darf, ohne hoffärtig zu erscheinen, und dass vielleicht am meisten sie mir geholfen hat, meines Lebens froh zu sein.
Niemand ist dankbarer als ein Leidender, ja, man könnte sagen, dass Dankbarkeit der Leidensfähigkeit entstammt, und dass sich die Fähigkeit zu ihr danach bemisst, wie tief einer gelitten hat….“
Zitat aus „Lob der Dankbarkeit“ von Thomas Mann
Sommer, der so fröhlich war
Sommer der so fröhlich war,
Er entlässt der Vögel Schaar,
Tausend Stare weiter ziehn,
Tausend Lieder jetzt entfliehn.
Auf der Wiese, die verblüht,
Noch der Himmel einsam glüht,
Wie die Sehnsucht, die nie stirbt
Und um neue Lieder wirbt.
Sitzt das Herz am rechten Fleck,
Fällt's nicht wie ein Herbstblatt weg.
Wechselt auch der Baum sein Kleid,
Lieb kennt keine Jahreszeit.
Max Dauthendey
Montag, 24. Oktober 2011
Nachbarn
Im Herbst sammelte ich alle meine Sorgen
und vergrub sie in meinem Garten.
Und als der April wiederkehrte und
der Frühling kam, die Erde zu heiraten,
da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen,
nicht zu vergleichen mit allen anderen Blumen.
Und meine Nachbarn kamen, um sie anzuschauen,
und sie sagten zu mir:
Willst du uns, wenn der Herbst wiederkommt,
zur Saatzeit, nicht auch Samen dieser Blumen geben,
damit wir sie in unseren Gärten haben?
Khalil Gibran
Sonntag, 23. Oktober 2011
Eifriger Frost
Samstag, 22. Oktober 2011
Vorübung für ein Wunder
Vor dem leeren Baugrund
mit geschlossenen Augen warten
bis das alte Haus
wieder dasteht und offen ist
Die stillstehende Uhr
so lange ansehen
bis der Sekundenzeiger
sich wieder bewegt
An Dich denken
bis die Liebe
zu dir
wieder glücklich sein darf
Das Wiedererwecken
von Toten
ist dann
ganz einfach
Erich Fried
mit geschlossenen Augen warten
bis das alte Haus
wieder dasteht und offen ist
Die stillstehende Uhr
so lange ansehen
bis der Sekundenzeiger
sich wieder bewegt
An Dich denken
bis die Liebe
zu dir
wieder glücklich sein darf
Das Wiedererwecken
von Toten
ist dann
ganz einfach
Erich Fried
Freitag, 21. Oktober 2011
Unaufhörlich
Dumm
sich
die Tränen
zu trocknen
bevor man
aufhört
zu weinen
Aber
man muß sie
trocknen
um zu versuchen
ob man nicht doch
aufhören kann
zu weinen
Oder
man darf
überhaupt
nicht mehr
aufhören
wollen
zu weinen´
Erich Fried
sich
die Tränen
zu trocknen
bevor man
aufhört
zu weinen
Aber
man muß sie
trocknen
um zu versuchen
ob man nicht doch
aufhören kann
zu weinen
Oder
man darf
überhaupt
nicht mehr
aufhören
wollen
zu weinen´
Erich Fried
Lieben heißt....
Lieben heißt,
das größte Glück zu empfinden,
das Gott uns geschenkt hat.
Lieben heißt,
einander anzunehmen,
mit allen Stärken und Schwächen.
Lieben heißt,
sich anzusehen und zu wissen,
was der andere fühlt.
Lieben heißt,
sich über jeden
gemeinsamen Tag zu freuen.
Lieben heißt,
gemeinsam lachen und
gemeinsam traurig sein.
Lieben heißt auch.
loszulassen,
wenn der Tag gekommen ist.
Lieben heißt auch,
zu trauern, weiterzuleben,
in der Hoffnung, sich wiederzusehen.
Das ist meine Liebe.
Maria Höll-Fiebrandt
Bright Star
Bright star, would I were stedfast as thou art--
Not in lone splendour hung aloft the night
And watching, with eternal lids apart,
Like nature's patient, sleepless Eremite,
The moving waters at their priestlike task
Of pure ablution round earth's human shores,
Or gazing on the new soft-fallen mask
Of snow upon the mountains and the moors--
No--yet still stedfast, still unchangeable,
Pillow'd upon my fair love's ripening breast,
To feel for ever its soft fall and swell,
Awake for ever in a sweet unrest,
Still, still to hear her tender-taken breath,
And so live ever--or else swoon to death.
....
Wo Schönheit ist, ist Freude auch für immer:
Es wächst die Lieblichkeit, und sie wird nimmer
In nichts vergehn. Sie wird für uns behalten
Ein stilles Fleckchen, wird im Schlafe walten,
In süßem Traum, in froh gesundem Leben ….
John Keats
Ein wunderschöner Film über Poesie, Liebe und Verlust!
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Allerseelen
Grau wolkenerfüllt die Himmelsräume,
Geschwärzt von Nässe die fahlen Bäume.
Der Morgen ist wie der Abend verlassen,
Und nur der Regen lebt auf den Straßen.
Die Leute, die hinaus sich wagen,
Die seh' ich Totenkränze tragen.
Und alle hin zu den Friedhöfen gehen,
Wo für Stunden die Toten heut auferstehen.
Und höre ich nachts den Regen gießen,
So sehe ich Gräber, die sich nicht schließen:
Herzwünsche, die wir lebend begraben,
Die zu verschütten wir nicht genug Erde haben.
Max Dauthendey
Das leuchtende Herbstwetter will nicht recht zu diesen
Trauertagen passen - und doch gedenken wir morgen
ALLER SEELEN!
Geschwärzt von Nässe die fahlen Bäume.
Der Morgen ist wie der Abend verlassen,
Und nur der Regen lebt auf den Straßen.
Die Leute, die hinaus sich wagen,
Die seh' ich Totenkränze tragen.
Und alle hin zu den Friedhöfen gehen,
Wo für Stunden die Toten heut auferstehen.
Und höre ich nachts den Regen gießen,
So sehe ich Gräber, die sich nicht schließen:
Herzwünsche, die wir lebend begraben,
Die zu verschütten wir nicht genug Erde haben.
Max Dauthendey
Das leuchtende Herbstwetter will nicht recht zu diesen
Trauertagen passen - und doch gedenken wir morgen
ALLER SEELEN!
Kleine Prinzen
In unserer Welt
aus Granit
finden kleine Prinzen
kein Zuhause.
Sie erbitten
den Biss
einer Schlange,
um ihre Hülle
abzustreifen,
zu schwer
für ihren Weg
zu den Sternen.
Um zurückzukehren
zu ihrer
einsamen Rose,
die ihnen mehr ist
als tausend Rosen
dieser Erde.
Uns schicken sie
den Glanz
ihrer Sterne,
den wir nur
mit unseren Herzen
sehen.
Renate Salzbrenner
Für Dich, liebe Andrea zum heutigen Tag der Geburt Deines geliebten Lukas - ein Engel, ein kleiner Prinz!
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Aufhebung
Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so dass man wieder
einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
Das wäre schon
fast wieder
Glück
Erich Fried
Für Dich, liebe Kathrin in diesen schweren Tagen des Abschieds.
aus: Seneca
„Bedenke auch, dass es kein Beweis von Größe ist, im Glück sich stark zu erweisen, wenn im Leben alles günstig verläuft. Des Steuermanns Kunst erprobt sich nicht bei ruhigem Meer und bei günstigem Wind: etwas Widrigen muß sich zeigen, dann erst kann der Mut sich bewähren. Laß dich nicht niederbeugen, stehe fest; welche Last dir auch von oben auferlegt werden mag, trage sie nur; nur der erste Ansturm ist schreckhaft. Nichts ärgert das Geschick mehr als Gleichmut!“
*******
„Halte niemals jemanden für glücklich, der vom Glück abhängt! Auf Zerbrechliches stützt sich der, welcher an dem Freude hat, was von außen kommt. Die Freude wird verschwinden, wie sie gekommen ist. Doch was aus dem Innern kommt, ist zuverlässig und sicher, es bereichert sich noch und begleitet uns bis ans Lebensende“....
Seneca
*******
Danke, liebe Birgit, für diese schöne Collage!
Dienstag, 18. Oktober 2011
Du selbst sein
Du selbst sein
in hellen Augenblicken
in den dunklen
Abgründe aus halten
in der Schwebe schauen nach Licht
dich zu lösen aus Lähmung
Annemarie Schnitt
Ein wundervoller, wertvoller Text von A. Schnitt, denn sie beschreibt mit wenigen Worten, was Trauernde in diesen schweren Tagen durchleben müssen: Das Aushalten der dunklen Abgründe, das Straucheln und die Suche nach dem rettenden Licht, bei sich selbst zu bleiben, sich nicht in der Tiefe der Trauer und des Schmerzen zu verlieren - und uns schließlich aus der Lähmung dieser Tage zu lösen.
Ich fühle mich wie nach einer schweren Krankheit. Langsam genese ich, strecke mein Gesicht der Sonne entgegen und bin froh, lebendig zu sein!
in hellen Augenblicken
in den dunklen
Abgründe aus halten
in der Schwebe schauen nach Licht
dich zu lösen aus Lähmung
Annemarie Schnitt
Ein wundervoller, wertvoller Text von A. Schnitt, denn sie beschreibt mit wenigen Worten, was Trauernde in diesen schweren Tagen durchleben müssen: Das Aushalten der dunklen Abgründe, das Straucheln und die Suche nach dem rettenden Licht, bei sich selbst zu bleiben, sich nicht in der Tiefe der Trauer und des Schmerzen zu verlieren - und uns schließlich aus der Lähmung dieser Tage zu lösen.
Ich fühle mich wie nach einer schweren Krankheit. Langsam genese ich, strecke mein Gesicht der Sonne entgegen und bin froh, lebendig zu sein!
I love you, Son
'I love you, Son'. Beyond words that can even begin to tell him how much. I hold him and his happiness within my heart each and every day. I am so proud of him and so thankful to the years that have given me so much to be thankful for. If I were given a chance to be anything I wanted to become, there's nothing I would rather be...than his mother. And there is no one I would rather have...as my son.
Laurel Atherton
From Ireland.
Thank you so much Kerstin!
Fotos: Florian am 17.10.1998 hier in Berlin. Es war der letzte gemeinsame Geburtstag!
Montag, 17. Oktober 2011
Sternenuhren
Wenn Kinder
vor den Eltern gehen
wenn Schicksal
Zeit nicht lesen kann
wenn Lebensuhren
ihre schlagende Stunde
schweigend bereuen
wenn Weltenuhren
von der Erinnerung
an eine lebendige
Zukunft träumen
werden Sternenuhren
uns dann irgendwann
wieder vereinen?
mit lieben Gedanken an Florian
von Ute
Danke, liebe Ute!
A new star was born
Haeven sent you.......
Name: Florian
geboren 17.10.1976 um 11.27 Uhr
Größe 54 cm
Gewicht 3.600 g
Haare viele und dunkel
Ohren klein und anliegend
Augen blau
Kopfumfang 40 cm
Mund breit
Stimme piepsend
Aus meinem Tagebuch 1976:
....."Man würde Dich sicherlich nicht als hübsches Baby bezeichnen, aber als ich aus der Narkose erwachte und man Dich mir zeigte und mir sagte, Du seist mein Sohn, da warst Du bestimmt das schönste Baby auf der ganzen Welt!
Du hast ganz schrecklich unter der Geburt gelitten. Dein Kopf ist sehr groß geschwollen und Du hast dicke blutunterlaufene Äugchen. Du siehst aus wie ein kleiner Boxer nach etlichen harten Runden oder – wie Dein Vater Dich sofort nannte – wie ein kleiner Nußknacker!
Ich habe versucht zu erfahren, wie schwer Deine erlittenen Verletzungen, Dein Geburtstrauma ist, man kann mir bisher nichts verbindliches sagen. Gestern war ich darüber sehr geknickt und deprimiert, aber als dich Dich abends auf meine Brust gelegt bekam, Du ganz ruhig – mit einem Fäustchen im Mund – schliefst, da habe ich mir vorgenommen zuversichtlich zu sein und mir zu sagen, daß alles gut gehen wird.
Ich kann Dir, mein kleiner Nußknacker-Murkel überhaupt nicht beschreiben, wie lieb ich Dich habe – vielleicht auch weil Du mir so viele Sorgen machst, Du nicht ein problemloses Baby geworden bist, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Wenn Du mich durch Deine dicken blutunterlaufenen Äuglein anschaust, dann weiß ich, wie sehr Du unsere Liebe und Pflege brauchen wirst....".
Es ist jetzt 11.27... in einer anderen Zeit und nichts fehlt mir heute so sehr, wie dieser Sohn!
Name: Florian
geboren 17.10.1976 um 11.27 Uhr
Größe 54 cm
Gewicht 3.600 g
Haare viele und dunkel
Ohren klein und anliegend
Augen blau
Kopfumfang 40 cm
Mund breit
Stimme piepsend
Aus meinem Tagebuch 1976:
....."Man würde Dich sicherlich nicht als hübsches Baby bezeichnen, aber als ich aus der Narkose erwachte und man Dich mir zeigte und mir sagte, Du seist mein Sohn, da warst Du bestimmt das schönste Baby auf der ganzen Welt!
Du hast ganz schrecklich unter der Geburt gelitten. Dein Kopf ist sehr groß geschwollen und Du hast dicke blutunterlaufene Äugchen. Du siehst aus wie ein kleiner Boxer nach etlichen harten Runden oder – wie Dein Vater Dich sofort nannte – wie ein kleiner Nußknacker!
Ich habe versucht zu erfahren, wie schwer Deine erlittenen Verletzungen, Dein Geburtstrauma ist, man kann mir bisher nichts verbindliches sagen. Gestern war ich darüber sehr geknickt und deprimiert, aber als dich Dich abends auf meine Brust gelegt bekam, Du ganz ruhig – mit einem Fäustchen im Mund – schliefst, da habe ich mir vorgenommen zuversichtlich zu sein und mir zu sagen, daß alles gut gehen wird.
Ich kann Dir, mein kleiner Nußknacker-Murkel überhaupt nicht beschreiben, wie lieb ich Dich habe – vielleicht auch weil Du mir so viele Sorgen machst, Du nicht ein problemloses Baby geworden bist, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Wenn Du mich durch Deine dicken blutunterlaufenen Äuglein anschaust, dann weiß ich, wie sehr Du unsere Liebe und Pflege brauchen wirst....".
Es ist jetzt 11.27... in einer anderen Zeit und nichts fehlt mir heute so sehr, wie dieser Sohn!
Danke
Wenn das Herz zerreißt in dem verzweifelten Schrei:
Ich wünschte, du wärest bei mir! -
dann muß ich mein Herz ganz weit aufmachen,
um dich bei mir zu spüren, mich von dir trösten zu lassen.
***************UH
Danke, von Herzen, liebe Uschi. Ein wunderschönes Geschenk!
Danke Euch allen für die vielen Kerzen, für die tröstenden Worte, für Eure Freundschaft, Verbundenheit und Eure Begleitung!
Happy Birthday in Heaven beloved Florian
Die Fahrt ins Erinnern
die Fahrt zu dir
zum Geburtstag ans Grab
eine Fahrt ins Erinnern
wo Zeit und Raum zerfließen
bleibt unauflösbar
ein Lächeln ein Gruß
eine Geste ein Wort
bleibt ein Gegenüber
deutlicher denn je
Annemarie Schnitt
Sonntag, 16. Oktober 2011
Stolen Child
Where dips the rocky highland
Of Sleuth Wood in the lake
There lies a leafy island
Where flapping herons wake
The drowsy water-rats
There we've hid our faery vats
Full of berries
And of reddest stolen cherries
Come away, o human child
To the waters and the wild
With a faery, hand in hand
For the world's more full of weeping
Than you can understand.
Where the wave of moonlight glosses
The dim grey sands with light
By far off furthest Rosses
We foot it all the night
Weaving olden dances
Mingling hands and mingling glances
Till the moon has taken flight
To and fro we leap
And chase the frothy bubbles
Whilst the world is full of troubles
And is anxious in its sleep.
Where the wandering water gushes
From the hills above Glen-Car
In pools among the rushes
That scarce could bathe a star
We seek for slumbering trout
And whispering in their ears
Give them unquiet dreams
Leaning softly out
From ferns that drop their tears
Over the young streams
Away with us he's going
the solemn-eyed
He'll hear no more the lowing
Of the calves on the warm hillside
Or the kettle on the hob
Sing peace into his breast
Or see the brown mice bob
Round and round the oatmeal chest.
For he comes, the human child
To the waters and the wild
With a faery, hand in hand
For the world's more full of weeping
Than you can understand.
Lyrics by W.B. Yeats
Können Blumen schlafen?
Können Blumen schlafen? Ist der Mond ein Mann?
Bindet man im Hafen auch das Wasser an?
Fallen Sterne runter? Wem gehört der Wind?
Gehen Wellen unter? Warst du auch ein Kind?
Kann man Liebe malen? Gibt es bunten Schnee?
Wie erzählt man Zahlen? Warum tun Schmerzen weh?
Krieg' ich auch mal Sorgen? Guckt der liebe Gott?
Ist es weit bis morgen? Gibst du mir Kompott?
Weißt du kein Gedicht mehr? Werde ich bald groß?
Brauch ich dich dann nicht mehr?
Warum weinst du denn bloß?
Miriam Frances
Heute bricht mein Herz, wenn ich diesen Text lese und diese Fotos anschaue.. Alles lag vor uns, alles schien möglich...
Dass dieses Kind, das dabei war, die Welt zu erblicken und
zu erobern, eines Tages ein Foto in einem Bilderrahmen sein
würde, das war in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen,
das ist in der Lebensplanung keiner Mutter und keines Vaters vorgesehen ...
Es schmerzt so sehr - besonders in diesen Tagen.
"There aren’t enough words in all the languages in the world to express the sorrow of losing a child."
Samstag, 15. Oktober 2011
In the arms of an angel
Heute besuchen wir Florian zusammen mit Lion, der diesen wunderschönen Stein bemalt hat!
Lion, unser Enkelkind und
Malia, seine Schwester, die auch einen Stein für Florian bemalt hat: http://www.youtube.com/watch?v=Ft9qJ9NteQI&feature=related
Beide Steine haben wir heute zu Florians Grab gebracht.
Möge Florian seine Arme immer beschützend über alle halten, die wir lieben!
Ein welkes Blatt
Ein welkes Blatt - und jedermann weiss: Herbst.
Fröstelnd klirren die Fenster zur Nacht.
O grüne Welt, wie grell du dich verfärbst!
Schon raschelt der Winter im Laube.
Und die Vögel haben, husch, sich aus dem Staube
gemacht.
Wie letzte Früchte fielen ihre Lieder vom Baum.
Nun haust der Wind in den Zweigen.
Die Alten im Park, sie neigen
Das Haupt noch tiefer. Und die Liebenden
Schweigen.
Bald sind alle Boote im Hafen.
Die Schwäne am Weiher schlafen
Im Nebellicht.
Sommer - entflogener Traum!
Und Frühling - welch sagenhaft fernes Gerücht!
Ein welkes Blatt treibt still im weiten Raum,
Und alle wissen: Herbst
Mascha Kaléko
1907 - 1975
Freitag, 14. Oktober 2011
Niemand weiß...
Niemand weiß um das Erstaunen,
das Dein Kind in Dir weckte:
Dein Herz eine vollkommene Wiege,
seine Gegenwart zu fassen.
Innen und Außen wurden eins,
während neue Wellen von Liebe
Deine Seele immer weiter überraschten.
Jetzt sitzt Du beraubt
in einem Alptraum,
Deine Augen blind
vom Anblick eines Grabes,
das kein Vater, keine Mutter jemals sehen dürfte.
Du wirst diese Abwesenheit
tragen wie ein geheimes Zeichen
und Dich untentwegt fragen,
warum
solch eine junge Seele
so früh heimgeführt wurde.
Lass die stummen Tränen fließen,
und wenn Deine Augen sich klären,
wirst Du vielleicht erkennen,
dass Dein ewiges Kind zum unsichtbaren Engel
wurde,
der Vater und Mutter Deines Herzens ist
und den Mond überredet, über das Meer der Tränen
ein neues Geschenk zu schicken.
John o'Donohue
das Dein Kind in Dir weckte:
Dein Herz eine vollkommene Wiege,
seine Gegenwart zu fassen.
Innen und Außen wurden eins,
während neue Wellen von Liebe
Deine Seele immer weiter überraschten.
Jetzt sitzt Du beraubt
in einem Alptraum,
Deine Augen blind
vom Anblick eines Grabes,
das kein Vater, keine Mutter jemals sehen dürfte.
Du wirst diese Abwesenheit
tragen wie ein geheimes Zeichen
und Dich untentwegt fragen,
warum
solch eine junge Seele
so früh heimgeführt wurde.
Lass die stummen Tränen fließen,
und wenn Deine Augen sich klären,
wirst Du vielleicht erkennen,
dass Dein ewiges Kind zum unsichtbaren Engel
wurde,
der Vater und Mutter Deines Herzens ist
und den Mond überredet, über das Meer der Tränen
ein neues Geschenk zu schicken.
John o'Donohue
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Eine Kerze für Florian
Wenn Ihr mögt, könnt Ihr eine Kerze anzünden - für Florian oder auch für Menschen, die Euch fehlen, die Ihr vermißt und denen Ihr Licht schenken wollt!
http://tagesspiegel.trauer.de/Florian-Grard/Gedenken/260839.html
O, wie hab ich dich so lieb
O, ich hab dich so lieb
Dein Goldblond nimmt nur
Meinen Hauch an.
Aber ich mag mich
Dir nicht nahen…
Die großen Blutbuchen
Meiner Träumerei
Färben meine Nächte.
Ich bin Wasser!
Immer schlägt die wilde Wille
An mein Herz.
Über dunkel Gestein
Und schweigende Erde
Muss ich.
Über Gottes Grab.
Wie schmerzt mich meine Trauer.
Else Lasker-Schüler
Mittwoch, 12. Oktober 2011
No frontiers
If life is a river and your heart is a boat
And just like a water baby, born to float,
And if life is a wild wind that blows way on high,
And your heart is Amelia dying to fly,
Heaven knows no frontiers and I've seen heaven in your eyes
And if life is a bar room in which we must wait,
'round the man with his fingers on the ivory gates,
Where we sing until dawn of our fears and our fates,
And we stack all the dead men in self addressed crates,
In your eyes faint as the singing of a lark,
That somehow this black night,
Feels warmer for the spark,
Warmer for the spark,
To hold us 'til the day,
When fear will lose its grip,
And heaven has its way,
Heaven knows no frontiers,
And I've seen heaven in your eyes
If your life is a rough bed of brambles and nails,
And your spirit's a slave to man's whips and man's jails,
Where you thirst and you hunger for justice and right,
And your heart is a pure flame of man's constant night,
In your eyes faint as the singing of a lark,
That somehow this black night,
Feels warmer for the spark,
Warmer for the spark,
To hold us 'til the day when fear will lose its grip,
And heaven has its way,
When all will harmonise,
And know what's in our hearts,
The dream will realise
Heaven knows no frontiers,
And I've seen heaven in your eyes.
Du warst ein Kind der Hoffnung
Du warst ein Kind der Hoffnung
unsere Liebe umhüllte dich
unsere Fantasie schmückte dein Leben aus.
Du warst ein Kind der Freude,
wie eine Blüte ging unser Herz auf,
denn wir erwarteten dich voll Sehnsucht.
Du warst ein Kind des Lebens.
Wir wollten Leben weitergeben
und uns selbst beschenken lassen.
Du bleibst unser Kind.
Doch du bist ein Kind der Sehnsucht,
das zu einem Kind der Trauer wurde.
Du bist gesegnet du Kind der Hoffnung
der Freude und des Lebens.
Und mit dir ist gesegnet unsere Trauer um dich.
NN
unsere Liebe umhüllte dich
unsere Fantasie schmückte dein Leben aus.
Du warst ein Kind der Freude,
wie eine Blüte ging unser Herz auf,
denn wir erwarteten dich voll Sehnsucht.
Du warst ein Kind des Lebens.
Wir wollten Leben weitergeben
und uns selbst beschenken lassen.
Du bleibst unser Kind.
Doch du bist ein Kind der Sehnsucht,
das zu einem Kind der Trauer wurde.
Du bist gesegnet du Kind der Hoffnung
der Freude und des Lebens.
Und mit dir ist gesegnet unsere Trauer um dich.
NN
Dienstag, 11. Oktober 2011
Dante's Prayer
And all the paths were overgrown
When the priests of pride say there is no other way
I tilled the sorrows of stone
I did not believe because I could not see
Though you came to me in the night
When the dawn seemed forever lost
You showed me your love in the light of the stars
Cast your eyes on the ocean
Cast your soul to the sea
When the dark night seems endless
Please remember me
Then the mountain rose before me
By the deep well of desire
From the fountain of forgiveness
Beyond the ice and the fire
Cast your eyes on the ocean
Cast your soul to the sea
When the dark night seems endless
Please remember me
Though we share this humble path, alone
How fragile is the heart
Oh give these clay feet wings to fly
To touch the face of the stars
Breathe life into this feeble heart
Lift this mortal veil of fear
Take these crumbled hopes, etched with tears
We'll rise above these earthly cares
Cast your eyes on the ocean
Cast your soul to the sea
When the dark night seems endless
Please remember me...
How could we forget you, Florian!
Irischer Segen John O'Donohue
"...Es dauert lange bis die Trauer ins Leben integriert wird - nicht, wie viele meinen, endlich wieder aufhört. Die Trauer hört niemals ganz auf, sie verändert sich, wird lebbar, wandelt sich in Liebe..."
Christine Fleck-Bohaumilitzky
It's possible..
It's possible I'm moving through the hard veins
of heavy mountains, like the ore does, alone;
I'm already so deep inside, I see no end in sight,
and no distance: everything is getting near
and everything getting near is turning to stone.
...
Rainer Maria Rilke
Foto: Stefanie Rabenschlag
http://mitbergblick.blogspot.com/
Ein blog, den ich Euch sehr empfehle!
of heavy mountains, like the ore does, alone;
I'm already so deep inside, I see no end in sight,
and no distance: everything is getting near
and everything getting near is turning to stone.
...
Rainer Maria Rilke
Foto: Stefanie Rabenschlag
http://mitbergblick.blogspot.com/
Ein blog, den ich Euch sehr empfehle!
Montag, 10. Oktober 2011
Für Florian
Ich werde nicht müde,
an dich zu denken,
von dir zu erzählen,
mich deiner zu erinnern,
von dir zu träumen.
Kristiane Allert-Wybranietz
Noch 7 Tage bis zu Deinem Geburtstag.....
Foto: Florian 1978 in Dubrovnik
an dich zu denken,
von dir zu erzählen,
mich deiner zu erinnern,
von dir zu träumen.
Kristiane Allert-Wybranietz
Noch 7 Tage bis zu Deinem Geburtstag.....
Foto: Florian 1978 in Dubrovnik
Trost
Siehst du ein Menschenkind in Tränen,
verhaltnes Schluchzen in der Brust,
so wolle ja nicht, ja nicht wähnen,
daß du mit Worten trösten mußt.
Vermeide es, ihn zu beraten;
geh weiter, aber sende dann
die Liebe, die in stillen Taten
ihm heimlich, heimlich helfen kann.
Berührt ein kalter Schall die Wunde,
so schmerzt er nur und heilt sie nicht;
der Trost wohnt nicht im leeren Munde,
er ist des Herzens tiefste Pflicht.
Vor einem Wort am rechten Orte
kehrt wohl der Harm beruhigt um,
doch wahrer Schmerz hat keine Worte,
und auch der wahre Trost ist stumm.
Karl May, 1900
Sonntag, 9. Oktober 2011
Leid und Freud
Wie Nacht und Tag
stehen Freud und Leid
nebeneinander
lösen sich ab
wie Töne im Lied
fließen ineinander über
berühren sich
überspringen sich
wie Steine im Spiel
bleiben im Wechsel
unverwechselbar
wie Tag und Nacht
Annemarie Schnitt
stehen Freud und Leid
nebeneinander
lösen sich ab
wie Töne im Lied
fließen ineinander über
berühren sich
überspringen sich
wie Steine im Spiel
bleiben im Wechsel
unverwechselbar
wie Tag und Nacht
Annemarie Schnitt
Stimme des anderen Tages
Wanderung, Wandlung, dieses
Eine ist gewiß:
Die Gärten des Paradieses,
die Täler der Finsternis
sind nicht so weit entfernte
Länder wie wir geglaubt,
und nicht jeder Ernte
stehen wir beraubt.
Tief in der Unrast Zonen,
eh wir die Furche ziehen,
ehe wir bauen und wohnen,
gehen wir so dahin
fast wie ungeboren
fast wie ohne Schuld,
keinem Ding verschworen,
wartend in Geduld ...
Und lauschen der Stimme des andern
Tages, der in uns beginnt
und hören nicht auf zu wandern,
bis wir verwandelt sind.
Marie-Luise Kaschnitz
Samstag, 8. Oktober 2011
Herbst
Rings ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.
Von hinnen geht die stille Reise,
Die Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben ausgesungen,
Und dürre Blätter sinken leise.
Die Vögel zogen nach dem Süden,
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen stets, die müden.
In dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir als hör' ich Kunde wehen,
dass alles Sterben und Vergehen
Nur heimlich still vergnügtes Tauschen.
Nikolaus Lenau
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.
Von hinnen geht die stille Reise,
Die Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben ausgesungen,
Und dürre Blätter sinken leise.
Die Vögel zogen nach dem Süden,
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen stets, die müden.
In dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir als hör' ich Kunde wehen,
dass alles Sterben und Vergehen
Nur heimlich still vergnügtes Tauschen.
Nikolaus Lenau
Freitag, 7. Oktober 2011
Eiserner Steg - Philipp Poisel
Für alle Liebenden, die auseinandergerissen wurden... Für Dich, liebe Olivia im Gedenken an Gunnar
Philipp Poisel und Matthias Schweighöfer. Lyrics:
Ich atme dich ein
Und nie wieder aus
Schließ dich in mein Herz
Lass dich nicht mehr raus
Ich trage dich bei mir
In meiner Brust
Hätt alle Wege verändert
Hätt ich sie vorher gewusst
Jetzt steh ich am Ufer
Die Flut unter mir
Das Wasser zum Halse
Warum bist du nicht hier
Ich will dich einmal noch lieben
wie beim allerersten Mal
Will dich einmal noch küssen
in deinen offenen Haaren / in deinem offenen Arm
Ich will einmal noch schlafen
schlafen bei dir
dir einmal noch nah sein
bevor ich dich
für immer verliere
Wer achtet auf mich jetzt
Dass ich mich nicht verlauf
Und wenn ich jetzt falle
Wer fängt mich dann auf
In all diesen Straßen
Kenn ich mich nicht mehr aus
Da ist niemand mehr der wartet
Der auf mich wartet
Zuhaus
Ich will dich einmal noch lieben
wie beim allerersten Mal
Will dich einmal noch küssen
in deinen offenen Haaren / in deinem offenen Arm
Ich will einmal noch schlafen
schlafen bei dir
dir einmal noch nah sein
bevor ich dich
für immer verliere
Ich will einmal, noch einmal, noch einmal
Noch kosten von dir
Will dich einmal noch atmen
Bevor ich dich
Für immer verliere
Für immer verliere
(Für immer)
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