Du bist der Himmel und du bist das Nest.
Herrlicher du, im Nest ist deine Liebe.
Sie umschließt mit Farben, Tönen, Wohlgerüchen
meine Seele.
Da kommt die Morgenfrühe, den goldnen Korb in ihrer Rechten,
und trägt den Kranz der Schönheit, um schweigend ihn als Krone
der Erde aufzusetzen.
Da kommt die Abendstunde über Wiesen, die einsam,
von Herden schon verlassen sind; pfadlos kommt sie,
bringt im goldnen Krug das kühle Nass des Friedens her
vom Westmeer der Ruhe.
Doch dort, wo unendlich sich breitender Himmel
die Seele zum Fluge verlockt, herrscht weißer Strahlenglanz
des Makellosen.
Dort ist nicht Tag noch Nacht, nicht Form noch Farbe,
Und nie auch nur ein Wort.
Rabindranath Tagore (1861-1941)
Für Dich, liebe Kathrin, in diesen unendlich schweren Stunden und für Deine Mutter in der Zwischenwelt.
Möge sie Frieden finden. Die Kerzen brennen heute für Euch.
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