Sonntag, 30. Oktober 2011

Stürmische Zeiten


Manchmal gibt es Zeiten, bei denen wir sagen: „Das ist das ideale
Leben!” Wir segeln sozusagen mit Rückenwind, mit der Sonne im
Gesicht—alles läuft wie geplant, alles sieht wunderbar aus. Dann
... plötzlich ändert sich das Wetter in unserem Leben und wir befinden
uns in der Mitte eines Sturms.

Ein paar Stürme des Lebens sind wie Hurrikane: sie geschehen nicht
oft, aber wenn sie losbrechen, dauern sie relativ lang und können ernste
Schäden verursachen. Tatsächlich gibt es in manchen Situationen nur
eine Option nach einem Hurrikan: die Trümmer wieder aufzuräumen
und alles neu aufzubauen. Der Tod eines Familienmitgliedes,
der Kampf gegen Krebs, ein Unfall, der eine permanente Lähmung
verursacht, eine lange Depression, längere Arbeitslosigkeit oder eine
Scheidung könnte wie ein Hurrikan sein, der auf unser Leben
zerstörerisch wirkt.
Welche Folgen haben diese Ereignisse auf unsere Lebenshaltung?
Zerbrechen wir an den Stürmen, oder wachsen wir an diesen Schwierigkeiten?
Um sicher durch die Stürme des Lebens zu segeln und auch während einer
unangenehmen Reisezeit zu wachsen, ist es hilfreich, zwei Gedanken zu berücksichtigen, ohne Dogmen aus ihnen zu machen.

Der erste hat mit unsere Bereitschaft zu tun, innerlich auf alles vorbereitet zu sein:
Früher oder später werden wir auch einmal mit schlimmem Wetter rechnen müssen. Wenn wir uns von der Erwartung lösen, alles läuft so wie wir es uns wünschen, dann sind wir vorbereitet.

Der zweite Gedanke führt zu einem Vorsatz: Was auch passiert, wir haben keine Angst vor der Zukunft denn wir wissen das alles einen Sinn hat.

Warum ist diese Haltung hilfreich? Weil es entscheidend ist, zu welcher Persönlichkeit wir im Laufe unseres Lebens durch die verschiedenen Lebensstürme herangereift sind. Es spielt keine Rolle wieviel Geld oder Erfolg wir haben.
Nur wenn unsere Vertrauen zum Leben erhalten bleibt, wir unseren Mut und unsere Bereitschaft zur Liebe nicht aufgeben, haben die Lebensstürme ihren Sinn erfüllt. Am Ende unserer Reise zählen die Stunden in denen wir geliebt haben. Die Augenblicke in denen wir wirklich glücklich waren. Die Momente in denn wir anderen Trost gaben und Herzen berührt haben. Diese Zeit trägt dazu bei, das wir Wurzeln bilden, die tief greifen und uns in stürmischen Zeiten festen Halt geben.

(Rolf Marohn)

Bild: J. Rapaci

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