Mittwoch, 18. Juli 2012

Das Ende ist mein Anfang

 Eine Filmempfehlung für heute Abend: ARTE 20.15 Uhr 



Einfühlsame Adaption der Lebenserinnerungen des "Spiegel"-Korrespondenten Tiziano Terzani mit Bruno Ganz, der sich auf das "letzte große Abenteuer" Tod vorbereitet.

Ein Film über das Sterben, der Kraft zum Leben gibt, denn das Einzige, was wirklich zählt, ist das Jetzt. So geht man nach dem Tod des großen alten Mannes nicht deprimiert aus dem Kino, sondern mit dem Wissen, etwas verändern, den eigenen Weg gehen zu können. Jo Baier, der hier die Enttäuschung über "Henri 4" vergessen lässt, inszeniert ohne Rückblenden und Ausflüge nach Asien die Geschichte eines faszinierenden Zeitgenossen, was der atmosphärischen Intensität dient, für die er einige interessante biografische und politische Fakten opfert.

Journalist und Buchautor Tiziano Terzani ruft seinen Sohn aus New York zu sich, um ihm von seiner Kindheit und Jugend zu erzählen, von seiner Tätigkeit als Asienkorrespondent und der Reise zu sich selbst aufgrund einer Krebserkrankung, die ihn in die Einsamkeit des Himalaya und einen Kosmos spiritueller Erfahrungen führte. In langen und sehr emotionalen Vater-Sohn-Gesprächen festigt sich die Bindung, werden alte Spannungen aufgelöst, Tabu-Themen wie die Auseinandersetzung mit dem Tod angegangen.

2 Kommentare:

Jenny hat gesagt…

Danke für den Tipp, ein Film, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Bin ebenfalls bereits im letzten Abschnitt meines Lebens, denke häufig nach, wie wohl mein Sterben sein wird.

Liebe Grüße von Jenny

Gabriele hat gesagt…

Liebe Jenny, mir fällt ein Gedicht von Mascha Kaleko ein.. die letzten Zeilen lauten:

Zwischen Vergehen und Wiederbeginnen
Liegt das Unmögliche. Und es geschieht.
Wie und Warum waren nie zu ersinnen.
Neu klingt dem Neuen das uralte Lied.

Geh nicht zu Grunde, den Sinn zu ergründen.
Suchst du nicht. Dann magst du finden.

Wir werden es wohl erst erfahren, wenn es soweit ist.
Ich fand den Film ganz "wunder"bar und sehr wahrhaftig!
Alles Liebe und Gute
Gabriele