Dienstag, 26. Oktober 2010

Wo die Nebel brüten

Wo die Nebel brüten im Tal
unterm Herbstlaub
schwermütig lag ich...

Dein Antlitz ist ein Kornfeld
auf dem die Sonne liegt
und die Ähren schwer sind...

Wo dein Fuß über die Erde sprang,
holen die Lerchen ihren Jubel.
Dein Blut ist wie Wein von fernen Inseln,
die ruhelos wandern in blauen Wellen.

Wie der Frühling
geht deine Stimme über die Hügel
rührend an schlafenden Klängen.
Hoch schlägt es aus Tälern!

Ich möcht dir eine Blume schenken,
die immer duftet.

Dehmel, Paula (31.10.1862-1918)

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