Freitag, 11. Juni 2010

Abschied nehmen



Abschied nehmen
sich trennen
aufgeben
einen Teil von sich selbst
etwas dem Wind überlassen
den Fluten, dem Wasser
das Sterben lernen
jeden Tag ein wenig
für das Neue, das folgt

(Margot Bickel)

Ihr Lieben, morgen fahre ich nun mit meinem Bruder zum 90igsten Geburtstag unserer Mutter.. wieder ein Abschied. Ich werde sie wohl zum letzten Mal sehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ruhe des Herzens

Wie heimlich glüht ein Bild
aus langer Dämm´rung:
Ein Sommerabend war´s
Im Heimatdorfe;
Noch lag ein Sonnenhauch
Auf Dach und Giebeln,
Und hell stand schon der Mond
In leeren Straßen.
Der Nachbar sprach ein Wort
Von Tau und Regen,
Er sprach zu seinem Weib
Drin in der Kammer;
Er zog das Fenster an,
Es klang der Riegel;
Ein erstes Sternlein trat
Aus lichtem Dunkel.
Aus fernen Gärten klang
Ein Mädchenlachen;
Ein letzter Nachhall dann
Und letzte Stille.
Und all die Sommerwelt
Ging wie ein Atem
Geruhig ein und aus
Durch meine Lippen.-

Nun weiß ich´s, da mein Haar
Beginnt zu bleichen:
Was damals ich geatmet, war
Das Glück.

Otto Ernst, 1907
Aus der Sammlung Leid und Leben

Mein lieber Sohn,

WAS DAMALS ICH GEATMET, WAR DAS GLÜCK:

Geblieben ist mir der wertvolle Schatz der Erinnerung an das Glück vergangener, wundervoller Jahre
mit dir,
mein Sohn, mein geliebter Sohn.

"Erinnerungen erzählen
von Liebe, von Nähe, die wir durch einen geliebten Menschen
erfahren durften.
Erinnerungen gehen nicht
ohne das heilige Versprechen
wiederzukehren,
wenn unser Herz sie ruft."

Mein Sohn, mein Herz ruft dich.

Deine Mutter

In der Tiefe meiner Seele wissend um den Schmerz der Liebe und der Sehnsucht

Anna Maria