"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Dienstag, 1. Juni 2010
Trauerweg
Mal ist der Trauerweg steinig, beklemmend,schwindelerregend
mit tödlichem Abgrund an seiner Seite,
mal kommt er weich federnd, Geborgenheit gebend
unter dem schützenden Laubdach des Waldes daher.
Mal ist er kurvenreich
mit Schleuder- und Driftgefahr,
mal schlängelt er sich sanfter mäandrierend
vom Gleithang zum Prallhang und von dort wieder zurück.
Mal ist er ein Labyrinth - endlos herumirrend, verwirrend,
mal führt er breit und geradeaus direkt
in das Abendrot und läßt ankommen
- für einen Moment.
Mal ist der Weg holprig, kaum gehbar,
jeder Schritt strauchelnd,
wie gut, wenn dann eine Hand da ist,
gereicht wird, hält, hilft.
Oft ist der Weg eine vielspuriger Bahn,
der Alltag, das Leben rast vorbei
während die Seele zum Geisterfahrer wird
im Verkehrsfluß des Lebens.
Der Trauerweg ist wahrlich
nichts für Angsthasen!
*************************UH
Foto: Wien, Zentralfriedhof, 2008
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