Mittwoch, 18. August 2010

Im Land der Feen

Unser Strand... menschenleer - fast immer!
Regenbogen... immer wieder begegneten sie uns.. Die Brücke ...
Florians Platz im Haus und unsere täglichen Geschenke vom Meer...
Landschaft in Donegal und unser cottage
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=C2UZReQGNVI

Nun sind wir in Donegal, wo Wind und Regenbogen zu Hause sind – Donegal, die wildeste Ecke der Insel. Regen und Sonne haben den Weg begleitet und erst als wir ankamen, entschloss der Himmel sich, uns einige wärmende Strahlen zu schicken, die wir dringend benötigten.

Der unter einem Stein vor der Haustür deponierte Schlüssel zum Cottage war schnell gefunden und als wir die Tür öffneten, schlug uns der Geruch eines Hauses, das monatelang leer stand, entgegen, was in mir einen inneren Zweikampf zwischen dem vorgefundenen Zustand und der Freude über die schlichte Schönheit auslöste.
Die Sonne war unsere größte Unterstützerin, denn nachdem wir Betten und Teppiche auf die Steine draußen gelegt hatten, sie durch Fenster und Türen in das Häuschen einliessen, entstand nach kurzer Zeit eine wohlige Atmosphäre.

Je mehr wir auf Entdeckung gehen, desto besser gefällt uns dieser Ort, an dem wir nun die restlichen Tage in Irland verbringen werden.

Im Garten steht ein Fairytree – ein Feenbaum. So jedenfalls hat es der frühere
Eigentümer gesagt. Iren würden nie wagen, Hand an einen solchen Baum zu legen.. und in den „Dornbüschen“ – also den Rosenstöcken lebt das kleine Volk der Feen.
Ich denke darüber nach, was gesehen sein mag, dass Ulrike, die dieses Cottage mit Fritz bewohnen wollte, sterben musste. Ich denke oft an sie hier an diesem Ort. Unsere Schicksale haben uns zusammengeführt, die Verluste um die geliebten Menschen: Florian und Ulrike

Ich lese die Gedichte von W.B. Yeats, an dessen Grab wir auf dem Weg standen:

Come away, o human child!
To the waters and the wild
With a faery, hand in hand,
For the world’s more full of weeping
than you can understand

Komm heran, Oh Menschenskind!
Zu den Wassern und der Wildnis
Hand in Hand mit einer Fee,
Denn die Welt ist weit mehr voller Tränen,
als Du verstehen kannst.



Die Inschrift auf W.B. Yeats’ Grab lautet:

Cast a cold eye
On life, on death
Horsemann, pass by!

Wirf einen kalten BlickAuf das Leben. Auf den Tod.
Und dann, Reiter, zieh weiter.


Wir erkunden unsere Umgebung und stellen fest, dass es leider keinen direkten Weg vom Haus hinunter in die Bucht gibt. Dafür finden wir die herrlichsten Brombeeren, die uns für nasse Füße und eine frühzeitige Umkehr belohnen.

Unsere Nachbarin Betty, die weit über 80 ist, lebt noch immer alleine in ihrem Cottage – täglich wird nach ihr gesehen. Auf der kleinen Weide stehen ein Esel und ein Kalb. Sie wird sie nicht mehr selbst versorgen können, aber sie gehören zu ihr, zu ihrem Cottage und zu ihrem Leben. Vielleicht wird bald ein Deutscher, ein Inder (wie bei dem Cottage, in dem wir sind und das verkauft wurde) nebenan leben… Nichts bleibt wie es ist!

And I shall have some peace there,
For peace comes dropping slow.
Dropping form the veils of the morning
To where the cricket sings
There midnight’s all a glimmer,
And noon’s purple glow.
And evening full of the linnet’s wings

W.B. Yeats

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