Freitag, 29. Januar 2010

Schlaflied für die Sehnsucht



O lege, Geliebter,
den Kopf in die Hände
und höre, ich sing' dir ein Lied.
ich sing' dir von Weh und von Tod und vom Ende,
ich sing' dir vom Glücke, das schied.

Komm, schließe die Augen,
ich will dich dann wiegen,
wir träumen dann beide vom Glück.
Wir träumen dann beide die goldensten Lügen,
wir träumen uns weit, weit zurück.

Und sieh nur, Geliebter,
im Traume da kehren
wieder die Tage voll Licht.
Vergessen die Stunden, die wehen und leeren
von Trauer und Leid und Verzicht.

Doch dann - das Erwachen,
Geliebter, ist Grauen -
ach, alles ist leerer als je -
Oh, könnten die Träume mein Glück wieder bauen,
verjagen mein wild- heißes Weh

Selma Meerbaum-Eisinger

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Wenn eine Mutter ihr Kind überlebt,
ist es,als ob einem Baum
ein tragender Ast abbricht;
denoch wird der Baum auch
im nächsten Jahr blühen,
doch er wird nie vergessen können,
dass einst an diesem Ast
eine Kinderschaukel hing
und fröhliches Lachen erklang."

Ich denke an dich, liebe Gabi.

Anna Maria