Freitag, 11. November 2011

Für meinen Vater

"Wir haben Leid und Krankheit erlebt, wir haben Freunde durch den Tod verloren, und der Tod hat bei uns nicht nur von außen ans Fenster geklopft, er hat auch in uns innen Arbeit getan und Fortschritte gemacht..

Das Leben , das einst so selbstverständlich war, ist zu einem kostbaren, immer bedrohten Gut geworden, der selbstverständliche Besitz hat sich in eine Leihgabe von ungewisser Beständigkeit verwandelt.
Aber die Leihgabe mit unbestimmter Kündigungsfrist hat ihren Wert keineswegs verloren,die Gefährdung hat ihn eher noch erhöht. Wir lieben das Leben nach wie vor und wollen ihm treu bleiben, unter anderem um der Liebe und Freundschaft willen..
-------
Die Dahingegangenen bleiben mit dem Wesentlichen, womit sie auf uns gewirkt haben,mit uns lebendig, solange wir selber leben. Manchmal können wir sogar besser mit ihnen sprechen, uns besser mit ihnen beraten und uns Rat von ihnen holen als von den Lebenden."

Hermann Hesse



Für Dich, mein lieber Vater und für Florian! Dies Lied hast Du in Deinen letzten Tagen oft gehört. Einige Jahre später spielten wir es für Deinen geliebten Enkel zu seinem Requiem. Das Leben ist nicht fair!

Heute ist der Todestag meines Vaters. Er starb am 11.11.1989 - viel zu früh. Ich durfte sein Sterben begleiten und diesen langsamen Abschied habe ich so gegenteilig erlebt, wie den plötzlichen Tod meines Sohnes! Es war alles gesagt, alles besprochen, alles verziehen - meinen Vater konnte ich loslassen. +
Florian nicht!

4 Kommentare:

MylittleWorld142-Bautagebuch142 hat gesagt…

Hallo,

auch ich kenne diese "beiden Seiten". Den plötzlichen Tod und das langsame "Abschied nehmen". Es tut beides weh.

Ein leiser Gruß von
Angelika

Gabriele hat gesagt…

Danke, liebe Angelika und ein Gruß in Verbundenheit!
Gabriele

Anonym hat gesagt…

Ein Licht erlischt
Es bleiben Schatten
Der Vergangenheit
Der Erinnerung
Der Film eines Lebens ist gerissen
Happy End impossible
Der Familienfilm
plötzlich ein Drama
Vorallem für den Rest der Welt
Unsere Liebe bleibt
Du bist gestorben
Doch ich fühle mich wie tot
Leer
Die Frage nach dem Sinn
Bleibt unbeantwortet
Weil es nichts Sinnloseres gibt
Als deinen Tod

Traurige, stille Novembergrüße

Anna Maria

Gabi hat gesagt…

Danke, liebe Anna Maria. Ja, ich weiß, wie schwer Deine Tage gerade jetzt sind: der November, der Monat des Abschieds von Deinem geliebten Sohn Stefan. Ich denke an Dich! Fühl Dich umarmt Gabi