Mittwoch, 21. April 2010

Die Rose


Die Rose hier, die gelbe,
gab gestern mir ein Knab;
heut trag ich sie, dieselbe,
hin auf sein frisches Grab.

Die Rose ist seit gestern
noch immer hold und schön,
so ganz wie ihre Schwestern
in Hag und auf den Höhn.

An ihren Blättern lehnen
noch lichte Tröpfchen - schau!
Nur sind es heute - Tränen,
und gestern war es Tau...

R.M. Rilke

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

FREMDE
Wir sind nicht von dieser
Welt, wir
die ein Kind verloren haben.

Wir haben sie geführt,
begleitet und jetzt mit ihnen
die andere Welt berührt,
in die wir jetzt gehören,
aber noch nicht gelangen
können.

Wie sollen wir leben,
hier, jetzt, heute- im
Diesseits,
wo wir doch mit einem Fuß
im Jenseits stehen-
mit dem Herzen sind wir
es sowieso.

Wir sind Fremde geworden
- in unserer Heimat,
fühlen uns oft fehl am Platz,
nicht dazu gehörig und
verstehen unsere
Muttersprache nicht mehr.
Denn die Sprache unseres Herzens
kommt aus einer anderen Welt.
Und wenn wir aussprächen,
was unser Herz fühlt,
verstünde uns die Welt
nicht mehr.

Es ist schwer zu Leben
als Wanderer
zwischen den Welten.
Mit Sehnsucht im Herzen,
die nach oben zieht
doch mit den Füßen
festgefroren in der Erde.

Doch wenn wir- im Zwischenraum-
einem begegnen
der auch auf dem Weg ist,
hierhin und dorthin,
sehen wir ein kleines
Verstehen
im Blick des anderen
und ein Hauch von Wärme
kommt zu uns.

Dann keimt die Ahnung,
dass noch mehr wandern
zwischen den Welten
und Verstehen möglich
sein könnte.
(Verf. mir unbek.)

Liebe Gabi,
Wärme und Verstehen berührt unsere wunden Herzen wie Balsam.

Eine Rose auf dein Grab

Eine Rose auf dein Grab:
Trauer soll sie mit mir tragen
Und mit jedem Blütenblatt
Zärtlich “danke“ dafür sagen.
Dass es dich gegeben hat.

Meiner Rose auf dem Grab
Ist nun selbst der Tod beschieden
Löst sich bald schon Blatt um Blatt
Selig lächelnd und zufrieden
Hält sie noch im Sterben inne
Taucht in einen Traum hinab
Findet hin zum Lebenssinne:

Liebe schenken, sich verschwenden
Und am Schluss in Schönheit enden
Noch als Rose auf dem Grab.
(Ver mir unbekannt)

Mit guten und lieben Wünschen bei dir

Deine
Anna Maria