"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Samstag, 18. April 2009
Buchempfehlung 2
Das Leben der Toten
Von Ulrich Greiner © DIE ZEIT, 26.03.2009 Nr. 14
In seinen neuen Erzählungen führt uns Cees Nooteboom in die Gegenwart der Vergangenheit und überschreitet die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits
Der niederlaendische Schriftsteller Cees Nooteboom (geboren 1933) gilt als einer der wichtigsten zeitgenoessischen Schriftsteller
Wo eigentlich sind die Toten? All die Menschen, die wir gekannt, vielleicht geachtet, gar geliebt haben, wo sind sie hin? Kindern sagt man zuweilen, sie seien im Himmel. Keine schlechte Antwort. Der Himmel ist ein weites Feld und lässt vielen Vorstellungen Raum. Wo immer die Toten sein mögen, gänzlich verschwunden sind sie nicht. Sie leben fort in ihren Nachkommen, Taten, Gedanken und Zeugnissen. Gestorben sind sie immer, tot sind sie selten. Willkommen sind sie uns meist nicht, uns Lebenden, die wir mit Dringlichem beschäftigt sind. Wir wollen damit möglichst wenig zu tun haben. Aber die meisten von uns kennen den unerwünschten Augenblick der Verlangsamung und des Innehaltens. Ein plötzlicher Windhauch fasst uns von hinten an, ein Bild taucht auf. Was war das, wer war das? .....
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen