"Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an" Rainer Maria Rilke
Mittwoch, 17. Juni 2009
Bilder des Abschieds
Ich seh viel mehr, mach ich die Augen zu.
Profanes nur sehn sie zur Tageszeit:
Doch wenn ich schlaf, erscheinst im Traum mir du.
Traums Dunkelhell erhellt die Dunkelheit.
Du, dessen Schatten Schatten licht macht, sag,
was zeigt dein Schattenbild für Bilderwelt,
da du mehr licht bist als der Tag bei Tag,
wenn schon dein Schatten so den Blick erhellt!
Wie, sag ich, müsst mein Blick erleuchtet sein,
Könnt ich dich sehn in Tages wachem Licht,
Wenn schon bei Nacht dein schöner Schattenschein
Durch Schlaf zum blinden Auge Bahn sich bricht!
Tag ist wie Nacht mir, kann ich dich nicht sehn,
Doch Nacht wird Tag, lässt Traum dein Bild entstehn.
Sonett 43
William Shakespeare
Der gestrige Theaterabend "Shakespeares Sonette" war anregend und berührend. Dies Sonett hat mein Herz besonders erreicht und ich widme es Florian in diesen Tagen
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