Montag, 15. Juni 2009

Buch des Abschieds 11


Samstag, 16. Juni 2001

Heimweh nach unserem Ursprung

Das ist unser Los,
Geborgenheit suchen zu müssen
und dennoch
heimatlos zu bleiben
auf dieser Welt.

Immer werden,
die er gezeichnet hat
mit seinem Siegel,
Fremde bleiben
im Haus
das endlich ist.

Gesegnete Sehnsucht.
Wie die Muschel
die Perle umschließt,
so verhüllt sich
im Schmerz
die Hoffnung.

Heimweh ist nichts
als der Schatten
des ewigen Hauses.

Sabine Naegeli

Liebster Florian,
ich habe so viel von Dir geträumt letzte Nacht: Du warst in allen Bildern des Traumes anwesend, obwohl Du auch in meinen Träumen meist nicht mehr lebst.... „I build my dreams around you“. Das ist wirklich ein gutes Bild. Ich träume von Blumen, die ich für Dich pflücke, von Worten, die ich für Dich suche und finde, von Menschen, mit denen ich über Dich spreche.
Ich träume wenig von Hans-Jürgen, komisch, aber vielleicht ist er wirklich zu lebendig und zu konkret in meinem Leben. Mein Mann, mein Freund, meine feste Burg! Ach Florian, Du wärst – trotz allem so stolz auf uns beide. Deine unendlich tapferen und liebevollen Eltern. Du könntest Dir keine besseren wünschen – jetzt schon gar nicht mehr! Hans-Jürgen ist so präsent, er ist so stark, so unverwüstlich, einfach ein unendlich liebevoller, wunderbarer Mensch.
Mit ihm lebe ich mein Leben auf eine Art rückwärts – ohne zu vergessen, daß wir es vorwärts zu leben wieder lernen müssen.... Es ist vielleicht die schwerste Aufgabe, die da noch kommt, aber wir werden sie meistern. Ich habe unendlich viel Vertrauen in ihn, seine Liebe und seine Beständigkeit. Wir werden neue Träume, neue Visionen entwickeln. Wir werden es tun und wir werden es schaffen. Wir müssen beide lernen, unser altes Leben loszulassen, ...da ist es wieder dieses Wort.
Loslassen, bedeutet anerkennen, daß unser Leben jetzt eine neue Dimension hat. Der wunderbare Abschnitt unseres Lebens, den wir mit Dir teilten, wird immer ein Stück unseres jetzigen Lebens bleiben. Wir lassen nicht nur ein Stück von selbst hinter uns, sondern wir nehmen ein Stück von uns selbst mit in die Zukunft, indem die Verbundenheit mit Dir weiterlebt. Wir müssen einen Abschnitt unseres Lebens loslassen, um einen neuen zu beginnen....

Hilfst Du uns bei dem, was vor uns liegt, Florian? Hilf uns, wir brauchen Deine Hilfe, wir brauchen Deine Liebe!

Deine Mom

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Gabi,
tief bewegt lese ich deinen Eintrag,
deinen Dialog der Liebe mit Florian, mit deiner innigen Bitte an ihn, dir und Hans Jürgen in Liebe zu helfen.

...ich bitte auch Stefan,
bitte, hilf deiner Ma, Glück, Sonne, Liebe meines Lebens.

Ja, wir bedürfen der Hilfe unserer geliebten, fernen Söhne.
Es ist so schwer, so unsagbar schwer ohne sie!

"Manchmal ist das Fenster zu
deiner Welt offen.
Dann meine ich deine Nähe zu spüren,

sie ist ein Hauch der Ewigkeit.

Es fühlt sich nicht so an wie früher,
als du dich hinter mich gestellt
und deine Arme um mich gelegt hast.
Es ist anders...aber wunderschön.

Am liebsten möchte ich mich in diesen Momenten umdrehen
und dich in den Arm nehmen.
Ich stehe aber nur still da,
halte den Atem an und genieße dein Dasein.
Und wenn du gehst, kommt diese Leere zurück.
Aber ich weiß, dass du wieder kommst
und dein Licht wird dann wieder bei mir sein."

Liebe Freundin Gabi,
in meinen Gedanken bin ich dir nah,
in tiefem Verstehen und innigem Mitfühlen .
...hab herzlichen Dank für deine Nähe, für die Nähe, die ich empfinde, in deinem Blog.

Sei gut beschützt.

Deine
Anna Maria