Donnerstag, 21. August 2008

Meeresgedicht

Strand in Ahrenshoop (Ostsee)


Hinaussteuern auf das Meer,
das müssen wir auch tun,
wollen wir etwas fangen,
und wenn es manchmal geschieht,
dasss wir die ganze Nacht
gearbeitet haben und nichts erreichen,
dann ist es gut, doch nicht aufzugeben,
sondern in der Morgenstunde
nochmals das Netz auszuwerfen.

(Vincent van Gogh)

aus: Kindertotenlieder



Oft denk’ ich, sie sind nur ausgegangen!
Oft denk’ ich, sie sind nur ausgegangen!
Bald werden sie wieder nach Hause gelangen!
Der Tag ist schön! O sei nicht bang!
Sie machen nur einen weiten Gang!
Jawohl, sie sind nur ausgegangen
Und werden jetzt nach Hause gelangen!
O, sei nicht bang, der Tag is schön!
Sie machen nur den Gang zu jenen Höh’n!
Sie sind uns nur vorausgegangen
Und werden nicht wieder nach Hause gelangen!
Wir holen sie ein auf jenen Höh’n
Im Sonnenschein!
Der Tag is schön auf jenen Höh’n!
Rückert

Dienstag, 19. August 2008

Ein Trost?


In der Bretagne besteht der Glaube, dass die jugendlichen Toten in Wahrheit nicht sterben:
Sie schweben weiter um die Orte, wo sie lebten, bis sie die vorgesehene Dauer ihres Daseins vollendet haben.

Romain Rolland

Ein anderer Text, den ich aus Irland erhielt, enthält tröstliche Gedanken:

Wir brauchen diejenigen, die wir lieben, als unsere Spiegel.
Ihre Gedanken und ihre Wahrnehmungen, sind Teil dessen, was wir lieben.
Wenn wir unsere Geliebten verlieren, verlieren wir nichts von dem, was uns mit ihnen verbunden hat.
Wir müssen jetzt nur genauer hinhören, um das, was sie uns sagen wollen, zu hören.
Diese Verbindung, der Kontakt zu ihnen kann als eine Erinnerung zu uns kommen;
Sie könnte eine Intuition sein, die wir plötzlich haben.
Sie könnte zu uns kommen, durch Freunde oder durch Fremde, die so zu uns sprechen, wie es der verlorene geliebte Mensch getan hat.
Während wir unsere Herzen der immer weiter bestehenden Beziehung zu denen, die weitergingen, öffnen, werden wir Hilfe verspüren an vielen Punkten unseres Lebens,
und uns beschützt fühlen auf vielfältige Art.
Unsere Lieben lieben uns weiter, so wie wir sie!
Wenn wir unsere Herzen und unsere Seele ihrer immerwährenden Liebe öffnen,
werden wir beschenkt mit dem Gefühl ihrer Anwesenheit.

Sonntag, 17. August 2008

Indianische Weisheit



Am Ende meines Weges ist ein tiefes Tal.
Ich werde nicht weiterwissen
Ich werde mich niedersetzen und verzweifelt sein
Eine Wolke wird über den Himmel ziehen,
und ich werde eine Wolke sein wollen.

Ich werde mich selbst vergessen.
Dann wird mein Herz leicht werden
wie eine Feder,
zart wie eine Margarite,
durchsichtig wie der Himmel.

Und wenn ich dann aufblicke,
wird das Tal nur ein kleiner Sprung sein
zwischen Zeit und Ewigkeit.

Indianische Weisheit

Verlasse dich nicht




Verlasse dich nicht!


Begrabe den Schmerz,

der noch der deine ist,

nicht unter Felsgestein der Vergangenheit

denn unbeweint kann er nicht Hoffnung gebären,

dich nicht zu verborgener Quelle führen,

die dir Leben verheißt.


- Antje Sabine Naege -

Freitag, 15. August 2008

Ein Stück vom Meer

Heute eine Buchempfehlung.

Ich bin seit einigen Tagen an das Haus gefesselt. Mein Knie schmerzt - ich fühle mich erschöpft.
"Time out" - und diese Auszeit nutze ich zum Lesen. Aliza Olmerts wunderschönes Buch inspiriert mich, rührt mich zu Tränen... Hier einige Textpassagen:

"...Sie ist wieder zerrissen, es geht wieder los, wieder die gleichen Worte, die ihren Kummer beschützen, und niemand weiß, wie lange sie braucht - niemand kann ihr das Recht auf ihren Kummer nehmen...."

"Ich habe noch nicht begriffen, was geschehen ist und wer diese Frau ist, die in meinem Körper wohnt. Was ich brauche, ist eine Pause von allem. Ruhig dasitzen und meine Gedanken dahin treiben lassen, wohin sie wollen: ein Jahr Erholung für jedes Jahr Erschöpfung. Gott weiß, wie alle außer mir es schaffen, das Hier mit dem Dort in groben Stichen zusammenzufügen Wie sie sich überzeugen, dass sich die Erde weiterdreht. Warum glauben alle, dass die Zeit schon das Ihre tun wird, wo es bei mir gerade umgekehrt ist....."

Dienstag, 12. August 2008

Geheimnis

Geheimnis

Du bist durch das Geheimnis
einer dunklen Tür gegangen,
das Erdenkleid der Schmerzen
hast du abgelegt,
und deine Seele wird
nun ihre Flügel spannen,
von einem unbekannten
fernen Sein bewegt.

Wird sie als Sternenstaub
Den Weltenraum durchfliegen,
im neugeborenen Kind erwachen
oder still
im Kelche einer Blüte liegen?

Ich weiß, was je den Weltenraum durchmaß,
wird sein
für alle Ewigkeit,
in anderer Form,
vielleicht wie unsichtbares Glas,
doch immer wieder
neu geboren in der Zeit.


(Hella Shama)

Freitag, 8. August 2008

Die Liebe kannst du nicht begraben


Die Liebe eines Menschen
Kannst du nicht begraben,
sie mit Erde zuschaufeln,
wie Urnenasche in den Wind zerstreuen..

Die Liebe eines Menschen
vervielfältigt sich
mit seinem Tod
unter den Lebenden
tausendfach.
Die Liebe kannst Du nicht begraben.

Hüsch

Meine Trauer wird dich finden


Ein wichtiger Artikel und ein wichtiges Buch für Trauernde.


„Meine Trauer wird dich finden“


- Ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit
Roland Kachler, Dipl. Psychologe und Psycholog.

Das Älterwerden bringt unausweichlich Verluste von lieben Menschen mit sich.
Ist das Älterwerden also geprägt von schmerzlichen Abschieden? Wird das Älterwerden deshalb selbst zu einer traurigen Erfahrung? Und vor allem: Wie können wir im Alter so mit der Trauer umgehen, dass dies nicht zur Verbitterung, zum Zynismus oder zur Resignation führt?
Diese Fragen drängten sich mir, der ich an der Schwelle zum Älterwerden stehe, durch den Tod meines Sohnes unendlich schmerzlich und zugleich unabweisbar auf. Ich war und bin hier nicht nur als Vater und Betroffener, sondern auch als Psychotherapeut heraus gefordert. Dabei erlebte ich die gängige Theorie der Trauerpsychologie und der Trauerbegleitung nicht nur als insuffizient, sondern ich erlebte mich in meiner Trauer, in meiner Sehnsucht nach meinem Sohn und in meiner Liebe zu ihm nicht verstanden.
Zunehmend wurde ich wütend über die sich am psychoanalytischen Denken orientierenden
Trauermodelle, wonach Trauer allein eine Abschieds- und Loslassemotion sei. Deshalb suchte ich in systemischen, hypnotherapeutischen und lösungsorientierten Ansätzen nach anderen Ideen, um die Trauer aus ihrer Festlegung auf eine „Negativemotion“ des Loslassens zu befreien.
Natürlich geht es im Verlust um ein Akzeptieren der äußeren Abwesenheit des geliebten Menschen. Aber ich habe in meiner Trauer auch etwas ganz anderes erlebt, nämlich dass ich in ihr eine andere, eine innere Beziehung zu meinem Sohn finden will. Die Trauer hat wie alle Emotionen einen systemischen Aspekt: Man kann mit den Verstorbenen nicht nicht , das heißt der Hinterbliebene muss eine - freilich nun andere – Beziehung und Kommunikationsform zum Verstorbenen finden.
In Erinnerungen zum Beispiel wird der Verstorbene wieder präsent und findet so im Hinterbliebenen einen guten, gewürdigten Platz, also einen sicheren Ort (vgl. Traumatherapie)!
Rose Ausländer drückt dies in folgenden Gedichtzeilen aus:

Nicht vorüber
Was vorüber ist
Ist nicht vorüber
Es wächst weiter
In deinen Zellen
Ein Baum aus Tränen
Oder
vergangenem Glück

Rose Ausländer

Es bleibt also eine Beziehung zum Verstorbenen, die sich entwickelt und verändert, aber letztlich bleibt. Ich habe dann ältere Menschen nach langen, über 20 Jahre zurück liegenden Verlusten wichtiger Angehöriger befragt. Fast immer wurde folgendes deutlich:
- es gibt eine bezogene Trauer, Wehmut und Sehnsucht, oft auch ein Gefühl von Dankbarkeit.
- es gibt eine Erinnerungswelt im Sinne von Hintergrundsbildern, die aktiviert werden kann.
- und es gibt eine bleibende innere Beziehung zum Verstorbenen, die immer wieder reaktiviert wird und in verschiedensten Kommunikationsformen gelebt wird.

Überraschend war dann für mich, dass Freud – anders als in seinem Aufsatz „Trauer und Melancholie“ – genau wie eben beschrieben um seine Tochter Sophie trauerte. In seinen Briefen an L. Binswanger wird deutlich, dass ein Schmerz (in meiner Terminologie eine „bezogene Trauer“) und eine innere Beziehung auch noch 9 Jahre nach Sophies Tod bleibt.
Dieses neu entwickelte Verständnis der Trauer (vgl. auch mein Buch „Meine Trauer wird dich finden“, Stuttgart 2005) hilft gerade älteren Menschen, mit den Verlusten so umzugehen, dass ein inneres Beziehungsleben weiter möglich ist. Gerade hochbetagte Menschen leben zunehmend weniger in äußeren, als vielmehr in inneren Beziehungen. Das ist nicht nur in Ordnung, sondern sinnstiftend angesichts der Verluste im Alter. Deshalb können gerade ältere Menschen uns sehr viel mehr darüber berichten, wie Trauer produktiv in einen inneren Beziehungsreichtum führt und umgekehrt sollten wir Menschen im Älterwerden ermutigen, die verschiedenen Beziehungen ihres Lebens im Inneren zu leben und zu gestalten.


Roland Kachler

Der Engel in dir



Der Engel in dir
freut sich über dein Licht
weint über deine Finsternis
Aus seinen Flügeln rauschen
Liebesworte Gedichte Liebkosungen
Er bewacht deinen Weg
lenkt deinen Schritt engelwärts

Rose Ausländer

Donnerstag, 7. August 2008

Wäre es möglich...

...."Wäre es uns möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht...Vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden.
Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes, unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück, es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht mitten drin und schweigt.


Wir haben uns verwandelt, wie ein Haus sich verwandelt, in welches ein Gast eingetreten ist. Wir können nicht sagen, wer gekommen ist, wir werden es vielleicht nie wissen, aber es sprechen viele Anzeichen dafür, dass die Zukunft in solcher Weise in uns eintritt, ums ich in uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht. Und darum ist es so wichtig, einsam und aufmerksam zu sein, wenn man traurig ist:
Weil der scheinbar ereignislose und starre Augenblick, da unsere Zukunft uns betritt, dem Leben so viel näher steht, als jener andere laute und zufällige Zeitpunkt, da sie uns, wie von außer her, geschieht. Je stiller, geduldiger und offener wir sind als Traurige, um so tiefer und umso unbeirrter geht das Neue in uns ein, um so besser erwerben wir es, umso mehr wird es unser Schicksal sein, und wir werden uns ihm, wenn es eines späteren Tages geschieht (das heißt: aus uns heraus zu dem anderen tritt), im Innersten verwandelt und nahe fühlen. Und das ist nötig...."

Rainer Maria Rilke

Mittwoch, 6. August 2008

Die Trauer


"....Die Trauer ist keineswegs bloss ein Gefühl, vielleicht gar ein miserables Gefühl. Denn Gefühle kann man künstlich erzeugen, z.b.mit Hilfe von Drogen, Psychopharmaka oder mittels elektrischer Reizungen bestimmter Hirnareale. Gefühle kann man abstumpfen oder sogar auslöschen, z.b.durch Abhärtung, Drill, Manipulation.Mit der Trauer verhält es sich anders. Sie sitzt tief im Herzen, im geistig-seelischen Zentrum einer Person und ist weder herbeizuzaubern noch wegzuillusionieren.Sie ist viel mehr als ein Gefühl, nämlich ein Wissen um ein verlorenes Kostbares. Nichts kann dieses Wissen ausradieren. Selbst Betäubungsmittel verhindern nicht, dass es in jedem Augenblick des Aufwachens sofort wieder zur Stelle ist. Genauso kann nichts den Verlust ungeschehen machen. Ersatzobjekte irgend welcher Art verdeutlichen nur noch intensiver die Unersetzlichkeit des Verlorenen. Ferner kann nichts das Kostbare entwerten. Gerade im Verlust brennt sich seine Werthaftigkeit überschmerzlich ins Bewusstsein ein. Den Trauernden begleitet jenes Wissen wie eine nicht abzuschaltende Flüsterstimme auf seinem weiteren Lebensweg, von Zeit zu Zeit lauter oder leiser werdend, aber stets wehmütig vom einst Kostbaren erzählend. Ja, der Trauernde ist ein Wissender, in vielerlei Hinsicht. Doch seltsam: das nicht abzuschüttelnde Wissen um das Verlorene kann ihm bei der Bewältigung seines Leids helfen. Es öffnet ihm gleichsam Tore der Erkenntnis. Sollte er sie durchschreiten, wandelt er sich - und mit ihm wandeln sich seine Gefühle. Er wächst aus der Trauer in eine neue, hellsichtigere Form seines Menschseins hinein...."


aus: "In der Trauer lebt die Liebe weiter" von Elisabeth Lukas

Dienstag, 5. August 2008

Nacht


Immer wenn ein Tag zur Neige geht,
gibt es in jeder Nacht,
einen Brunnen,
in dem Klarheit gefangen ist.
Wir müssen am Rande
des Brunnens in der Dunkelheit sitzen
und nach hinabgestürztem Licht fischen,
voller Geduld.
Pablo Neruda

Meine Liebe


Meine Liebe, wenn ich sterbe und du nicht stirbst,
meine Liebe, wenn du stirbst und ich nicht sterbe,
lass uns dem Schmerz nicht noch mehr Raum geben,
es gibt keine größere Weite als die, die wir leben.

Staub auf dem Weizen, und Sand in der Wüste,
das umherirrende Wasser, die Zeit, der vagabundierende Wind,
rissen uns fort wie segelndes Korn.
Wir hätten uns nicht treffen können in jener Zeit.

Diese Wiese auf der wir uns trafen,
die kleine Unendlichkeit! Geben wir zurück.
Aber diese Liebe, Liebe ist nicht zuende.

Und so wie sie nie geboren wurde,
wird sie auch nicht sterben, sie ist wie ein langer Fluss,
sie geht nur von Land zu Land, von Lippe zu Lippe


Pablo Neruda
Hundert Liebessonette

Stolen Child



Stolen Child
By W.B.Yeats

Where dips the rocky highland
Of Sleuth wood in the lake
There lies a leafy island
Were flapping herons wake
The drowsy water- rats
There we’ve hid our fairy vats
Full of berries
And the reddest stolen cherries

Come away oh human child
To the waters and the wild
With a fairy hand in hand
For the world’s more full of weeping
Than you can understand

Where the wave of moonlight glosses
The dim grey sands with light
By far off furthest Rosses
We foot it all at the night
Weaving olden dances
Mingling hands and mingling glances
Till the moon has taken flight
To and fro we leap
And chase the frothy bubbles
Whilst the world is full of troubles
And is anxious in its sleep

Where the wandering water gushes
From the hills above Glen Car
In pools among the rushes
That scarce could bathe a star
We seek for slumbering trout
And whispering in their ear
Give them unquiet dreams
Leaning softly out
From ferns that drop their tears
Over the young streams.

Away with us he’s going
The solemn-eyed
He’ll bear no more the lowing
Of the calves on the warm hillside
Or the kettle on the hob
Sing peace into his breast
Or see the brown mice bob
Round and round the oatmeal chest.

For be com the human child
To the waters and the wild
With a faery hand in hand
For the world’s more full weeping
Than you can understand


***


Das gestohlene Kind
von W.B. Yeats

Wo das Mondeslicht erglänzen läßt
das fahle Grau des Sandes,
weit weg von Rosses Stränden,
tanzen wir die ganze Nacht,
drehn uns nach alten Reigen,
vereinend Hände und Blicke,
bis der Mond entflohen ist.
Wir hüpfen hin und her
und jagen den Schaumblasen nach,
und die Welt ist voller Kummer,
und besorgt in ihrem Schlaf.

Folge mir, du Menschenkind,
wo die Naturgewalten sind,
mit einer Elfe Hand in Hand,
denn die Welt ist weit mehr voll Trauer,
als fassen kann dein Verstand.

Saint-Exupéry

"Himmel" - Kinderbild von Florian



......Wenn du bei Nacht
den Himmel anschaust,
wird es dir sein,
als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben,
die lachen können!......



Ich lese wieder einmal in den verschiedenen Büchern von St. Exupéry und finde Worte, die ich hier wiedergeben möchte:


Die wirkliche Liebe beginnt,
wo keine Gegengabe erwartet wird.
Und wenn es darum geht,
den Menschen die Menschenliebe zu lehren,
kommt der Übung des Gebets
vor allem deshalb solche Bedeutung zu,
weil das Gebot ohne Antwort bleibt

Antoine de Saint-Exupéry - Wind, Sand und Sterne

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Vollkommenheit ist offensichtlich nicht dann erreicht,
wenn man nicht mehr hinzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.

Antoine de Saint-Exupéry -

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Dieses Lächeln machte mich frei. Es war ein ebenso endgültiges, in seinen Folgen selbstverständliches und nicht mehr umkehrbares Ereignis wie die Erscheinung der Sonne. Es öffnete den Zutritt zu etwas Neuem.

Nichts hatte sich geändert, alles war verwandelt.

Antoine de Saint-Exupéry

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Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.

Antoine de Saint-Exupéry


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Denn es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht und zerstört wie die Handvoll Sand, sondern als etwas, das uns vollendet.

Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

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Du hast mich besiegt; ich bin dadurch stärker geworden.

Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

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Das Leben ist das, was es ist.

Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

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Ich werde die wiedersehen, die ich auf Erden geliebt habe,und jene erwarten, die mich lieben.

Antoine de Saint-Exupéry

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Ich bin von euch gegangen, nur für einen Augenblick, und gar nicht weit.Wenn ihr dahin kommt, wohin ich gegangen bin, werdet ihr euch fragen, warum ihr geweint habt.

Antoine de Saint-Exupéry

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Wir sind Pilger, die auf verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern

Antoine de Saint-Exupéry

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Montag, 4. August 2008

Shakespeare Sonnet




Sonnet 18

Shall I compare thee to a summer's day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm'd;
And every fair from fair some time declines,
By chance, or nature's changing course, untrimm'd;
But thy eternal summer shall not fade
Nor lose possession of that fair thou ow'st;
Nor shall Death brag thou wander'st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow'st:

So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.

18

Soll ich vergleichen einem sommertage
Dich der du lieblicher und milder bist?
Des maien teure knospen drehn im schlage
Des sturms und allzukurz ist sommers frist.

Des himmels aug scheint manchmal bis zum brennen .
Trägt goldne farbe die sich oft verliert .
Jed schön will sich vom schönen manchmal trennen
Durch zufall oder wechsels lauf entziert.

Doch soll dein ewiger sommer nie ermatten:
Dein schönes sei vor dem verlust gefeit.
Nie prahle Tod . du gingst in seinem schatten .
In ewigen reimen ragst du in die zeit.

Solang als menschen atmen . augen sehn
Wird dies und du der darin lebt bestehn.




Sonntag, 3. August 2008

mother - child


‘The mother-child relationship is paradoxical,
And in a sense, tragic.
It requires the most intense love on the mother’s side,
Yet this very love must help the child
Grow away from the mother and become fully independent.’

(Erich Fromm)
Die Mutter-Kind Beziehung ist paradox,
und auf eine Weise tragisch.
Sie erfordert die größstmögliche Liebe von Seiten der Mutter
und diese Liebe muss dem Kind zu helfen
sich von der Mutter zu lösen und völlig unabhängig zu werden.

Samstag, 2. August 2008

Sommerflieder


Wissende Menschen schenkten
einen Buddleia
einen Sommerflieder
einen Schmetterlingsbaum

"Pflanzt ihn nicht aufs Grab
pflanzt ihn in den Garten
in dem euer Sohn einst spielte und mit der Schaukel
in den Himmel flog".

Jetzt sitze ich
alternde Frau
in dem Garten
in dem unser Sohn einst spielte
und mit der Schaukel
in den Himmel flog
beim Buddleia
in der Natur
von der wir ein Teil sind

Ich rede mit ihm
und schicke Grüße
mit jedem Schmetterling
der in den Himmel fliegt
und sage:
warte wir kommen auch

Ilse Karsch