Montag, 30. April 2012

„Courte et Bonne“

Courte et bonne möchte ich das Leben
Stets voll heißem, großen Streben,
Aufwärts zur Vervollkommnung.

Kämpfen, fallen, unterliege-
Aber immer vorwärts gehen.
Todesmutig streitend, siegen-
Aber niemals stille stehen.

Voll genießen alle Tage,
Edle Herzen, die Natur,
Ganz durchleiden jede Plage
Aber leben, leben nur!

Glühend brennst Du mir im Herzen,
Treibst mich aufwärts, hoch zur Sonne,
Doppelt fühl ich Freud und Schmerzen,
Zauberwörtchen: Court et bonne

Libertas Victoria

20.XI.1913 - 22.XII.1942

http://www.liebenberg-libertas.com/

Traurigkeit



Die mir noch gestern glühten,
Sind heute dem Tod geweiht,
Blüten fallen um Blüten
Vom Baum der Traurigkeit. 

Ich seh sie fallen, fallen
Wie Schnee auf meinen Pfad,
Die Schritte nicht mehr hallen,
Das lange Schweigen naht. 

Der Himmel hat nicht Sterne, 
Das Herz nicht Liebe mehr,
Es schweigt die graue Ferne,
Die Welt ward alt und leer.

Wer kann sein Herz behüten
In dieser bösen Zeit?
Es fallen Blüten um Blüten
Vom Baum der Traurigkeit

Hermann Hesse

Für Christiane. Möge ein Wunder geschehen!

Sonntag, 29. April 2012

Wenn wir nur immer wüßten...


Ein neuer Schicksalsschlag in der Familie....
Das Leben ist nicht fair!
 

Ich schlief und träumte, Leben sei Freude.
Ich erwachte und fand, Leben ist dienen.
Ich handelte und merkte, Dienen ist Freude.

Tagore 

Danke, liebe Birigit, für dies schöne Foto!

Samstag, 28. April 2012

Was ist wichtig?


Worauf sollen wir hören, sag uns worauf?
So viele Geräusche – welches ist wichtig?
So viele Beweise – welcher ist richtig?
So viele Reden – ein Wort ist wahr.

Wofür sollen wir leben, sag uns wofür?
So viele Gedanken – welcher ist wichtig?
So viele Programme – welches ist wichtig?
So viele Fragen – die Liebe zählt!

Lothar Zenetti, 1971

Freitag, 27. April 2012

Nicht verpassen möchte ich ...




Nicht verpassen möchte ich
das Einsetzen des Tauwetters
die Rückkehr der Zugvögel
das Aufspringen der Knospen
den Aufstieg des Kometen
Nicht verpassen möchte ich
die Flucht der Mächtigen
die Auferstehung der Schwachen
Nicht verpassen möchte ich
den Tag
an dem alle Felder grün
sind von Hoffnung
an dem auf allen dunklen Wegen
Kerzen leuchten
an dem die Menschen
sehen hören und sprechen
den Tag
an dem Steine weich werden

Ich möchte dabei sein




Anne Steinwart


Foto: Blumenwiese auf Zypern im April

Eine weiche Seele umspült das Haus


Eine weiche Seele umspült das Haus
Eine See aus Sommerluft
Und hebt und senkt das magische Boot
Auf sorgenfreiem Kurs -
Der Schmetterling ist Kapitän
Die Biene Steuermann
Und als vergnügte Mannschaft
Heuert ein Weltall an.

Emily Dickinson

Donnerstag, 26. April 2012


Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füße kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
mit meinem Herzen wie mit einer Hand...

Rainer Maria Rilke


Extinguish my eyes, I'll go on seeing you.
Seal my ears, I'll go on hearing you.
And without feet I can make my way to you,
without a mouth I can swear your name.

Break off my arms, I'll take hold of you
with my heart as with a hand.
Stop my heart, and my brain will start to beat.
And if you consume my brain with fire,
I'll feel you burn in every drop of my blood.

"There's a fine line between pleasure and pain"!



In eigener Sache!

Liebe blog-LeserInnen,

ich bin erneut darauf hingewiesen worden, dass meine "Werbung" für ARSINOE in Zypern auf dieser Seite irritierend sei. 
Ich möchte denen, die daran Anstoß nehmen sagen, dass dieses kleine Nest auf der Sonneninsel, die mir so viel Wärme und Glücksmomente spendet,  genau so zu meinem Leben gehört wie die Trauer. Es hat mich Jahre gekostet, überhaupt "Urlaube" machen zu können, Jahre, mich dem Leben, der Freude, der Schönheit wieder zuzuwenden. 


Vorletztes Jahr kam ich in die glückliche und privilegierte Situation  diesen Ort auf Zypern zu entdecken, mich in ihn zu verlieben, dies kleine Apartment zu erwerben und es ist mir eine besondere Freude, es mit Menschen zu teilen, gerade auch mit Menschen,  deren Seele so verletzt ist, wie meine. Einige "(un)bekannte Freunde" waren inzwischen in Polis und haben die Magie der Insel, die Ruhe und Spiritualität der Landschaft, die Nähe des Meeres und die Fürsorge, mit der wir diesen Ort gestaltet haben so sehr genossen und auf ihre Seele wirken lassen - wie wir! 

Ich bitte Euch/Sie, zu respektieren, dass dies hier MEINE persönliche Seite ist und auch ein Hinweis auf ARSINOE  in keinem Widerspruch zu meiner Trauer, meiner Liebe und meiner Loyalität zu Florian steht und darüber hinaus möchte ich mich weder rechtfertigen noch zensieren lassen. ARSINOE zu teilen ist mir ein Anliegen - nicht in erster Linie ein "Geschäft" und  ich teile es gerne mit Menschen, mit denen ich auch eine innere Verbindung - über die Trauer - habe und diese Verbindung besteht nun einmal - auch - über diesen blog. 
Nirgendwo ist Florian so nah und so innig mit uns verbunden wir hier und in Irland!

Würde ich nicht mein Leben seit Florians Tod der TRAUER gewidmet und verschrieben haben, hätte ich nicht zahlreiche Projekte für Trauernde initiiert und unterstützt und mich für Menschen in Trauer eingesetzt, würde ich diese Anwürfe verstehen. So aber bitte ich einfach um Toleranz!

Deshalb hier noch einmal:
www.ferien-auf-zypern.de
http://www.fewo-direkt.de/ferienwohnung-ferienhaus/p769808

.....und dann werde ich eine lange Weile über Zypern schweigen!


Mittwoch, 25. April 2012

Blaue Blume der Nähe





Blaue Blume der Nähe

Ferne zwischen dir und mir
und die Zäune der Zeit........
Aber wenn deiner Gedanken
suchende Helle
mich findet,
blühen in meiner Seele
die Blumen der Nähe auf -
Erika Beltle

Dienstag, 24. April 2012

Nicht genug

Intelligenz ist nicht genug,
wenn Weisheit fehlt.

Optimismus ist nicht genug,
wenn Kraft fehlt.

Leben ist nicht genug,
wenn Zauber fehlt.

Freundschaft ist nicht genug,
wenn Vertrauen fehlt.

Liebe ist nicht genug,
wenn Mut fehlt.

Ich bin nicht genug,
wenn du fehlst.


Hans Kruppa
http://www.hans-kruppa.de/index.html

Foto: Cyprus Art College

Montag, 23. April 2012

Das bist du



Wie klares Wasser.
Wie blauer Himmel.
Wie feiner weißer Sand
bist du.

Wie Muscheln am Strand.
Ein Schmetterling im Wind.
Wie ein Schweigen,
das alles umarmt -
so bist du.
Ein Freudenfeuer
in der Nacht der Welt,
ein Lächeln im Gesicht des Mondes.
Die wahre schöne Stille
abseits vom Lärm der Schauspieler -
das bist du.

Hans Kruppa

http://www.hans-kruppa.de/index.html

Gischt

Wir tranken
den Sonnenuntergang
über dem Meer
mit tiefen Atemzügen.
Unsere Freude
stand wie ein Fels
in der Brandung,
und unsre Liebe
flog wie die Gischt
hoch in den Wind.

Wir sahen uns nicht an,
doch unsre Blicke waren eins
hinter dem Horizont.

Hans Kruppa

http://www.hans-kruppa.de/index.html



Zurück aus unbeschwerten, schönen Frühlingstagen am Meer und in blühender, duftender Natur.
Neue Eindrücke, neue Kräfte für die nächsten Monate.
Seid gegrüßt!

Freitag, 6. April 2012

Fortgehen


Fortgehen

wenn das Festland
dich schnürt
aufbrechen
mit der Brandung
neu ankommen
fesselfrei


Annemarie Schnitt

Heute Nacht fliegen wir nach Zypern. Der blog macht eine Pause.
Ich wünsche Euch eine gute Zeit und freue mich - gestärkt - wieder weiter auf Suche gehen und meine "Fundstücke" mit Euch teilen zu können!
Seid herzlich gegrüßt
Gabriele

http://www.ferien-auf-zypern.de/
Foto: Anatoli Styf

Karfreitag + Ostern

„Ich fragte: wer wird mir den Stein wegwälzen
Von dem Grab meiner Hoffnung
Den Stein von meinem Herzen
Diesen schweren Stein?“

Markus 16, 1-8


...."Wir alle haben unseren persönlichen Karfreitag erlebt. Wer den Tod eines Kindes erlebt, erlebt die Hölle in seinem Leben, und kann sich zunächst ein Leben danach nicht vorstellen. Die Trauer hält gefangen, sie ist zunächst so abgrundtief, sodass unser Blick nach vorne verstellt ist und der Gedanke an eine Zukunft ins Leere läuft....
......Wer wird uns den Stein von unserem Herzen nehmen, der so schwer auf uns liegt, unser Seelenstein, bedingt durch den Tod unseres Kindes, unseres Bruders, unserer Schwester, unseres Enkelkindes, unseres Partners,unserer Partnerin, der uns so scheinbar unverrückbar auf dem Herzen liegt? ...
Wir alle haben nach dem Tod unserer Liebsten aber auch Spuren der Hoffnung, des Lichtes und der Auferstehung erfahren. Wir werden immer an unsere Kinder denken, in diesem Leben Spuren von ihnen entdecken, und trotzdem eines Tages, was wir uns zunächst nicht vorstellen können, nicht ohne Hoffnung bleiben. Wir werden Spuren der Auferstehung in der Liebe und Nähe all derer spüren, die uns auf unserem schweren Weg begleiten, die uns an die Hand nehmen und uns nicht alleine lassen. In einem jeden Wort des Trostes und der Fürsorge – in den Erfahrungen anderer Menschen, die den Weg zurück ins Leben gefunden haben und davon erzählen.....:"


Freya von Stülpnagel, aus der Osterpredigt der Verwaisten Eltern 2006






Mit diesem Kinderbild von Florian wünsche ich Euch 
ein friedvolles Osterfest!



Donnerstag, 5. April 2012

Ermutigung


Steh zu dir,
sooft du auch
gefallen bist.

Nimm dich wahr,
wie lange du dich
auch verleugnet hast.

Bleib dir treu,
sooft du dich auch
noch betrügen magst.

Geh mit dir,
und wenn du dich
tausendmal in die Irre führst.

Nick dir zu,
selbst wenn die ganze Welt
den Kopf über dich schüttelt.

Glaub an dich,
dann hast du einen Glauben,
der dir weiterhilft.


Hans Kruppa
http://www.hans-kruppa.de/index.html


Mittwoch, 4. April 2012

Regenbogenengel


Lion, 7 Jahre alt
Unser Enkel war einige Tage in seinen Osterferien bei uns.
Zum Abschied hat er mir diesen Engel gemalt....
Und noch immer heißen für ihn alle Engel "Florian"....

Ostern

Es war daheim auf unserm Meeresdeich;
ich ließ den Blick am Horizonte gleiten,
zu mir herüber scholl verheißungsreich
mit vollem Klang das Osterglockenläuten.

Wie brennend Silber funkelte das Meer,
die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,
die Möwen schossen blendend hin und her,
eintauchend in die Flut der weißen Flügel.

Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand
war sammetgrün die Wiese aufgegangen;
der Frühling zog prophetisch über Land,
die Lerchen jauchzen, und die Knospen sprangen.

Enfesselt ist die urgewalt'ge Kraft,
die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen,
und alles treibt, und alles webt und schafft,
des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen.

Theodor Storm

Foto:  Julien Bastide

Dienstag, 3. April 2012

Ostern

 Dürer "Veilchen"

Vom Münster Trauerglocken klingen.
Vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.
Zur Ruh sie dort dem Toten singen,
Die Lerchen jubeln: Wache auf!
Mit Erde sie ihn still bedecken,
Das Grün aus allen Gräbern bricht,
Die Ströme hell durch Land sich strecken,
Der Wald ernst wie in Träumen spricht,
Und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,
Soweit ins Land man schauen mag,
Es ist ein tiefes Frühlingsschauern
Als wie ein Auferstehungstag.

Josef von Eichendorff, 1788-1857

Montag, 2. April 2012

Frühling


Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja Du bist ’s!
Dich hab’ ich vernommen!

Eduard Mörike

Sonntag, 1. April 2012

I will find you

Hope is your survival
a captive path I lead


...."No matter where you go
I will find you
If it takes a long, long time
No matter where you go
I will find you
In a place with thousand years...."
.....
Ein wunderschönes Konzert gestern Abend - CLANNAD aus Irland - gab dieser Florian-Woche einen Abschluß, wie er berührend + schöner nicht hätte sein können!
Die Musik von CLANNAD begleitete nicht nur mein Leben MIT Florian in den letzten Jahren - sondern ganz besonders meine ersten Trauerjahre. Keine andere Musik war mir so viel Trost... und brachte mir dieses Land so nah.

Nun richte ich den Blick wieder nach vorn. In einer Woche sind wir auf Zypern...am Meer!