Samstag, 23. Oktober 2010

Lasse ihn ein, den neuen Tag

Lass ihn ein,

den neuen Tag,
den mühsalschweren
mit seinem grauen Gewand.
Bote ist er,
Anruf,
heute das Leben zu wagen.

Nicht der Tag macht dich arm,
der dir Last aufbürdet,
dem Schmerz
dich ausliefert.
Arm bleibst du nur,
wo du dich weigerst
zu lieben,
wo du dich wehrst,
das Unvollkommene
zu umarmen, den Kreuzweg
mitzugehen.

Fürchte nichts!
Unerschöpflich
sind die Quellen dessen, der sich dir zusagt
für jeden neuen Tag.
Verlasse dich nicht!
Begrabe den Schmerz,
der doch der deine ist,
nicht unter dem Felsgestein
der Vergessenheit,
denn unbeweint
kann er nicht HOFFNUNG gebären,
dich nicht
zu verborgener Quelle führen,
die dir Liebe verheißt.

Sabine Naegeli

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